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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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Abartigkeit fallen, dass er alles um sich herum vergaß und nicht mehr wahrnahm, was um ihn herum geschah. Alle möglichen sadistischen Rollenspiele wurden mit ihm durchgeführt und sämtliche perversen Praktiken exerziert, die er sich in seinen kühnsten Fantasiennur hätte vorstellen können. Abraham ließ sich in seiner Gier nach Schmerz und Dominanz quälen bis aufs Blut.
    Als er auf dem Weg nach Hause zu seiner Familie war, spürte er eine tiefe, innere Befriedigung und gestand sich ein, dass er diesem Verlangen nie wieder widerstehen wollte. An den folgenden Tagen besuchte er jeden Abend die Black-Pussy-Bar, getrieben von seiner Sucht nach abartigem Sex und sadomasochistischen Spielen. Die Frauen, die er kennen gelernt hatte, waren jedoch nicht mehr aufzufinden, und niemand kannte sie dort.
    Als er jetzt dieses Päckchen und den Brief vor sich liegen hatte, verstand er, dass er in eine Falle getappt war, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Wie sollte er erklären, dass er jetzt seinen Posten zur Verfügung stellte?!
    Seine Familie hatte diesen Verein, der zwar nicht in ihrer Heimatstadt lag, mit aufgebaut, und er selbst musste fast seine gesamte Kraft dafür verwenden, um den Club dahin zu führen, wo er sich heute befand.
    Sein Großvater, als eines der Gründungsmitglieder des Vereins, hatte genügend damit zu tun gehabt, sein Umfeld davon zu überzeugen, dass ein Auswärtiger sich ebenso mit dem Club identifizieren könne wie ein Einheimischer aus dem Ruhrgebiet. Es dauerte Jahrzehnte, bis er das endlich geschafft hatte. Eines seiner überzeugendsten Argumente war die fortwährende finanzielle Unterstützung des Vereins. Einen Großteil der sportlichen Erfolge in den letzten Jahren wurden Peter Abraham zugeschrieben.
    Fußball war nicht nur sein Steckenpferd sondern eine Lebensphilosophie und daher betrieb er sein Vorstandsamt mit der nötigen Energie und Kraft. Nicht zuletzt hatten ihm die Erfolge des Vereines einen erheblichen Teil der gesellschaftlichen Reputation und der Hochachtung seiner Familie eingebracht.
    Jetzt, da der Verein, wenn auch überwiegend durch unlautere Mittel verursacht, wirtschaftlich und sportlich sehr gut dastand, würde niemand verstehen können, dass er sein Amt hinwarf. Er sah auch keine Möglichkeit, diesen Umstand zu erklären. Der Gedanke an die Schmach und die Schande, die er erleiden müsste, wenn dieses Material an die Öffentlichkeit geriete, ließ ihn innerlich erschauern.
    Seine Familie würde ihm diese Demütigung niemals verzeihen! Durch seine Charakterschwäche würde er sich zum Gespött der Leute machen.
    Wie in Trance band Abraham seine Krawatte ab und öffnete das Fenster seines Büros. Fein säuberlich knotete er den Schlips mit dem einen Ende an das Fensterkreuz und legte sich die Schlinge wieder um seinen Hals. Er würde nicht mehr vor sich selbst weglaufen, sondern dem Ganzen jetzt für immer ein Ende bereiten.
    Als er sich fallen ließ, und ihm die Schlinge der Krawatte unerbittlich seinen Kehlkopf eindrückte und ihm unwiderruflich den Atem nahm, erstarrte sein ganzer Körper vor Schmerz, und er verlor mit einem riesigen Glücksgefühl das Bewusstsein, bevor er sein Leben aushauchte.
    Am folgenden Morgen fand eine Sekretärin Peter Abraham tot in seinem Büro. Es war ein skurriler Anblick, wie er mit tiefblauem Gesicht und heraushängender Zunge am Fensterkreuz hing.
    Aber in seinen Augen, die weit geöffnet waren, konnte man so etwas wie eine tiefe Befriedigung und Erleichterung erkennen.

    Max Kaiser kam gerade vom Frühstück zurück und wollte sich für die erste Trainingseinheit des Tages umziehen, als er die sms bekam. Sie war von Marcel Runge:
    Hallo, Kleiner, sieht so aus, als würden euch langsam die Funktionäre ausgehen. Peter Abraham hat sich heute Nacht erhängt. Melde mich später noch einmal
.
    Gruß Marcel
.
    Die Nachricht traf ihn wie ein Keulenschlag. Er war sich nicht sicher, ob er das alles nur träumte. Mit fahrigen Fingern wählte er Runges Nummer.
    „Grüß dich, Max!“, meldete sich Runge schon nach dem ersten Klingelton.
    „Sieht so aus, als wäre die Lawine bereits in Bewegung gekommen, und einige dieser Bastarde versuchen sich vor der Verantwortung zu drücken.“
    Obwohl ihm Abraham nie sonderlich sympathisch war, empfand Max tief in seinem Inneren doch so etwas wie Mitleid für ihn. Er hatte sich ihm gegenüber immer fair verhalten und manchmal hatte er den Eindruck, als wolle er ihn vor irgendetwas schützen.
    „Was genau

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