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Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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Stattdessen musterte er sie eindringlich als sei sie ein Stück Fleisch. So als ob sie seine Beute wäre die er jeden Augenblick erlegen wollte. Dalila fühlte sich in seiner Gegenwart immer unbehaglicher.

    „Ich geh dann lieber mal.“ Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von dem merkwürdigen alten Kauz und lief den Weg zurück, von dem sie gekommen war. Um sicher zu gehen, dass er sich nicht unaufgefordert an ihre Fersen geheftet hatte warf sie einen flüchtigen Blick über ihre Schulter. Der Mann war jedoch nicht mehr zu sehen und das obwohl sie ihm nur für eine Sekunde den Rücken zugekehrt hatte. Das alarmierte Halbblut sah sich hektisch nach allen Seiten um, denn dies konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Außer Gestrüpp und Bäume war jedoch nichts zu sehen. Der Alte war so plötzlich verschwunden als sei er vom Erdboden verschluckt worden. Dies hatte nichts Gutes zu bedeuten.
    Instinktiv begann das Mädchen loszurennen. Während ihrer Flucht überkam sie die Angst und ließ sie wie ein scheues Reh Haken schlagen, um mögliche Verfolger abzuschütteln. Dadurch wurde sie unachtsam und achtete nicht mehr auf den Weg. Jeden Moment hoffte sie, dass der dichte Waldwuchs lichter wurde und sie zwischen den Baumstämmen Daphnes Haus erspähen würde. Doch nach jedem Meter den sie rennend hinter sich ließ, erstreckten sich vor ihr nur noch mehr hölzerne Riesen, die ihr die Sicht auf ein schier niemals endendes Waldgebiet gewährten.
    Mit Erschrecken musste Dalila feststellen, dass sie sich verirrt hatte. Sie biss die Zähne fest zusammen und versuchte die Tränen zu unterdrücken, die ihre Augen befeuchteten. Immer wieder verschwamm die Umgebung hinter einem Schleier aus salzigen Tropfen, die ihr die Sicht verwässerte. Da blieb sie plötzlich mit dem Fuß an den Ausläufern eines ausgetrockneten Wurzelstocks hängen und stolperte ungeschickt. Als sie ungebremst zu Boden fiel, stieß sie sich den Kopf am Rand eines Baumstumpfes und verlor das Bewusstsein.

    *****

Zuhause bei Daphne - Dialog zwischen Daphne und Jo
    Beschwingt vom Besuch im Königreich Astaria kehrte Daphne gutgelaunt nach Hause zurück.

    „Hallo Dalila, ich bin wieder da!“, rief sie mit voller Kehle.

    „Unterwegs habe ich Jo getroffen. Er hat mir gesagt, dass er sich beeilen wird um ganz schnell wieder bei uns zu sein“, trällerte sie weiter. Währenddessen suchte sie einige Kräuter aus der Speisekammer zusammen und setzte einen Kessel mit Teewasser auf. Da Daphne jedoch noch immer keine Antwort von ihrer Enkelin erhielt, ging sie los um sie im Haus zu suchen. Doch weder war sie im Wohnzimmer, noch auf der Veranda. Selbst ihr Bett war unberührt gewesen.
    Als die besorgte Großmutter einen Blick aus dem Fenster warf fragte sie sich, wo das junge Mädchen bei diesem Wetter bloß abgeblieben war, denn der Himmel wurde von tiefschwarzen Wolken verdeckt, die heftige Regenschauer mit sich brachten. Immerhin hatte ihre Enkeltochter daran gedacht ihre Jacke mitzunehmen, denn als sie den Flur entlang ging konnte sie sehen, dass jene nicht mehr an der Garderobe hing.

    *****

    Gedankenverloren sah Daphne den Rauchschwaden zu die vom dampfenden Teewasser empor stiegen und bizarre Muster in der Luft formten. Da vernahm sie wie jemand das Haus betrat.

    „Dalila mein liebes, bist du das?“, rief sie von der Küche aus und sprang von ihrem Stuhl auf. Mit schnellen Schritten eilte sie in den Flur. Die erhoffte Rückkehr des Halbblutes wich der Enttäuschung, als sie den dunkelhaarigen Fay erblickte. Mit hängendem Kopf machte sie kehrt und setzte sich wieder an den Tisch.

    „Ist Dalila etwa nicht hier?“, wollte Jo von ihr wissen. Voller Kummer schüttelte Daphne langsam den Kopf. Die Sorge um ihre Enkelin stand ihr ins Gesicht geschrieben.

    „Ich habe keine Ahnung wo sie abgeblieben ist. Sie hat keine Nachricht hinterlassen“, meinte sie bekümmert.

    „Ich weiß, dass ich meine Stirn unnötig in Sorgenfalten lege. Meiner Enkelin geht es bestimmt gut, sonst hätten deine Alarmglocken schon längst geläutet. Nicht wahr, Jo?“ Daphne wartete auf Jos bestätigende Worte, doch diese bekam sie nicht zu hören. Als sie von ihrer Tasse aufblickte sah sie ein zu tiefst erschüttertes Gesicht. Jos sonst so sanftmütige Augen waren weit aufgerissen und voller Entsetzen.

    „Herrje, was ist denn los Jo?“, fragte sie bestürzt und vermutete das Schlimmste.

    „Ist ihr…? Ist Dalila etwa…? Oh nein!“, krächzte sie mit heißerer Stimme

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