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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Gewissermaßen.« Sie lächelte vielversprechend.
    »Verstehe. Wie alt sind Sie, Amber?«
    »Zwanzig.« Sie log. Ich schätzte sie auf achtzehn bis dreißig.
    »Hm. Hier entlang.« Ich versuchte Zeit zu schinden, während ich sie in mein Büro führte. Ich liebe Frauen. Aber ich bin auch Geschenken gegenüber sehr mißtrauisch, die sie ungebeten machen. Stehen sie dann noch im Zentrum der Macht und sind so unberechenbar und verzogen wie dieses Prachtexemplar hier, bin ich sogar äußerst vorsichtig. Vielleicht gab es ja trotzdem eine Möglichkeit.
    »Ich bin ein charmanter Taugenichts, müssen Sie wissen. Es verletzt mich zwar zutiefst, aber trotzdem: Ich bin alt, ehrlich und arm genug, um anzunehmen, daß Ihre Anwesenheit etwas mit meinem Beruf zu tun hat.«
    »Schon möglich.« Sie flirtete weiter. Mir drängte sich die üble Ahnung auf, daß sie eine dieser Frauen war, die mit einem Mann so lange nicht klarkam, bis sie sich selbst bewiesen hatte, daß sie ihn verführen konnte. Solche Frauen vermeiden es wie die Pest, sich wirklich mit dem Kerl einzulassen. Amber war zwar noch jung, aber sie kannte die Männer gut genug, um zu wissen, daß ihre Macht verflog, sobald sie sich hingab.
    Ich nahm an, daß sie dieses Spiel spielte, also gab ich mein Bestes, um sie glauben zu lassen, sie bekäme, was sie wollte, ohne ihre Tugend allzusehr strapazieren zu müssen.
    Sie war reizvoll. Und zwar höllisch. Doch ich wollte die Tochter einer Sturmwächterin viel, viel besser kennenlernen, bevor ich meinen Arsch riskierte. Eine solche Konstellation hatte es in sich.
    »Etwas könnten Sie tatsächlich tun«, gestand sie schließlich. »Aber das kann warten. Finden Sie es hier nicht etwas eng? Haben Sie nicht noch andere Zimmer? Dieser alte Mann kann jeden Moment reinkommen.«
    Ich machte den Fehler, mich hinzusetzen. Mein Hintern hatte den Sitz kaum berührt, als sie auch schon ihre hundert vielversprechenden Pfund auf meinem Schoß parkte.
    Soweit also Garretts unfehlbare Einschätzung des weiblichen Geschlechts.
    Sie hatte mich eine Minute am Haken – bis sie kicherte. Ich mag es nicht, wenn meine Frauen kichern. Dann bekomme ich Zweifel an ihrer Reife.
    Dennoch, wenn die Kichererbse auf deinem Schoß sitzt und mit ihrem Hintern wackelt …
    »Mr. Garrett.« Es war ›dieser alte Mann‹. »Mr. Ahrm ist da. Er sagt, es sei wichtig.«
    Gerettet.
    Verdammt noch mal!
     

 
11. Kapitel
     
    »Muß das sein, Garrett?«
    »Sie kennen Morpheus Ahrm nicht. Wenn er sich höchstpersönlich herbemüht, ist es wichtig.«
    Ich hatte mich halb aus Ambers Umarmung geschält, als Ahrms schon hereinplatzte. Er blieb stehen und glotzte, dann fingen seine Augen an zu funkeln. Eines Tages würde ich ihm noch Pfeffer hineinstreuen, nur damit ich ihn endlich einmal heulen sah.
    »Kusch, Junge. Was gibt's?«
    Amber machte eine große Show daraus, sich wieder züchtig anzuziehen. Sie wußte genau, wie sie aussah, und konnte der Versuchung nicht widerstehen, damit anzugeben.
    »Es geht um deinen Kumpel Eierkopf. Er liegt im Aderlaß-Spital. Seine Verletzungen hätten selbst ein Mammut umgebracht.«
    »Berufsrisiko.« Das wußte Morpheus doch selbst ganz genau. Schließlich hatte er mehr oder weniger denselben Job, nur stand er nicht so im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Er warf mir einen säuerlichen Blick zu, nachdem er sich mit Mühe von Ambers Anblick losgerissen hatte. »Wie ist es passiert?«
    »Ich habe noch nicht viel rausfinden können. Es muß irgendwo auf dem Land passiert sein. Er kam mehr tot als lebendig in die Stadt gekrochen, und eigentlich hätte er es gar nicht überleben dürfen. Tja, du kennst ihn ja. Zu stur und zu dämlich zum Sterben. Aber die Knochenflicker glauben nicht, daß er es schafft.«
    »Wer hat schon eine Überlebenschance, wenn er erst mal im Aderlaß-Spital gelandet ist? Was, zum Teufel, wollte er denn da draußen in der Wildnis?«
    Morpheus sah mich merkwürdig an. »Dachte, du wüßtest es. Er ist gestern am frühen Abend losgezogen, weil er einen Job hatte. Sagte, du hättest ihn empfohlen.«
    »Ich? Ich habe nie … Oh. Verdammt! Ich sollte mich wohl besser bei ihm blicken lassen.« In meinem Bauch flatterten Schmetterlinge, groß wie Pferde. Amiranda. Es gab keine andere Erklärung.
    »Ich komme mit. Mir fehlt ohnehin meine tägliche Bewegung.« Morpheus Ahrm hätte nie im Leben zugegeben, daß er irgendwo im bekannten Universum einen Freund hatte.
    Als er sich umdrehte, flüsterte Amber tonlos: »Warten

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