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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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für Slauce tun?«
    »Was denn?«
    »Zum Beispiel für einen Kranz sammeln oder so was? Ich würde mich gern beteiligen. Schließlich wäre es nicht passiert, wenn er nicht zu mir gewollt hätte.«
    »Wir haben uns noch nicht entschieden. Wir lassen es Sie wissen. Okay?«
    »Klar. Danke.«
    Als wir außer Hörweite waren, sagte Amber: »Siehst du? Ich habe dir doch gesagt, daß du gar nicht so übel bist.«
    »Das war eine zynische, gezielte Geste, um Sympathie unter den Soldaten für mich zu wecken.«
    »Klar, Garrett. Wie du meinst.«
     
    Raver Styx saß allein in einem abgedunkelten Raum von der Größe des Zimmers, in dem der Tote Mann wohnte. Sie hatte die Augen geschlossen und war so ruhig und teilnahmslos, daß es mir kalt über den Rücken lief. Hatten wir noch eine daPena zu beklagen?
    Nein. Diese angeblich so schrecklichen Augen öffneten sich, und ihr Blick richtete sich auf mich. Dahinter sah ich nur eine erschöpfte und am Boden zerstörte alte Dame. »Setzen Sie sich bitte, Mr. Garrett.« Sie veränderte sich wie ein Werwolf bei Vollmond. »Amber, du solltest dich besser hier im Haus einschließen, aber wenn du dich bei Mr. Garrett und seinen Geschäftspartnern wohler fühlst, hast du meinen Segen.« Sie wurde zur Sturmwächterin Raver Styx – mit einem kleinen Anteil besorgte Mutter.
    Amber stand unmittelbar neben ihr, und die Sturmwächterin konnte ihre Füße nicht sehen. Aufmunternd stieß ich gegen ihren Knöchel. Sie zuckte zusammen und begriff dann, was ich wollte. »Danke, Mutter. Ich glaube, ich möchte lieber bei Mr. Garrett bleiben. Vorläufig jedenfalls.«
    Das war durchaus im Rahmen. Oft brauchen wir nur einen neutralen Schiedsrichter, um zivilisiert miteinander umzugehen, weil wir nicht wollen, daß man uns für Dummköpfe hält.
    »Wie du willst. Mit wem wollen Sie beginnen, Mr. Garrett?«
    »Mit Domina Dount.«
    »Willa Dount, Mr. Garrett. Der Verlust ihrer Position und ihres Titels ist selbstverständlich nur eine vorläufige Bestrafung. Wir wollen keine falschen Hoffnungen wecken.«
    »Sie sind der Boß. Jedenfalls will ich sie zuerst befragen. Dann Ihren Gatten. Danach die Angestellten – falls das noch sinnvoll ist.«
    »Ist das nicht nur Kleinkram?«
    »Vielleicht. Aber ich brauche auch nur noch Kleinigkeiten, um die Lücken in meinem Puzzle zu schließen.«
    »Ich hätte große Lust, alle zu bestrafen und die Götter entscheiden zu lassen, wer schuldig und wer einfach nur unfähig ist.«
    Manchmal empfinde ich unserer herrschenden Klasse gegenüber dasselbe. Ich beherzigte den Rat des Toten Mannes und behielt meine Meinung für mich. »Ich weiß, was Sie meinen.«
    »Wie wollen Sie es durchführen? In meiner Anwesenheit? Mit Amber?«
    »Bei Willa Dount in Ihrer Anwesenheit und ohne Amber. Fürs erste. Ich habe Amber schon gesagt, wie lange sie wegbleiben soll. Nachdem sie reingekommen ist, könnten Sie vielleicht unter einem Vorwand rausgehen. Wenn ich mit Willa Dount fertig bin, ist es vermutlich überflüssig, Ihre Bediensteten zu befragen, aber ich möchte es dennoch versuchen.«
    »Sehr gut.«
    »Ich will alle Dokumente sehen, die in Ihrem Besitz sind. Vor allem die Briefe der Kidnapper. Haben Sie sie gesehen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie die Handschrift erkannt?«
    »Nein. Es scheint eine Frauenhandschrift zu sein.«
    »Das fand ich auch. Eine gestochene Handschrift, soweit ich es gesehen habe. Mich beunruhigt die Möglichkeit, selbst wenn es sehr unwahrscheinlich ist, daß Amiranda den Brief geschrieben haben könnte.«
    »Amiranda hat die Handschrift eines betrunkenen Trolls. Man kann sie kaum entziffern, aber sie ist unverwechselbar. Und sie könnte sie nie verstellen.«
    »Gut. Was Ihren Ehemann betrifft – ich würde ihn gern befragen, ohne daß Sie dabei sind. Bei den Bediensteten entscheide ich im Einzelfall, ob Sie oder Amber dabeisein sollen. Sollte Ihre furchteinflößende Person hinderlich sein …«
    »Verstehe. Fangen wir an.«
    »Wo ist Willa Dount jetzt?«
    »In ihrem Büro. Sie tut ihre Arbeit, die sie ja noch ein paar Stunden lang hat.«
    »Würdest du sie holen, Amber? Sag ihr, sie soll die Dokumente mitbringen.«
    »Ja, Meister.« Sie zwinkerte mir zu, was ihre Mutter bemerkte.
    »Ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie noch einen Tag Ihre Maßnahmen gegen Willa Dount und alle anderen aufschieben könnten, Sturmwächterin. Morgen will ich alle Verdächtigen zu einem Lokaltermin mitnehmen, um rauszufinden, was am Abend der Lösegeldübergabe und am Morgen

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