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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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Früher waren hier in der Gegend viele Mangroven-Sümpfe, und man konnte es wegen der vielen Moskitos kaum aushalten. Aber in den letzten Jahren wurden die Sümpfe wegen der Touristen alle trockengelegt, und damit waren auch die Mücken verschwunden. Von hier aus haben Sie einen fantastischen Ausblick auf die Bucht, und der Sonnenuntergang ist sehr malerisch!
    „Darf ich es mir einmal von innen ansehen?“
    So etwas hatte Val eigentlich gesucht. Wenn das Lokal innen hielt, was es von außen versprach, und der Preis entsprechend war, dann würde sie nicht mehr lange suchen müssen.
    Umständlich nestelte Madras einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss die Eingangstür auf.
    Abgestandene Luft schlug ihnen entgegen, Madras öffnete die Fenster, und eine frische Meeresbrise sowie das einfallende Sonnenlicht vertrieben sofort die Gespenster der Vergangenheit.
    Der Raum war sehr einfach, aber auch geschmackvoll eingerichtet. Die Wände waren dekoriert mit Malereien, die den Alltag der Fischer im Dorf darstellten.
    „Das Lokal verfügt über eigene Toiletten, fließendes Wasser und einen Stromanschluss“, fuhr der Makler in seiner Beschreibung fort.
    „Strom und fließendes Wasser sind hier auf den Dörfern nicht unbedingt selbstverständlich. In der Küche finden Sie die notwendige Einrichtung, um jede Art von Speisen zubereiten zu können. Das gesamte Geschirr und Besteck sowie Töpfe und Pfannen sind ebenfalls im Kaufpreis enthalten. Außerdem würde ich für Sie die Kaufmodalitäten mit den Behörden abwickeln und die Konzession einholen.“
    „Wenn Sie mir dann auch noch einen Koch besorgen können, der die einheimische Küche beherrscht und bezahlbar ist, dann wären wir uns fast einig.“
    Val hatte diese Äußerung nicht wirklich ernst gemeint, aber Rodrigo Madras stieg sofort darauf ein.
    „Zufällig habe ich einen Cousin, der sicherlich sehr gerne hier kochen würde. Er heißt Mano, kommt aus dem Ort und ist sehr beliebt bei den Menschen, die hier leben!“
    Madras schmunzelte, und seine schlauen Augen funkelten vielsagend.
    „Dann müssten wir uns nur noch über den Preis unterhalten, vielleicht werden wir uns einig.“
    Valerie spürte, dass dieses kleine Lokal genau das war, was sie suchte, und dieser kleine listige Makler hatte das ihrer Meinung nach auch erkannt.
    „Der Preis inklusive allem, was ich aufgezählt habe, beträgt 60.000 Bolivar, was ungefähr 20.000 Euro entspricht. Wenn wir uns einigen können, bräuchten Sie sich um nichts zu kümmern. Ich würde alles für Sie regeln!“
    Valerie war erschrocken über den Preis, denn sie hatte nicht erwartet, dass es für sie so günstig wäre.
    Aber offensichtlich lagen hier die Preise für Immobilien auf einem anderen Niveau als in Europa. Sie wollte trotz des niedrigen Preises nicht sofort zusagen, sondern noch etwas handeln.
    „Ich würde Ihnen 55.000 Bolivar bezahlen, aber nur, wenn Sie mir den Koch besorgen!“
    Madras hielt Val die rechte Hand hin.
    „Der Handel ist perfekt, 55.000 Bolivar, wir sind uns einig!“
    Obwohl sich Valerie in diesem Moment darüber ärgerte, dass sie nicht noch weniger geboten hatte, schlug sie ein und war gleichzeitig froh darüber, dass ihr Traum schon bald in Erfüllung gehen würde. Jetzt endlich konnte sie ihre weitere Zukunft planen und und ihr neues Leben beginnen!
    Als sie die kleine Anhöhe hinunterfuhren, blickte sie noch einmal zurück auf ihr neues Restaurant und stellte sich vor, wie die Terrasse mit Gästen voll besetzt wäre!
    Madras pfiff vergnügt ein Lied neben ihr, und sie gönnte ihm seinen Triumph, denn auch sie war einen riesigen Schritt vorangekommen.
    Bald würde ihr lang gehegter Traum Wirklichkeit werden, und sie freute sich schon auf die ersten Gäste, die siebewirten und umsorgen könnte. Dies alles würde ihr dabei helfen, endgültig mit ihrer zwielichtigen Vergangenheit abzuschließen und endlich ein für sie akzeptables neues Leben zu beginnen!

KAPITEL 8
    Peter Abraham hatte sich seit Stunden nicht mehr aus seinem feudalen Büro getraut. Gedankenverloren saß er hinter seinem Schreibtisch und starrte aus dem Fenster.
    Vor ihm lag die Skyline von Frankfurt, das Banken- und Börsenviertel. Ein Zentrum weltumspannender Macht, das in den letzten Jahrzehnten die Glücksritter, die das schnelle Geld suchten, angezogen hatte.
    Frankfurt war nach dem Zweiten Weltkrieg eine Großstadt mit internationalem Flair geworden, mit allen Schattierungen, die unsere moderne Gesellschaft mit

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