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Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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der Dunkelheit zu erkennen. Doch sobald sie sich zu sehr anstrengte fing vor ihren Augen alles zu flimmern an.

    „Makusch, bist du hier?“, fragte sie zaghaft. Ihre Stimme war schwach und kaum zu vernehmen. Denn der starke Regen der auf das Blätterdach des Waldes niederprasselte übertönte jedes noch so kleine Geräusch. Als ihr Rufen abermals unerhört blieb, gab sie es auf. Der Kater war wohl ebenso wasserscheu wie seine pelzigen Artgenossen. Da kam ihr ein Gedanke.

    Hatte Jo nicht gesagt, dass er sie bei Gefahr aufspüren könne, egal wo sie auch war?

    Doch wie sie es auch anstellte, an diesem Tag schien alles schief zu laufen, denn weder ließ sich ihr Seelenwächter blicken noch kam ihr Faypate herbeigeeilt.
    Von ihrer momentanen hilflosen Lage abgesehen, glaubte sie sich nicht in Gefahr. Sie hatte aus reiner Unüberlegtheit überstürzt gehandelt und war unvorsichtig gewesen. Dennoch hatte der Teenager große Angst und Schmerzen. Ihrer Meinung nach waren dies genug alarmierende Gemütsbewegungen, die Jo umgehend dazu hätten veranlassen sollen sie aufzusuchen. Es geschah jedoch rein gar nichts. Nicht das Geringste das sie hätte hoffen lassen können, dass man bereits nach ihr suchte.
    Dalila wurde schleichend bewusst, dass sie die Nacht wohl oder übel unter freiem Himmel im Wald verbringen musste. Völlig durchnässt und durchgefroren.
    Just in diesem Moment packte sie jemand an der Schulter.

    „Jo, du hast mich gefunden!“, seufzte sie erleichtert und wollte ihrem Retter in der Not zum Dank um den Hals fallen. Doch es war nicht ihr ritterlicher Faypate der mit seiner tellergroßen Hand auf ihrer Schulter ruhte, sondern der grimmig dreinblickende alte Mann der ihr eine Heidenangst einjagte. Dalila windete sich aus seinem Griff und erhob sich. Mit wankenden Schritten torkelte sie zum nächstgelegenen Baum, um sich abzustützen. Wie ein Hund der drohend seine Lefzen anhob um seine Zähne zu blecken, verzog der Alte seinen Mund zu einem niederträchtigen Grinsen.

    „Was wollen Sie denn bloß von mir?“, fragte sie beklommen. Erst da bemerkte sie wie seltsam mechanisch seine Bewegungen wirkten. Er neigte seinen Kopf zur Seite und sah sie finster an. Ein stechender Blick der ihr durch Mark und Bein ging. Langsam dämmerte es ihr, dass sie es nicht mit einem gewöhnlichen alten Mann zu tun hatte. Sondern mit einem Wesen dessen Begegnung sie zutiefst fürchtete.

    „Ich weiß was du bist“, sagte sie mit zitternder Stimme.

    „Du bist ein Schwarzblüter!“ Der Alte warf seinen Kopf in den Nacken und brach in gellendes Gelächter aus. Als seine Augen dabei rot aufglühten als seien diese die Pforte zur Hölle, bestätigte sich ihr Verdacht. Sein irrer Blick ließ nichts Gutes verheißen. Dalilas Tag hatte mit schönsten Sonnenschein begonnen, doch nun standen alle Zeichen auf Unheil.

    „Na dann kann ich dir ja meine wahre Gestallt offenbaren!“ Die unheilbringende Verlautbarung war das Letzte gewesen, was das schwache Halbblutmädchen in ihrem angeschlagenen Zustand brauchen konnte. Paralysiert vor Angst presste sie sich gegen den Baum und musste machtlos mit ansehen wie sich das Wesen aus seiner menschlichen Hülle schälte.
    Der Dämon krümmte sich und gab dabei unmenschliche Laute von sich. Auf einmal kam starker Wind auf der von dem Wesen angezogen wurde. Seine Energie war mit der eines schwarzen Lochs zu vergleichen, denn er sog alles an was sich in seiner Nähe befand. Dalila krallte sich verbissen an der groben Rinde des Baumes fest und stemmte ihre Füße in den weichen Untergrund. Ihr Körpergewicht reichte kaum aus, um gegen den übermächtigen Sog anzukommen. Gerade als ihre Kräfte sie zu verlassen drohten ließ der orkanartige Wind abrupt ab. Dalila rang nach Fassung und kämpfte gegen ihre Übelkeit und die hämmernden Kopfschmerzen an.
    Da bemerkte sie wie die Zeit für wenige Sekunden stehen geblieben zu sein schien, denn wie in einem Vakuum schwebten Steine und Äste schwerelos umher. Erstaunt davon, dass der dunkle Fay es vermochte das Gesetz der Schwerkraft außer Kraft zu setzen, vergaß sie für einen kurzen Augenblick sogar ihre bedrohliche Lage in der sie sich befand. Voller Faszination tippte sie einen der Steine an, der vor ihr in der Luft schwebte und sah zu wie er sich vom Antrieb ihrer Berührung, drehend von ihr fortbewegte. Dalila war derartig abgelenkt gewesen, dass sie dem Schwarzblüter keinerlei Beachtung mehr schenkte der letztlich für dieses Schauspiel

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