Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
Vom Netzwerk:
Hörer aus der Hand gerutscht, denn die weibliche Stimme kam ihr vertraut vor. Als die Ahnung die sie beschlich zwischen zwei Herzschlägen zur Gewissheit wurde, stellten sich die feinen Härchen in ihrem Nacken auf. Sie wusste genau mit wem sie soeben zum ersten Mal in ihrem Leben sprach.

    „Du bist meine Großmutter, nicht wahr?“, fragte sie aufgeregt. Es war mehr eine Feststellung als eine Frage gewesen, denn die Antwort darauf war ihr bereits bekannt. Dennoch presste sie nervös ihre Lippen aufeinander und wartete ungeduldig darauf, dass ihre Vermutung bejaht wurde.

    *****

2) Abschied - Plötzlicher Aufbruch
    „Ja, mein liebes Kind. Ich bin deine Großmutter, Daphne Davallia!“, antwortete die Frau. Dalila stockte der Atem. Nach allem was ihre Mutter in der Vergangenheit von ihrer gemeinsamen Blutsverwandten erzählt hatte, hatte sie es nicht einmal zu hoffen gewagt ihre Oma jemals kennenzulernen. Zudem hatte sie sie schon lange für tot geglaubt. Die Worte hallten noch immer in ihrem Kopf nach, die es sogar vermochten ein wenig von ihrem Schwermut zu nehmen. Von diesem Zeitpunkt ab wusste das junge Mädchen nämlich, dass sie nicht mehr alleine war. Und so eigenartig das Gefühl das sie überkam auch war, beschlich sie die leise Ahnung, dass Daphne nicht erst jetzt in Aktion trat, sondern schon immer als geheimer Teil im Verborgenen in ihrem Leben agiert hatte.

    „Hi Daphne, erwiderte Dalila schüchtern. Sie war sich nicht sicher, ob sie sie bei ihrem Vornamen nennen oder besser Oma zu ihr sagen sollte, hatten sie schließlich davor noch nie ein Wort miteinander gewechselt.

    „Gerne würde ich länger mit dir plaudern, doch es eilt! Sobald du hier bei mir und somit außer Gefahr bist, werden wir genügend Zeit haben um uns ausführlich zu unterhalten. Doch momentan hat deine Sicherheit höchste Priorität.
    Höre gut zu, Dalila.
    Ich weiß, das ist alles Neuland für dich, aber gemeinsam schaffen wir es. Du musst dich unbedingt so schnell wie möglich auf den Weg zum nächsten Bahnhof machen. Dort nimmst du den Zug nach Fairyhill.
    Von dort aus holt dich ein guter Freund von mir mit einem blauen, verrosteten Pickup ab. Sein Name ist Jo. Er hat langes schwarzes Haar, was er meist in einem strengen Dutt auf dem Kopf gebunden trägt. Im Nacken hat er mehrere geflochtene Zöpfe. Seine Augen sind tiefschwarz, die im Licht jedoch einen leicht violetten Schimmer aufweisen. Ähnlich wie du hat auch er einen sehr blassen Teint. Er trägt ausgewaschene Blue Jeans, eine dunkelgraue Strickjacke und derbe braune Stiefel, in die er seine Hose gesteckt hat.“ Dalila lauschte aufmerksam den Instruktionen ihrer Großmutter.

    „Kannst du dir das alles soweit merken?“, hakte sie skeptisch nach. Ihre Enkelin nickte. Und als ob Daphne es sehen konnte, fuhr sie mit ihren Anweisungen fort.

    „Sehr gut.
    Es ist überaus wichtig, dass du dir jede Einzelheit merkst. Du darfst nur mit Jo mitfahren! Nur er kann dich beschützen.
Ziehe dir auf jeden Fall bequeme Kleidung an, denn die Zugfahrt wird lange dauern. Mit dem Pickup seid ihr dann auch noch eine Weile unterwegs.
    Und jetzt beeile dich bitte, Dalila. Du darfst auf dem Weg nicht mehr trödeln und keine Zeit mehr verlieren. Wir sind ohnehin schon im Verzug!“, ermahnte sie Großmutter Daphne und verabschiedete sich. Das Telefonat wurde so abrupt beendet, sodass Dalila überhaupt keine Zeit mehr blieb nachzufragen, vor wem oder was sie sie beschützen wollte. Irritiert lauschte sie dem Piepton in der Leitung. Trotz der vielen verwirrenden Informationen die auf sie herab prasselten, war sie bei klarem Verstand und genau das war das Problem. Ihr kam es so vor, als ob sie sich inmitten einer Verschwörung widerfand, in der sie von zwielichtigen Gangstern verfolgt wurde, die ihr scheinbar etwas antun wollten. Anders konnte sie sich nämlich nicht erklären, weshalb sie in Gefahr schweben sollte.

    *****

    Gerne hätte sich Dalila erst einmal hingesetzt um alles in Ruhe sacken lassen zu können, doch sie hatte die Dringlichkeit die in Daphnes Stimme lag deutlich vernommen. Nachdem sie sich ein Taxi bestellt hatte, packte sie sämtliche Unterlagen zusammen und tat diese ebenfalls in ihre Reisetasche. Anschließend knipste sie überall die Lichter aus. Ein letztes Mal betrachtete sie das Haus in dem sie ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hatte. Die Einrichtung sah aus wie das Interieur eines Hochglanzfotos. Idyllisch, einladend und unwirklich.
    Als sie nun schweren

Weitere Kostenlose Bücher