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Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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sich ein großes Stück in den Mund.

    „Gut, dann sehen wir uns später.“ Jo ließ augenblicklich alles stehen und liegen. Dann rannte er so schnell aus der Küche heraus, dass seine Umrisse vor Dalilas Augen verschwammen und nur noch ein Lichtschweif von ihm zu sehen war.
    Wenn es ums Abspülen ging waren scheinbar alle Männer gleich, denn sogar ihr männlicher Faypate nutzte die Gelegenheit, um sich vor dem Abwasch zu drücken.

    Nachdem sie ihr einsames Frühstück beendet hatte räumte sie das Chaos auf, das der Küchenchef hinterlassen hatte. Danach richtete sie das Wohnzimmer in seinen ursprünglichen Zustand wieder her. Anschließend tauschte sie ihren gemütlichen Jogginganzug gegen ein hübsches Kleid ein.

    *****

    Der Tag war viel zu schön um ihn in der Stube zu verbringen. Daher entschied Dalila die nähere Umgebung zu erkunden und die letzten warmen Sonnenstrahlen zu genießen. Denn der Spätsommer zeigte sich von seiner schönsten Seite. Hier und da warfen die Blätter bereits ihr Herbstkleid über und funkelten wie Bernstein zwischen dem noch grünen Laub hindurch.
    Während sie auf den angrenzenden Wald zulief tanzten wärmende Lichtstrahlen auf ihrer blassen Haut. Da sie eine Entdeckernatur war, wollte sie das nahgelegene Waldgebiet hinter dem Haus unter die Lupe nehmen.

    Groß und Anmutig reihten sich die Baumriesen vor ihr auf, die ihre Wurzeln tief ins Erdreich gegraben und bisher jedem Unwetter getrotzt hatten. Die Luft roch nach feuchter Erde und Harz. Zwischen all den düsteren Erdfarben, leuchteten ihre samtene Alabasterhaut und ihr strohblondes Haar um die Wette. In der freien Natur fühlte sie sich mehr denn je ihren Faywurzeln nahe.
    Unbeirrt ging das Halbblut ihren Weg und genoss die Einsamkeit. Doch nur für kurz, denn dann tauchte Makusch auf, der Insekten hinterher jagte und neugierig jedem noch so verdächtigen Rascheln nachging. Dalila beobachtete ihren Seelenwächter, der tief in seinem Spieltrieb versunken war. In seiner Verspieltheit wirkte er alles andere als mächtig auf sie.
    Doch plötzlich horchte der Wächter auf und sah sich nervös um. Seine gesamte Körperhaltung war angespannt und sein feuerrotes Fell sträubte sich in sämtliche Richtungen. Mit seinem sensiblen Katzengehör fing er jedes noch so kleine Geräusch auf und ließ die mit dicken Fellbüscheln besetzten Ohren wie ein Radar hektisch kreisen.

    „Was ist denn los, Makusch?“, wollte sie von ihm wissen, als dieser bedrohlich zu knurren begann. Sie folgte dem stechenden Blicken des wachsamen Tiers, konnte jedoch außer massiven Baumstämmen nichts erkennen.

    „Lauf weg!“, befahl ihr der Kater, bevor er sich auflöste. Dalila verstand seine Aufregung nicht, denn außer ihnen war niemand sonst zu sehen. Dennoch beherzigte sie seine Warnung und ärgerte sich darüber, dass ihr Spaziergang so ein jähes Ende nahm. Als sie ein lautes Knacken vernahm das genau aus der Richtung kam die Makusch zuvor anvisiert hatte, fuhr sie erschrocken herum.
    Nur wenige Meter von ihr entfernt stand ein grimmig dreinblickender alter Mann, der mit verschränkten Armen an einem Baum lehnte und sie argwöhnisch betrachtete.

    „Sie haben mich erschreckt!“, rief sie ihm zu und war froh darüber gewesen, dass ihr Seelenwächter sie nur vor einem griesgrämigen Mann gewarnt hatte.

    „Was machst du hier?“ Seine Stimme klang hart und fremdartig.

    „Ich mache einen Spaziergang“, erwiderte sie freundlich. Der Mann stieß sich mit einem Fuß vom Baumstamm ab und richtete sich zu seiner vollen Größe auf.

    „Weißt du denn nicht, dass so hübsche Dinger wie du besser nicht alleine im Wald umher streifen sollten? Man weiß schließlich nie was für zwielichtige Gestalten im Gehölz lauern“, meinte er mit seltsam leerem Gesichtsausdruck. Dabei leckte er sich seine Lippen indem er seine spitze und belegte Zunge wie die einer Eidechse vorschnellen ließ.

    „Ich bin Dalila, die Enkelin von Daphne Davallia. Sie kennen sie bestimmt. Ihr gehört das kleine Häuschen am Waldrand“, ließ sie den garstigen Alten wissen, damit er wusste wen er da vor sich hatte.

    „Wenn sie mir Ihren Namen verraten, dann kann ich meiner Großmutter Grüße von Ihnen ausrichten. Ich muss nämlich wieder nach Hause. Sie wartet schon auf mich“, flunkerte sie ihm vor, um ihn auf Abstand zu halten, denn der unheimliche Mann sah so aus als ob er keine guten Gedanken hegte. Jedoch schien er nicht in der Stimmung zu sein ihr seinen Namen zu sagen.

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