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Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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und unbefangenes Naturell brachten allmählich die unsichtbaren Mauern die der Teenager zum Schutz um sich herum aufgebaut hatte, zum Fall. Sie konnte ihre Zuneigung ihm gegenüber nicht mehr länger verbergen.
    Für Dalila war es nicht mehr relevant sich vor ihm zu verstellen. Denn nach wie vor war sie ein Mensch und kein Roboter, den man nach Belieben programmieren konnte. Man konnte sich schließlich nicht aussuchen in wen man sich verliebte, denn das Herz nahm sich stets das, wonach es verlangte.

    Nach all den überwältigenden Eindrücken benötigte Dalila dringend eine Verschnaufpause. Der Film war ohnehin schon lange vorüber.

    *****
    Beim Anblick ihres Spiegelbildes musste Dalila feststellen, dass man ihr ihre Erregung auch äußerlich ansehen konnte. Gerötete Wangen, geschwollene blutrote Lippen und geweitete Pupillen. Berauscht von ihren überschäumenden Hormonen spritzte sich Dalila Wasser ins Gesicht, um wieder zu klarem Verstand zu kommen. Erst das kühle Nass vermochte es sie zur Besinnung zu bringen.
    Der harmlos scheinende Filmeabend hatte sich für sie als eine hormonelle Zerreißprobe entpuppt. Die angespannte Atmosphäre hatte dem Mädchen sichtlich zugesetzt und ihr Blut zum Kochen gebracht. Ein Schweißausbruch jagte auf den anderen und ließ unablässig verräterische Schweißperlen auf ihrer Stirn tänzeln.
    Während sie sich mit einem Handtuch das Wasser vom Gesicht tupfte entdeckte sie ihr Seelentier. Nach allem was sie bereits von ihm wusste, erschrak sie nicht mehr wenn es urplötzlich aus dem Nichts kam und an ihren Füßen verweilte.

    „Na du, mein pelziger Verfolger. Es ist an der Zeit, dass ich dir einen Namen gebe.
    Wie heißt du wohl?“, fragte sie sich und fuhr mit einem Finger die Kontur ihrer Unterlippe ab.

    „Ich bin Makusch“, erwiderte der flauschige Fellballen. Dalila zuckte zusammen und fasste sich vor lauter Schrecken an ihr pochendes Herz. Dass ihr Seelenwächter auch noch sprechen konnte überraschte sie, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Es verwunderte sie kaum noch nun einem sprechendem Tier zu begegnen, denn in letzter Zeit hatte sie so einiges über magische Wesen erfahren, von denen sie früher nicht einmal etwas geahnt hatte.
    Somit wurde die namenlose Katze zum Kater Makusch, der mit dem Halbblut auf telepathischer Ebene kommunizieren konnte.

    „Du kannst mich verstehen?“, fragte sie zögerlich nur um sicherzugehen, dass sie sich nicht geirrt hatte.

    „Ja kann ich und es ist mir eine Ehre, dass ich der Wächter deiner Seele sein darf!“, erwiderte der Kater überschwänglich. Dabei peitschte das Tier aufgeregt mit seinem Schwanz umher.

    „Es ist dir eine Ehre? Aber weshalb, ich bin doch nur ein gewöhnliches Mädchen“, meinte Dalila verwundert. Doch Makusch blieb ihr diese Antwort schuldig, denn ohne Vorwarnung verschwand er wieder vor ihren Augen.

    „Makusch, wo bist du hin? Komm zurück!“, forderte sie den launischen Kater auf der scheinbar immer nur dann auftauchte wenn es ihm in den Kram passte. Da vernahm Dalila ein verräterisches Knarzen auf den Holzdielen vor der Tür. Sie streckte ihren Kopf durch die Badezimmertür und erblickte Jo der im Flur herumlungerte und sie skeptisch beäugte.

    „Ist mit dir alles in Ordnung? Ich habe gespürt, dass dich etwas in Erregung versetzt hat, da wollte ich nach dir sehen“, meinte er besorgt.

    „Was täte ich nur ohne meinen lebendigen Detektor der rund um die Uhr meine Vitaldaten erfasst?
    Ich habe eben bloß herausgefunden, dass ich mit meinem Seelenwächter auch richtig reden kann. Das hat mich kurzzeitig in Erstaunen versetzt, mehr nicht“, erklärte sie ihm und zog die Schultern hoch.

    „Wie ist sein Name?“, wollte Jo wissen und sah sie eindringlich an.

    „Makusch. So hat er sich mir vorgestellt.“ Jo klappte der Mund auf. Dalila war sich nicht sicher ob er bestürzt oder überrascht war.

    „Was ist mit dir?“, fragte sie nun beunruhigt. Jo formte Worte, ohne sie jedoch mit dem Klang seiner Stimmbänder zu erfüllen.

    „Makusch, sagst du?“, stammelte er ungläubig.

    „Er ist das mächtigste und älteste Seelentier überhaupt!
    Soweit der hohe Rat darüber informiert ist, erschien er nur ein einziges Mal.
    Da er nun dich auserwählt hat, musst du deiner Macht unbedingt gewahr werden, denn er erwählt nur die stärksten unter euch!“ Jos Augen fingen zu funkeln an. Er war sichtlich stolz darauf, dass sein Sprössling ein solch überaus machtvolles Halbblut war.

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