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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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von Amirandas Tod geschehen ist.«
    »Ist das nötig?«
    »Ja. Unbedingt. Danach dürften alle Zweifel ausgeräumt sein.«
    Sie wollte keine Einzelheiten wissen, was ich sehr dankbar aufnahm. Vielleicht war sie ja letzten Endes doch kein so übles altes Mädchen.
    Wir warteten schweigend.
     
     

 
50. Kapitel
     
    Willa Dount marschierte mit einem Stapel Papieren unter dem Arm herein. »Sie haben nach mir geschickt, Madam?« Sie schien nicht überrascht, mich zu sehen. War auch nicht verwunderlich bei all den Spionen, die sie unter dem Personal hatte.
    »Ich habe Mr. Garrett engagiert, um die Person oder die Personen aufzuspüren, die für den Tod von Amiranda, Karl und Courter Slauce verantwortlich sind. Er möchte Ihnen Fragen stellen, Willa. Beantworten Sie sie vollständig und aufrichtig.«
    Ich hob eine Braue. Slauce auch? Schau an, welche Überraschung! Aber damit verbuchte sie auf jeden Fall einen Punkt.
    »Geben Sie Mr. Garrett die Unterlagen!«
    Sie gehorchte unwillig. »Sie kreisen wie ein Geier über dieser Familie, nicht? Und Sie geben keine Ruhe, bis Sie nicht auch den letzten Knochen abgenagt haben.«
    »Fassen Sie sich doch mal kurz ins Gesicht. Sie haben mehr Nasen im Gesicht, als ich Anläufe genommen habe, der daPena Familie meine Dienste aufzudrängen.«
    »Die Qualität Ihrer Witzchen ist kein bißchen besser geworden.«
    »Willa, setzen Sie sich, und seien Sie ruhig! Behalten Sie Ihre Kommentare für sich, und reden Sie nur, wenn man Sie auffordert!«
    »Ja, Madam.«
    Wenn da mal nicht die Peitsche knallte!
    Willa Dount setzte sich auf einen Stuhl. Ihre Miene war undurchdringlich und kühl.
    Wenn sie sich setzen wollte, würde ich eben rumlaufen. Ich stand auf, ging umher und sah dabei die Papiere durch. Die Kidnapper hatten sich richtig Mühe gemacht, um sicherzustellen, daß Domina Dount kapierte, was sie tun sollte. Ich schob einen Finger hinter die Briefe, die ich schon kannte, und blickte Willa Dount an. »Wann haben Sie das erste Mal vermutet, daß Karls Entführung vorgetäuscht war?«
    »Als Amiranda verschwand. Sie benahm sich seit Wochen seltsam und hockte immer mit Karl zusammen, schon Tage bevor er verschwand.«
    Wollte sie gleich mit einer Lüge anfangen? Willa Dount hätte unterwegs sein sollen, um das Lösegeld zu überbringen, als Amiranda flüchtete. Es sei denn …
    Es sei denn, sie hätte schon vorher gewußt, was Amiranda vorhatte.
    »Wann haben Sie vermutet, daß aus dem Spiel Ernst wurde?«
    »Als ich die Stelle erreichte, an der ich das Gold übergeben sollte. Diese Leute spielten nicht. Sie meinten es tödlich ernst. Ich fürchte, ich habe fast meine Beherrschung verloren. Noch nie hatte ich solche Angst.«
    »Beschreiben Sie die Leute, die Sie gesehen haben.«
    Sie runzelte die Stirn.
    »Ich habe Sie schon zweimal nach der Übergabe gefragt. Sie wollten nichts erzählen. Damals war es Ihr gutes Recht. Jetzt nicht mehr. Also schildern Sie mir die Leute und den Verlauf der Nacht.« Ich betastete den ersten Brief, den ich noch nicht gelesen hatte.
    »Da warteten zwei geschlossene Kutschen und mindestens vier Leute. Zwei Kutscher, offenbar Mischlinge, Riesen und Menschen. Der häßlichste Mann, den ich jemals gesehen habe. Und eine attraktive junge Frau. Der Häßliche war der Anführer.«
    »Sie sagten, mindestens vier. Was soll das heißen? War da noch jemand?«
    »Es hätte jemand in der Kutsche der Frau sein können. Zweimal habe ich da eine Bewegung gesehen, aber ich mußte auf dem Planwagen bleiben. Ich war nicht nah genug dran, um sicher zu sein.«
    »Hm.« Ich suchte einen etwas helleren Fleck und stellte einen Stuhl dorthin. »Noch mal die Geschichte, vom frühen Abend an. Jede kleinste Einzelheit.«
    Sie fing an. Und ich hörte genau, was ich erwartet hatte: Eine Geschichte, die keine wesentlichen Abweichungen zu der von Skredli enthielt.
    Ich hörte ihr genau zu und sah sie hin und wieder an, während ich die Briefe überflog. Dann überflog ich einige noch mal. Und noch mal. Schließlich fand ich, was ich erwartet hatte, obwohl ich gar nicht auf Hellseherei spezialisiert bin.
    Willa Dount war mittlerweile bei ihrer Abfahrt von der Brücke über den Cedar Creek angelangt. Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, daß danach noch etwas Interessantes passiert war. »Das reicht.«
    Sie brach sofort ab. Ihre Stimme klang fast – tja, ›tot‹ war das richtige Wort. Sie hatte so lange unter so viel Streß gestanden, daß sie kaum noch Feuer in sich hatte.
    »Diese

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