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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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versteckt euch im Flur. Eierkopf, bau dich hinter der Tür auf. Laß vier oder fünf rein, dann schlag sie zu und schieb den Riegel vor. Morpheus und ich greifen sie von der Küche aus an. Wir müßten sie eigentlich fertiggemacht haben, bevor der Rest die Bude stürmt. Amber, schieb ab!«
    Diesmal tat sie, was ich ihr sagte. Geht doch nichts über einen heilsamen Schock.
    »Und du nennst mich eine taktische Niete«, knurrte Morpheus. Aber er versteckte sich in der Küche, ohne einen Alternativvorschlag zum besten zu geben.
    Selbst taktische Genies können sich verhauen. Als Eierkopf die Tür zuschlagen wollte, standen Skredli und zwei weitere Riesen auf der Schwelle. Eierkopf schaffte es, zwei von ihnen in den Garten abzudrücken, aber der dritte wurde zwischen Tür und Rahmen eingeklemmt. Er brüllte und hieb um sich, während Eierkopf grunzte und versuchte, die Tür durch ihn hindurch ins Schloß zu drücken. Zarth schaffte es tatsächlich, gleichzeitig die Tür festzuhalten und die fünf Riesen umzuhauen, die er reingelassen hatte!
    Morpheus kicherte. »Bleiben noch sieben. Laß sie rein, Eierkopf.«
    Zarth sprang zurück. Skredli und seine Jungs stürmten rein.
    Wir hatten ja erwartet, daß sie ihr Schnetzelwerk bereithielten und losschnetzeln wollten. Womit wir nicht gerechnet hatten, war, daß Gameleons Leute ihnen halfen. Aber sie taten es. »Wir sind angeschissen, Garrett«, sagte Eierkopf, als er an mir vorbei zurückstolperte.
    Ich hatte einen Langdolch in der einen und meinen Totschläger in der anderen Hand und taumelte gegen ein Fenster, während ich mir zwei Riesen und einen Menschen vom Leib zu halten versuchte. Ein kurzer Seitenblick nach draußen. Kam die Hilfe schon?
    Keine Sturmwächterin.
    Hatte die Bande sie etwa vorher im Wald in die Zange genommen und erledigt?
    Ich trat einem Kerl in die Weichteile, aber nicht fest genug, um ihn lange aufzuhalten. Die drei drängten mich zur Küche, und ich war vollkommen damit beschäftigt, um mein Leben zu kämpfen. Ich hatte kein Auge mehr dafür, was mit den anderen passierte. Wie die Sache auch ausging, Skredlis Bande würde jedenfalls einige Hiebe einstecken. Schließlich bekamen sie es hier mit dem Besten zu tun, was TunFaire zu bieten hatte.
    Schwacher Trost.
    Ich hämmerte einem Riesen auf die Pfote, als ich durch die Küchentür zurückwich. Er brüllte und hielt seine Kollegen auf. Diese Gelegenheit nutzte ich, fuhr herum und sprang durchs Fenster ins Freie.
    Die Landung war nicht gerade weich. Mir blieb für ein paar Sekunden die Luft weg. Aber ich kam noch rechtzeitig wieder hoch, um einem Kerl, der hinterherkletterte, einen über die Rübe zu geben. Sein Schädel hielt zwar stand, aber wenigstens entmutigte es ihn.
    Ich humpelte zur Vordertür und warf einen der Kristalle der Hexe ins Haus. Während ich die Wirkung abwartete, hinderte ich eine Wand daran umzufallen und rang nach Luft.
    Das Kampfgetümmel im Haus erstarb.
    Als ich reinging, kotzten sich gerade alle die Seele aus dem Leib. Ich haute die Bösen um und sammelte dann Stricke ein, um sie zu fesseln. Ich war fertig, kurz bevor der Zauber seine Wirkung verlor.
    Morpheus lehnte an einer Wand und starrte mich an. »Danke, vielen, vielen Dank, Garrett. Ich bin vollkommen eingesaut.«
    »Du bist undankbar. Immerhin lebst du noch.«
    Ich wage kaum, die undankbaren Blicke von Beutler und Sattler zu beschreiben. Ein Glück, daß auch sie Mägen hatten und sich um ihre Wunden kümmern mußten.
    Von draußen war Lärm zu hören. Ich ging zur Tür.
    Die Sturmwächterin. Endlich.
    Sie stieg aus der Kutsche und kam auf mich zu. Ich trat zur Seite. Sie ging rein, musterte das Schlachtfeld, schnüffelte und sah mich mißtrauisch an. »Jetzt sind wir alle da. Ich mach kurz klar Schiff, dann können wir anfangen.«
    »Einverstanden.« Sie trat vor den Baronet. Sein Stuhl war während der Prügelei umgekippt. Sie starrte kurz auf ihn hinab und ging dann zu Donni Pell. »Ist das die berühmte Hure, Mr. Garrett?«
    »Tja, noch habe ich sie nicht gefragt. Aber ich denke schon.«
    »Sie sieht nach nichts aus, finden Sie nicht?«
    »Bei Frauen kann man das nie so sagen. Wenn sie gewaschen ist und sich für die Jungs aufgerüscht hat, sieht das vielleicht alles ganz anders aus.«
    Damit handelte ich mir ihren bisher finstersten Blick ein.
    Willa Dount war unterdessen in der Tür stehengeblieben. Zum ersten Mal in unserer Bekanntschaft wirkte sie verloren.
    »Eierkopf, hol Amber her!«
    Er warf mir einen

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