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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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Herr. Angestrengt fixierte Runge die vor ihm liegende Straße, auf der sich bereits riesige Pfützen gebildet hatten, die durch die Sturzbäche, die der Himmel entlud, immer mehr anschwollen. Zwischendurch beobachteteer im Rückspiegel den Wagen, der ihm seit geraumer Zeit folgte. Seine Scheinwerfer durchschnitten die Nacht wie zwei imaginär leuchtende Finger. Immer wieder versuchte Marcel Runge, seinem Verfolger zu entkommen, indem er das Tempo forcierte. So schnell er jedoch auch fuhr, war es ihm unmöglich, seinen Häscher abzuschütteln.
    Der albanische Killer hatte den Reporter schon seit Tagen beobachtet, um seinen perfiden Plan in die Tat umzusetzen. Bisher hatte sich noch keine Gelegenheit geboten, seinen Auftrag auszuführen.
    Seit Stunden verfolgte er nun schon sein Opfer auf dem Weg in die Schweiz. Der Meuchelmörder hatte gelernt, geduldig zu sein und nicht überhastet zu agieren. Irgendwann würde der Todgeweihte, den er verfolgte, seinen entscheidenden Fehler begehen. In diesem Moment musste er gnadenlos zuschlagen!
    Der Peugeot vor ihm entglitt seinem Gesichtsfeld gerade hinter einer Bergkuppe. Schemenhaft sah er die Rücklichter durch den strömenden Regen verschwinden. Als er die Anhöhe erreichte, erblickte er unter sich den Genfer See, an dessen Ufer sich die schmale Straße entlang schlängelte.
    Vergeblich suchte der Albaner die Rücklichter des Peugeots, der noch vor wenigen Augenblicken nur einige hundert Meter vor ihm gefahren war. Unvermittelt hielt er seinen Wagen an und schaltete das Licht aus.
    Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er, die Dunkelheit zu durchdringen. Aber die Straße, die er durch den Regen nur undeutlich und verschwommen wahrnahm, war wie leergefegt. Der Peugeot war wie vom Erdboden verschluckt. Langsam fuhr der Killer mit ausgeschalteten Scheinwerfern weiter und lenkte sein Fahrzeug vorsichtig die steile Passstraße hinab. Vor ihm lag eine scharfe Linkskurve. Neben der Fahrbahn fiel das Gelände steil ab undmündete direkt in den See, der sich dunkel und bedrohlich an den Abhang schmiegte.
    Am Scheitelpunkt der Kurve war die Leitplanke durchbrochen. Wrackteile lagen verteilt auf der engen Passstraße.
    Der Albaner hatte sein Auto am Straßenrand abgestellt und stand direkt an der Unfallstelle. Er war sich sicher, dass sein Opfer an dieser Stelle in den See gestürzt war. Eine Zeitlang beobachtete er die aufgewühlte Wasseroberfläche. Blasen stiegen vom Grund des Sees auf.
    Erst als er überzeugt war, dass der Fahrer des verunglückten Wagens seinem kalten und nassen Grab nicht entkommen war, bestieg er seinen geparkten PKW und verschwand in der Nacht.
    Das Schicksal hatte seinen Auftrag für ihn erledigt!

    Igor war auf dem Weg nach Biarritz, einer kleinen Küstenstadt in Südfrankreich, nahe der spanischen Grenze. Er hatte sich mit seinen iberischen Kontaktleuten, die für ihn die letzten Drogenlieferungen organisiert und abgewickelt hatten, verabredet. In dem Touristen verseuchten Badeort an der Atlantikküste wollte er sich nicht mit ihnen treffen, sondern ein paar Kilometer weiter südlich in Vieux Bocau. Von hier aus konnte man fast über die spanische Grenze spucken.
    Seine Kokainlieferungen bekam er in der Regel direkt aus Kolumbien. Die Droge wurde auf den unterschiedlichsten Wegen nach Europa gebracht und landete meist an der galizischen Küste in Nordspanien. Die Drogenkuriere, die über den Luftweg kamen, warfen ihre brisante Fracht unmittelbar vor der Küste ab. Hier wurden die in wasserdichte Behälter verpackten Lieferungen von den Narcos aus dem Meer gefischt.
    Meistens jedoch fanden die Lieferungen über den Seeweg statt. Entweder wurden sie mit normalen Handelsschiffen oder mit Fischfangbooten, die vor der südamerikanischen Küste fischten, auf den Weg nach Europa mitgenommen.
    Igors Leute hatten dann von Spanien aus ein ausgeklügeltes und professionelles Verteilersystem aufgebaut.
    Die Drogen, die nicht über den Landweg, insbesondere über Osteuropa, sondern über den Atlantik nach Mitteleuropa kamen, wurden zunächst einmal quer durch Spanien an die Mittelmeerküste transportiert. Von hier aus gelangten die Lieferungen dann auf die Baleareninseln Mallorca oder Ibiza, von wo aus sie darauf in den gesamten südeuropäischen Raum verteilt wurden.
    Igors Partner hatten eine durchdachte Logistik aufgebaut und dadurch, dass sie immer sehr viele verschiedene Verteilerwege benutzten, hielten sich die beschlagnahmten Mengen in Grenzen.
    In den seltensten

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