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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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belästigt. Scheißpeinlich und eine absolute Zeitverschwendung für alle Beteiligten. Ich habe ihre Schwester nie im Leben gesehen, und ich bezweifle, dass die Ärmste je einen Fuß in diese Stadt gesetzt hat.«
    »Das akzeptiert Alise nicht.«
    »Nein. Und wie nennt man einen Menschen, der sich weigert, die Realität zu akzeptieren? Verrückt.«
    »Auf mich wirkte sie ganz und gar nicht verrückt.«
    »Nun, dann einigen wir uns eben darauf, dass wir uns nicht einig sind.« Leon zog zwei Stühle heran, setzte sich auf den einen und deutete auf den anderen. »Sagen Sie, Joe, was machen Sie eigentlich beruflich?«
    Joe rückte den zweiten Stuhl noch etwa dreißig Zentimeter von Leon weg, ehe er sich hinsetzte. »Dies und das. In letzter Zeit habe ich hauptsächlich Malerarbeiten gemacht.«
    Leon nickte nachdenklich. »Wie lange wollen Sie hierbleiben?«
    »Ich habe mich noch nicht entschieden.« Joe fragte sich, ob er jetzt seinen Marschbefehl bekommen würde. Bis Sonnenuntergang haben Sie die Stadt verlassen, sonst bekommen Sie die Konsequenzen zu spüren …
    »Also, wenn Sie noch eine oder zwei Wochen in der Gegend sind, hätte ich vielleicht Arbeit für Sie.«
    Auf dem falschen Fuß erwischt starrte Joe Leon eine Weile an, während er auf den Haken an der Sache wartete. Leon konnte es sehen, und er grinste amüsiert.
    »Hat Ihnen schon jemand erklärt, was ich mache?«
    »Nicht so richtig. Aber ich habe Ihren Sicherheitsdienst schon in Aktion gesehen.«
    Joes ironischer Ton schien bei Leon nicht anzukommen, der stolz entgegnete: »Den habe ich vor zehn Jahren aus dem Nichts aufgebaut. Jetzt haben wir vierzig Mann, die in einem halben Dutzend Städten in der Region Patrouillen fahren. Über achthundert Haushalte, die sich für unseren persönlichen 24-Stunden-Service entschieden haben. Tausende andere mit Alarmanlagen. Mir ist es zu verdanken, dass es in Trelennan praktisch keine Kriminalität gibt.«
    »Sehr beeindruckend.«
    Diesmal bemerkte Leon den Anflug von Sarkasmus. Seine Kiefermuskeln spannten sich an. »Das ist das Kerngeschäft. Ich biete auch Security für Pubs und Clubs, Konzerte und Sportereignisse an. Ich besitze selbst einige Pubs, außerdem ein Taxiunternehmen und die Spielhalle hier in Trelennan und einen Warenautomaten-Vertrieb mit Kunden überall im Südwesten.«
    »Was ist mit dem Bestattungsinstitut?«
    »Das gehört nicht mir, aber der Inhaber, Derek, ist ein Freund von mir.« Leon hielt inne, verärgert über die Unterbrechung. »Die Sache ist jedenfalls die, dass ich immer Leute brauche, die kurzfristig verfügbar und bereit sind, zu unregelmäßigen Zeiten zu arbeiten. Ist bar auf die Hand okay für Sie?«
    Joe nickte so unverbindlich, wie er nur konnte. »Möglicherweise.«
    »Sie würden hauptsächlich als Fahrer eingesetzt. Auslieferung und Leute von A nach B fahren. Cornwall ist eine tolle Gegend zum Wohnen, aber das öffentliche Verkehrsnetz ist beschissen.« Er schnaubte. »Was sagen Sie dazu?«
    »Ich werde auf jeden Fall darüber nachdenken. Danke für das Angebot.«
    Leon sah aus, als ob er Joe die Antwort übel nähme. Er sah zu Fenton, der keine Miene verzog.
    »Gut. Tun Sie das.« Leon stand auf und gab so zu verstehen, dass die Unterredung beendet war.
    Als sie sich zum Haus umdrehten, um hineinzugehen, registrierte Joe eine Bewegung an einem Fenster im Obergeschoss. Es sah aus, als hätte jemand sich hastig in Deckung gebracht. Das Nachbild, das in Joes Augen zurückblieb, kam ihm bekannt vor.
    Ein Telefon klingelte, als sie durch das Büro gingen. Fenton nahm den schnurlosen Apparat und reichte ihn Leon.
    »Reece?«, sagte Leon. »Was gibt’s?« Als sie die Diele erreichten, beschleunigte er seine Schritte und vergrößerte den Abstand zu Joe. Er hörte eine Weile zu. »Nein, ich habe verstanden.« Wieder lauschte er. Sah auf seine Uhr. »Noch nicht. Sagen wir, so gegen acht.«
    Er beendete das Telefonat und warf den Apparat Fenton zu, der ungeschickt herumfuchtelte und ihn fallen ließ.
    »Spiel niemals Kricket, Dickerchen«, brummte Leon.
    An der Haustür empfing der rothaarige Wachmann einen anderen Besucher, einen Mann von Mitte fünfzig, schlank; gepflegte, etwas verweichlichte Erscheinung und eine unverkennbar überhebliche Ausstrahlung. Joe hörte Leon leise aufstöhnen, ein merkwürdiger Kontrast zu der herzlichen Begrüßung, die sich anschloss.
    »Giles! Sie sind ja früh zurück. Ich hoffe, Sie haben sich das volle Programm gegönnt?«
    »Ich glaube

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