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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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herein. Sie traten auf die Veranda, die Joe von der anderen Seite der Schlucht aus gesehen hatte. Sie nahm zwei Seiten des Hauses ein, und an verschiedenen Stellen führten Stufen hinunter auf eine tiefere Ebene der Hartholzterrasse.
    Leon ging zur Aussichtsplattform in der Ecke. Sie war von einem hohen Geländer umgeben und mit schmiedeeisernen Gartenmöbeln ausgestattet. Fenton, schon ganz außer Puste und rot im Gesicht, schnappte sich einen der Stühle und ließ sich mit einem erleichterten Seufzer darauf nieder.
    Der Blick war genauso beeindruckend, wie Joe es erwartet hatte. Vor seinen Augen breitete sich der weite Bogen der Bucht aus mit der Stadt, die sich zur Linken an die Bergflanke schmiegte, und den felsigen, baumbestandenen Hängen zur Rechten. Die Motorboote im Hafen wirkten wie Spielzeugschiffchen. Das Meer war von einem so tiefen, glänzenden Blau, dass man hätte meinen können, seine sanften Wellen schlügen an einen karibischen Strand.
    Leon winkte ihn näher. »Kommen Sie her.«
    Joe trat zu ihm ans Geländer und beugte sich darüber. Eine enge Schlucht verlief entlang der Grundstücksgrenze und zerteilte den unteren Abschnitt des terrassenförmig angelegten Gartens. Der Bachlauf weitete sich zu einem tiefen, schäumenden Becken, strömte dann über eine Felskante und bildete einen etwa sechs Meter hohen Wasserfall, der zwischen den Bäumen am Hang unter ihnen verschwand.
    Joe ertappte sich dabei, wie er seine Überlebenschancen ausrechnete, sollte Leon ihn plötzlich über die Kante stürzen. Er glaubte nicht, dass es passieren würde, hielt aber gleichwohl das Geländer fest gepackt.
    »Ist das der Bach, der in die Stadt hinunterfließt?«, fragte er.
    »Mehr oder weniger. Der Bachlauf teilt sich oben am Berg. Vor ungefähr zweihundert Jahren wurde dieser Graben ausgehoben, um eine Mühle zu betreiben, die gleich dort unten stand. Am Fuß des Hügels fließt er unterirdisch und vereinigt sich dann mit dem Hauptarm, der in den Hafen mündet.«
    »Es ist überwältigend«, sagte Joe.
    Leon nickte, doch von dem jovialen Gastgeber war schon wieder nichts mehr zu spüren. Er drehte sich um, betrachtete eingehend den Hang und zeigte auf die Stelle, wo Joe gestanden hatte.
    »Wollen Sie mir vielleicht verraten, warum Sie mein Haus beobachtet haben?«
    »Das habe ich nicht. Ich hatte keine Ahnung, wer hier wohnt.«
    »Aber Sie haben von mir gehört. Sie wissen, wer ich bin?«
    Joe hob die Schultern. »Ihr Name ist hier und da gefallen.«
    Leon wechselte einen Blick mit Fenton und schnaubte. »Kann ich mir denken.«
    Joe entschied, dass würdevolles Schweigen in diesem Fall die beste Antwort wäre. Er lehnte sich mit dem Rücken an das Geländer, sodass er in Fentons Richtung sah, aber auch Leon noch aus dem Augenwinkel beobachten konnte. Nur für alle Fälle.
    »Was führt Sie wirklich hierher, Mr Carter?«, fragte Fenton.
    »Nach Trelennan, meinen Sie? Ich besuche eine alte Freundin.«
    »Diana Walters«, sagte Leon und ignorierte Joes Verblüffung, als empfände er es fast als Beleidigung, dass Joe davon ausgegangen war, er wisse es nicht. »Und in welcher Beziehung stehen Sie zu ihr?«
    »Wie ich schon sagte, wir sind alte Freunde.«
    »Was ist mit ihrem Mann? War er auch ein ›alter Freund‹ von Ihnen?«
    »Das war er, ja.«
    »Und vielleicht auch Ihr Kollege bei der Polizei?«
    Joe stieß sich vom Geländer ab, wandte sich Leon zu und richtete sich zu voller Größe auf. Er bemühte sich, eine Gelassenheit auszustrahlen, die er nicht wirklich empfand, als er in Leons Augen blickte und sagte: »Das geht Sie nichts an. Warum zum Teufel müssen Sie wissen, wer ich bin oder was ich hier tue? Es sei denn, Sie haben etwas zu verbergen.«
    Er wartete ein paar Sekunden und genoss die schockierte, ungläubige Reaktion der beiden Männer.
    »Und?«, fragte er. » Haben Sie etwas zu verbergen?«
    24
    Alise war ganz aufgeregt, als sie die SMS abschickte. So lange war sie allein auf sich gestellt gewesen, und es war ein wunderbares Gefühl, einen Verbündeten zu haben; jemanden, der bereit war, an ihrer Seite zu kämpfen.
    Nicht dass Joe es ihr ausdrücklich versprochen hätte. Sie durfte nicht die Bodenhaftung verlieren. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass zu viel Hoffnung einen auch aus der Bahn werfen konnte; zumal wenn das erhoffte Ergebnis am Ende ausblieb.
    Aber Joes Interesse an ihrer verzweifelten Lage schien aufrichtig zu sein. Er besaß eine ruhige Stärke, die sie beeindruckt hatte. Er war ein

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