Faulspiel (German Edition)
schon perfekte Technik und ein Ballgefühl, das seinesgleichen sucht.
Mach dir keine Gedanken, spiel einfach nur Fußball!“
Nachdem sie sich gegenseitig geschworen hatten, dass jeder das Seine tun werde, um ihr gemeinsames Ziel zu erreichen, verabschiedeten sie sich voneinander. Marcel versprach Max, sich mindestens einmal pro Woche bei ihm zu melden, um ihn auf dem Laufenden zu halten.
Valerie Sattler hatte sich auf Isla Margarita einen Bungalow gemietet. Ihre neue Unterkunft lag in einer traumhaften Parkanlage direkt am Playa el Agua, einem etwa drei Kilometer langen Sandstrand im Nordosten der Insel. Der Park war bepflanzt mit Palmen aller Art und den für die Karibik typischen Blumen, die in allen Regenbogenfarben schillerten.Guacamayas, bunte Papageien, rundeten die Traumkulisse ab.
Margarita gehört zu den kleinen Antillen Inseln in der Südkaribik und ist dem Festland Venezuelas vorgelagert.
Der Sage nach ist die Insel aus der Träne eines Engels mit dem Namen ,Perle der Karibik‘ entstanden; tatsächlich wurde sie von Christoph Kolumbus während seiner dritten Entdeckungsreise, im August 1498, entdeckt. Kolumbus war auch der eigentliche Namensgeber, der die Insel nach ihren unglaublichen Vorkommen an Perlen benannte. Margarita heißt Perle.
Valerie genoss diese paradiesische Umgebung in vollen Zügen und merkte, wie die Last der Vergangenheit langsam von ihr abfiel.
Ihre Haare hatte sie blauschwarz gefärbt und trug sie im Stil der einheimischen Frauen lang und offen, fast bis auf die Hüften.
Sie fand, dass ihr das neue Outfit sehr gut stand. Es brachte die Züge ihres makellosen Gesichts und ihre noch immer sehr gute Figur besonders zur Geltung.
Außerdem sollte dies auch einen der vielen kleinen Schritte bedeuten, die sie unternahm, um sich von ihrer Vergangenheit zu distanzieren.
Adressen und Telefonnummern von einigen Maklern in Asuncion und Porlamar hatte sie sich bereits besorgt und wollte sich sofort auf die Suche nach einer geeigneten Immobilie zur Verwirklichung ihres Traumes machen.
Eine Bar oder ein kleines Restaurant in diesem Paradies!
Val’s Kitchen
würde in großen, bunten Lettern über dem Eingang prangen! Sie würde kleine, einheimische Gerichte und karibische Cocktails anbieten.
Isla Margarita war touristisch noch nicht voll erschlossen und bot daher jede Menge gastronomischer Nischen.
Val saß auf ihrer kleinen Terrasse im Schatten einer Palme und hing ihren Gedanken nach. Der Wind, der warm und weich vom Meer herauf wehte, streichelte ihre Haut. Es fühlte sich an wie Samt, der langsam über den Körper glitt. In den letzten Tagen hatte sie oft an Marcel Runge denken müssen. Noch nie hatte sie solche Gefühle für einen Mann entwickelt. Er hatte ihr mit seiner gerechten Geradlinigkeit und seinem ehrlichen Charakter sehr imponiert. Dies alles waren Attribute, die sie bisher in ihrem Leben noch nicht kennen gelernt hatte.
Igor hatte sie nur ausgenutzt und war von seinem Wesen her ein Krimineller. Sie hoffte, dass sie durch ihre Aufzeichnungen dazu beitragen konnte, diesen Verbrecher hinter Schloss und Riegel zu bringen.
Ihren Vater verabscheute sie, weil sie ihm die Schuld an dem Tod ihrer Mutter gab. Er hatte sie durch seine Betrügereien in den Selbstmord getrieben.
Für Runge empfand sie eine tiefe Zuneigung; sie vermisste ihn und ertappte sich immer öfter bei dem Gedanken, ihn jetzt bei sich haben zu wollen. Sie träumte nachts davon, dass er in ihrem Bett neben ihr lag. Im Traum spürte sie eine Zärtlichkeit und Wärme, die sie vorher noch nie kennen gelernt hatte.
Doch am Morgen, wenn sie erwachte, zerplatzte der Traum regelmäßig wie eine Seifenblase. Sie hoffte inständig, dass er seine Ziele erreichen würde und konnte es kaum abwarten, ihn endlich wieder zu sehen und in ihre Arme zu schließen. Ein tiefes Verlangen nach diesem seltsamen Mann machte sich in ihr breit. Mit ihm verband sie ihr neues Leben, ohne Hass auf sich selbst und auf das, was sie tat. Tief in ihrem Inneren hoffte sie darauf, mit diesem Mann den Rest ihres Lebens verbringen zu können. Ein Leben, in dem sie sich selbst wiederfand und mit erhobenem Haupt und Stolz jedenTag in den Spiegel schauen konnte. Noch nie zuvor war ihr bewusst geworden, wie armselig und verabscheuungswürdig ihr bisheriges Dasein war. Sie hatte eigentlich nur vor sich hin vegetiert, ohne konkretes Ziel und ohne Lebensinhalt. Immer geblendet und verführt von den Intrigen Igors.
Sie war Runge auf ewig dankbar
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