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Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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und presste sich die Hand auf den Mund um ein Schluchzen zu unterdrücken.

    „Ich kann sie nicht orten! Ich fühle rein gar nichts, was sie betrifft! Irgendwas stört meine Verbindung. Das kann nur eines heißen. Sie wissen bereits von Dalila!“, schlussfolgerte er. Auch ihm konnte man die Sorge um seinen kampfunerprobten Schützling ansehen.

    „Oh Gott, was machen wir jetzt? Was ist wenn Edrell sie hat? Er wird sie bestimmt töten. Wir müssen sie finden, Jo!“, rief Daphne voller Kummer aus. Ein Gefühl der Ohnmacht macht sich in ihr breit. Ihre einzige Enkeltochter war unauffindbar und niemand konnte sagen ob es ihr gut ging. Die Beklemmung brodelte in ihr wie flüssige Lava und trieb ihr kalten Angstschweiß auf die Stirn.

    „Beruhige dich erst einmal Daphne. Es ist noch zu früh um voreilige Schlüsse zu ziehen. Ich werde mich kurz mit dem Hohen Rat in Verbindung setzen. Womöglich wissen sie mehr“, beschwichtige er sie. Da Jo dem Hohen Rat persönlich angehörte genoss er ein Privileg welches nur den königlichen Abkömmlingen von Chaya zuteilwurde. Den Mitgliedern des Rates war es nämlich möglich sogar zwischen den Welten telepathisch miteinander zu kommunizieren.
    Er schloss seine Augen und konzentrierte sich angestrengt. Seltsamerweise dauerte die Kontaktaufnahme mit dem Rat länger als sonst. Jo wusste nicht ob es an seiner inneren Zerrissenheit lag, dass es ihn ungemein bedrückte nicht zu wissen wo sein Halbblut abgeblieben war. Oder generell an der Störung die es ihm unmöglich machte das blonde Mädchen aufzuspüren. Er musste sich zurück nehmen. Unüberlegt in die Dämmerung hinauszupreschen um dort noch womöglich blindlings in eine Falle des dunklen Lords zu tappen, wäre mehr als kopflos gewesen. In dieser prekären Angelegenheit war es notwendig gewesen, dass er im Sinne aller vernünftig handelte.

    Daphne wartete ungeduldig darauf, dass Jo endlich zu einem Ende kam, denn seine Unterredung mit dem Hohen Rat hatte bereits einen geraumen Zeitraum in Anspruch genommen. Zeit die sie ihrer Meinung nach nicht hatten und möglicherweise über Leben und Tod ihres Enkelkindes entscheiden könnte. Nach etlichen verstrichenen Minuten konnte man jedoch noch immer beobachten wie Jos Augäpfel unter den geschlossenen Lidern rasant hin und her rasten.
    Daphne ballte ihre Hände zu Fäusten und bohrte sich die Fingernägel ins Fleisch. Der daraus resultierende Schmerz sollte das Zittern unterdrücken, das zum einen aus der Angst um Dalilas körperliche Verfassung herrührte und zum anderen aus der Wut, dass sie das junge Mädchen nicht besser beschützt hatte.
    Als Jo nun endlich seine Augen öffnete ahnte sie, dass etwas Schreckliches passiert sein musste, denn sein Blick hatte sich verdunkelt. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte man glauben können, dass es Zorn war den man in seinen Augen aufblitzen sehen konnte. Doch derartige Gefühle sollte ein weißer Fay nicht hegen, wenn er nicht von der Dunkelheit ergriffen werden wollte wie es einst den schwarzen Fay widerfahren war.

    „Späher haben im Wald dunkle Energien ausgemacht. Doch sie können sie nicht genau Orten, weil sie sich ständig wieder zerstreut“, informierte Jo Daphne mit gepresster Stimme.

    „Sie sind bereits sehr viel stärker geworden, als wir vermutet haben“, fügte er bitter hinzu.

    „Was ist wenn mein kleines Mädchen bereits tot ist?“, fragte Daphne mit weinerlicher Stimme und sah den anmutigen Fay voller Verzweiflung an. Jo schüttelte langsam den Kopf. Dabei baumelten seine Zöpfe im Nacken mit.

    „So etwas darfst du gar nicht erst denken!“, herrschte er sie an. Daphne sah entgeistert auf. Sie erhob sich und ging einige Schritte auf Jo zu. Etwas stimmte mit ihm nicht. Für einen Fay wirkte er viel zu aufgebracht. Es schien so, als ob ein Schalter umgelegt worden war und er sich dadurch nicht mehr richtig unter Kontrolle hatte. Jo hielt Daphnes misstrauischen Blicken nicht mehr länger stand. Er kehrte ihr abrupt den Rücken zu und eilte zur Hintertür.

    „Ich gehe in den Wald hinaus und suche sie!“, sagte er bestimmend und war schon so gut wie aus dem Haus heraus.

    „Halt, ich gehe mit! Sie ist schließlich meine Enkeltochter.
    Ich kann hier nicht unnötig rumsitzen und Däumchen drehen!“, warf Daphne protestierend ein. Sie wollte den aufgebrachten Fay nicht alleine losziehen lassen denn sie befürchtete, dass ihr enger Freund vom rechten Weg abgekommen war. Einst hatte er sich für sie in

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