Fear
schon.«
»Fantastisch. Hey, darf ich vorstellen, das ist Joe …« Er packte Joes Schulter. »… Carter , nicht wahr?«
Joe nickte. Er bezweifelte sehr, dass Leon seinen Nachnamen vergessen hatte.
Leon fuhr fort: »Joe ist möglicherweise der neueste Zugang in unserem Team.«
»Gratuliere.« Giles klang begeistert, aber sein Blick war gelangweilt. Er begrüßte Joe mit einem schlaffen Händedruck, machte sich aber nicht die Mühe, sich vorzustellen.
»Ich bin gleich bei Ihnen«, sagte Leon.
»Ich hoffe, es geht Ihnen besser?«, erkundigte sich Giles.
»Einigermaßen.«
»Waren Sie krank?«, fragte Joe, während Fenton Giles wegführte.
»Migräne. Aber ich hab’s der Sau gezeigt.« Sein Blick fiel auf Joes Einkaufstüte. Er hob sie auf und schaute hinein, bevor er sie Joe überreichte. »Sagen Sie Bescheid, wenn Sie sich entschieden haben, ja?«, grinste er.
»Das werde ich.«
Joe ging hinaus. Während er über die Einfahrt zur Straße ging, musste er dem Drang widerstehen, sich umzudrehen, um zu sehen, ob er beobachtet wurde. Seine einziger Gedanke war: Was in aller Welt ist da gerade passiert?
Er nahm den kürzesten Weg zurück in die Stadt. Als er die High Street erreichte, summte sein Handy – eine SMS von Alise. Sie hatte mit jemandem im Hotel Piccadilly gesprochen und den Mann identifiziert, mit dem ihre Schwester zusammen gewesen war. Er hieß Jamie Pearse. Es gab auch eine Telefonnummer und eine Adresse, allerdings nicht in den Cotswolds, sondern in Poundbury in Dorset.
Joe schrieb eine kurze Antwort: Danke, Alise. Das ist ein guter Anfang. Wir sprechen uns bald.
Als er weiterging, war er regelrecht aufgekratzt. Fast war er versucht zu pfeifen, aber nur fast. Und immer noch dachte er: Was in aller Welt ist da gerade passiert?
25
Das erste Zimmer, das von der Diele abging, war die sogenannte Stiefelkammer. Als Leon sie in der Broschüre des Maklers gesehen hatte, war ihm die Vorstellung, dass manche Leute glaubten, ein eigenes Zimmer für ihre Schuhe und Mäntel zu brauchen, absurd erschienen. Der reine Wahnsinn.
Nachdem das Haus ihm gehörte, war der Raum sogleich umfunktioniert worden. Er bot gerade eben genug Platz für einen einzelnen L-förmigen Schreibtisch mit einem halben Dutzend Monitoren, auf denen die Aufnahmen seines Netzwerks von Überwachungskameras eingingen. Ein ideales Kommandozentrum.
Leon vertraute darauf, dass Fenton den Journalisten beschäftigt hielt, und begann die Tür zu öffnen, als er plötzlich auf Widerstand stieß. Ein unterdrückter Schrei ertönte, und dann erblickte er Glenn, der erschrocken zurückwich und sich die Nase hielt.
»Du Tollpatsch«, sagte Leon ohne Groll.
»Ich wollte dich gerade holen gehen.« Glenn schniefte und suchte seine Hand nach Blutflecken ab.
»Wirst es schon überleben.« Leon sah Derek Cadwell an, der sich in der hintersten Ecke herumdrückte wie ein sinistrer Hutständer. »Sie haben sie geschnappt.«
»So schnell?«
»Sie haben die Gelegenheit erkannt und gleich genutzt. Aber sie werden sie bis heute Abend behalten müssen. Können sie ja schlecht herbringen, solange Giles in der Nähe ist.«
Cadwell nickte, tief in Gedanken versunken. Glenn durchbrach das Schweigen mit einer Frage. »Stimmt es, dass du Dianas Freund einen Job angeboten hast?«
»Ja.« Leon starrte Glenn an. »Hast du Probleme damit?«
»Nein, aber … Das ist doch riskant, oder?«
»Wieso? So haben wir die Kontrolle darüber, wohin er geht und was er tut. Es ist die beste Methode, ihn im Auge zu behalten. Eigentlich ideal.«
Er rieb sich die Hände, während er an Glenn vorbeiging und sich an den vierten Mann im Raum wandte. »Zeig mir die Bilder.«
Der Mann am Schreibtisch war Phil Venning, ein dünner, mürrischer Waliser. Er hatte ungewöhnlich kleine Ohren, von vollkommen anderer Farbe und Beschaffenheit als seine übrige Haut; es sah aus, als hätte man sie einem Kind abgeschnitten und ihm an den Kopf genäht.
»Wir haben ein paar prächtige Aufnahmen«, sagte er. Er zeigte Bilder von Joe, wie er auf die Haustür zuging. Dann drückte er eine andere Taste, und man sah Joe mit Fenton in der Diele. Und schließlich draußen auf der Terrasse, lässig ans Geländer gelehnt.
»Die Fotos sind sogar noch besser«, sagte Glenn und tippte auf eine Nikon DSLR-Kamera, die über ein USB-Kabel mit dem Computer verbunden war.
Venning öffnete einen Ordner auf einem anderen Monitor. Leon ging in die Hocke und betrachtete die Vorschaubilder, dann wählte er
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