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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Sie, Garrett.«
    »Ist es wichtig?«
    »Für mich schon.«
    »Warte im Flur auf mich, Morpheus. Gut. Dann schießen Sie mal los.«
    »Mein Bruder ist heute morgen nach Hause gekommen. Man hat ihn gehen lassen.«
    »Schön für ihn.«
    »Das bedeutet, Domina hat das Lösegeld bezahlt.«
    »Klingt einleuchtend. Und?«
    »Irgendwo da draußen schwirren zweihunderttausend Goldtaler herum, die meiner Familie gehören. Und der, der sie jetzt hat, kann wohl kaum ein größeres Palaver veranstalten, wenn man sie ihm abknöpft. Glauben Sie, Sie können sie aufspüren?«
    »Vielleicht. Wenn ich es ernsthaft wollte. So ein Berg Gold in den Händen von Amateuren hinterläßt eine Spur so breit wie ein wildgewordenes Mammut. Man muß einfach schneller sein als die anderen Kanonen in der Stadt«
    »Helfen Sie mir, es zu finden, Garrett. Die Hälfte gehört Ihnen.«
    »Wow, Mädchen. Das bedeutet richtigen Schlamassel, ohne die geringste Garantie auf …«
    »Das ist vielleicht meine erste und einzige Chance, einen so großen Treffer zu landen, daß ich endlich von meiner Mutter loskomme. Wenn ich das Geld in die Finger kriege, bevor sie heimkehrt, könnte ich so spurlos verschwinden, daß sie mich nicht einmal mit einer ganzen Armee auftreiben könnte. Und Sie wüßten mit hunderttausend Goldtalern doch auch eine ganze Menge anzufangen.«
    »Das ist wohl wahr. Verdammt, und ob ich das wüßte.«
    Sie warf sich in Positur. »Von den zusätzlichen Vergütungen ganz zu schweigen.«
    »Ja. Tja. Ich brauche etwas Zeit, um zu überlegen, was ich benötige und was ich erledigen muß. Inzwischen verreckt mein Freund im Krankenhaus. Ich will zu ihm, bevor er abtritt.«
    »Klar.« Von den Pflichten, die Freundschaft so mit sich bringt, schien sie nichts hören zu wollen. »Ich komme morgen wieder, falls ich Courter und seinen Bluthunden entwischen kann. Auf jeden Fall klappt es übermorgen. Vielleicht können Sie ja dem alten Mann freigeben.« Sie knipste ihr Lächeln wieder an.
    »Vielleicht denke ich darüber nach.«
    Sie kicherte. »Tun Sie das.«
    Ich tätschelte ihren Po. »Nun aber los. Ab mit Ihnen. Mein Freund Morpheus wird langsam ungeduldig.« Ich folgte ihr zur Vordertür und kam in den Genuß eines Anblicks, über den ich wirklich nicht meckern konnte.
    Dean wartete auf mich, um die Tür hinter mir zu verriegeln. Was bedeutete, daß er gelauscht hatte. Ich warf ihm einen bösen Blick zu, der ihn nicht im geringsten beeindruckte.
    Morpheus wartete draußen. Während ich zuhörte, wie Dean abschloß, schauten wir beide anerkennend Amber hinterher.
    »Wo gabelst du sie eigentlich auf, Garrett?«
    »Das mache ich gar nicht. Sie laufen mir zu.«
    »Eitler Pfau.«
    »Ist wahr. Ich sitze hier einfach wie die Spinne in ihrem Netz und warte, bis sie reinfliegen. Dann schalte ich den Garrett-Charme an, und sie fallen mir ohnmächtig in die Arme.«
    »Die hier wird nicht ohnmächtig Garrett. Und die von neulich auch nicht. Erste Sahne Oberstadtschicksen, und zwar beide. Stimmt's?«
    »Oberstadt, ja. Aber Schicksen würde ich sie nicht nennen.«
    »Nein. Wohl nicht.« Er seufzte. »Warum taucht so was nie bei mir auf?«
    »Soweit ich sehe, kommst du nicht zu kurz. Die hier solltest du lieber vergessen. Damit handelst du dir den Besuch eines Orkans ein. Ihre Mutter ist Sturmwächterin.«
    »Und wieder ein Traum zerborsten unter der grausamen Wirklichkeit. Trotzdem, es ist eine Schande. Was für eine Verschwendung …! Wie entzückend … Laß uns zu Eierkopf gehen und sehen, wie die Wetten stehen.«
     

 
12. Kapitel
     
    Das Aderlaß-Spital ist eine kaiserliche Institution. Das bedeutet, dort werden Bedürftige medizinisch versorgt. Strandet man aber dort, verbessert es die Heilungschancen erheblich, wenn man selbst oder ein Freund Bares auf die Bahre legt. So sind die Menschen wohl gestrickt. Ich bin nicht immer der größte Fan meiner eigenen Spezies.
    Erst wollten sie mich nicht mal in die Nähe von Eierkopf lassen. Angeblich war er verdammt übel zugerichtet und rang mit dem Tod. Dann sah jemand Gold zwischen meinen Fingern blitzen und hörte meine Anspielung auf einen möglichen Besitzerwechsel des Edelmetalls, falls sich die Prognose verbessere und – Zip! – bevor man sich versah, war das ganze Krankenhaus wie ausgewechselt. Morpheus und ich fanden uns auf Eierkopfs Station wieder und schauten einer Gruppe von Ärzten und Gesundbetern bei ihrer Arbeit zu.
    Eierkopf sah grauenhaft aus, als sie anfingen. Er war kreidebleich; die

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