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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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Kriminalisierung vorzugehen.
    Über viele Jahre hatte er die negative Entwicklung des beliebten Ballspiels mitverfolgt und musste immer öfter zur Kenntnis nehmen, dass Fußball im Laufe der Jahrzehnte zu einem unglaublichen Wirtschaftsfaktor herangewachsenwar, mit allen dunklen Facetten, die die Macht des Geldes mit sich brachte.
    Dieser Sport drehte sich nicht mehr wie einst um den Ball, sondern der Ball drehte sich nur noch um Geld und wurde immer häufiger dazu ausgenutzt, Machtstreben, Geldgier und Profilneurosen zu befriedigen.
    In seiner gesamten Laufbahn sowohl als Profispieler als auch als Trainer konnte sich Hunold nie mit dieser Entwicklung seines Sportes abfinden. Schon während seiner aktiven Zeit hatte er immer wieder der Verlockung des Geldes widerstehen können und sämtliche Angebote, die ihn nicht sportlich weiterbrachten, abgelehnt.
    Als er dann später seine Trainerlizenz erhielt, ließ er sich ausnahmslos in seinen Verträgen die alleinige Verantwortung und Entscheidungsbefugnis für alle sportlichen Belange der Mannschaft, die er betreute, festschreiben. Sobald Vorstände, Funktionäre oder Sponsoren versucht hatten, sich in Angelegenheiten einzumischen, die seine Zuständigkeit betrafen, hatte er sein Amt unmittelbar niedergelegt.
    Diesem Verhalten hatte er den Ruf als der Unbestechliche und Unbeugsame der Branche zu verdanken.
    Das Amt als Bundestrainer bekleidete er jetzt schon seit zwei Jahren, und auch hier hatten sich seine Charakterstärke und sein eiserner Wille durchgesetzt.
    Die desolaten Leistungen, die die deutsche Nationalmannschaft Ende der neunziger Jahre abgeliefert hatte, waren Vergangenheit. Hunold hatte es geschafft, immer mehr junge, talentierte Spieler in die Nationalelf zu integrieren, und der Erfolg, den er mit diesem Konzept hatte, gab ihm bislang Recht.
    Seine Arbeit hatte bereits die ersten Früchte getragen. Die Fans strömten wieder in die Stadien und standen hinter der Mannschaft wie schon lange nicht mehr.
    Immerhin hatte seine Mannschaft das Finale einer Europameisterschaft erreicht!
    Jetzt fehlte ihm nur noch ein großer Titel, um alle Skeptiker zu überzeugen und seine Gegner zum Schweigen zu bringen. Er gestand Max dessen Zweifel und Skepsis ohne weiteres zu, jedoch gab er ihm zu bedenken, dass er niemals sicher sein könne, dass nicht irgendein Mächtiger oder Mäzen im Hintergrund versuchen würde, die Fäden des Spiels zu spinnen.
    Dazu waren die finanziellen Interessen zu offensichtlich geworden, und die Verlockung, das große Geld zu verdienen, war viel zu präsent. Schließlich waren sie alle nur einzelne Figuren in einem großen Spiel, in dem jeder auf seine Art und im Rahmen seiner Möglichkeiten dazu beitragen konnte, das System zu verändern. Hunold ließ Max mit dem Gefühl, einen Bundesgenossen zu haben, in seinem Hotelzimmer zurück. Allerdings zweifelte er stark daran, ihn vollständig überzeugt zu haben.
    In dieser Nacht fand Max Kaiser keinen Schlaf. In seinem Inneren tobte ein Kampf zwischen seiner Berufung und seinem Talent auf der einen und den nagenden Zweifeln und seinem geradlinigen Charakter auf der anderen Seite. Er wollte nicht ein Spielball von Mächten sein, die er nie beeinflussen konnte.
    Marcel Runge hatte ihm, ohne dass er das gewollt hätte, den Spaß am Spielen genommen, und Max war sich sicher, dass er ohne Spaßfaktor auch keine guten Spiele abliefern konnte. Dies war für ihn untrennbar mit dem Fußball verbunden. Die Verantwortung, die er trug, wog wie eine tonnenschwere Last auf seinen noch so jungen Schultern. Max hatte das Gefühl, dass er unter dieser Last zusammenbrechen würde. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er dem Druck der Verantwortung und der Erwartungshaltunglange würde gewachsen sein. Erst gegen Morgen fiel er in einen unruhigen Schlaf, hin und her gerissen von seinen Gedanken und Träumen.
    Als er erwachte, traf er eine Entscheidung, die sein Leben gravierend verändern sollte!

    Jean Pierre stand am Rande des idyllischen Parkplatzes am Grand Lac. Der Parkplatz befand sich am nordwestlichen Ufer des Genfer Sees, unmittelbar an der Route de Suisse, in der Nähe des Ortes Nyon.
    Sein Gesicht war versteinert, und er starrte wie hypnotisiert auf die Stelle kurz vor der Zufahrt des Parkplatzes. Hier war die Leitplanke durchbrochen, und die Einzelteile lagen am Straßenrand verstreut. Die Fahrbahn verlief durch eine scharfe Rechtskurve, und neben der Straße fiel das Gelände mindestens fünfzig Meter

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