Federleicht & Bittersüß: 9 Gay - Romanze Kurzgeschichten (German Edition)
mich verspanne, schafft er es!
Er schiebt sich in mich.
Brennen, Druck, Schmerz!
Sein Keuchen, seine Erregung sind das glatte Gegenteil meiner eigenen Empfindungen.
Ich richte mich auf, knie auf allen Vieren.
Sam lässt mir kurz Zeit, nicht lange. Er ist total drauf, kann sich kaum bremsen.
Ich beiße auf meine Lippe, bis ich Blut schmecke.
Sam tut das, was ihm sein Körper befiehlt, das was wir tun wollten!
Das, was das Tollste ist, was man sich denken kann!
Für ihn, ja!
Das erste Mal tut immer weh ...
Ich lege Hand an mich.
Sam ist kurz davor!
Ich nicht mal nah dran ...
Sam kommt!
Ich höre, wie er aufstöhnt, spüre seine Finger, wie sie sich in das Fleisch meiner Hüften graben. Fühle seinen Oberkörper, wie er auf meinen Rücken sinkt. Sein heftig schlagendes Herz, sein heißer Atem, der sich auf meinem Rücken verteilt.
Ich höre auf mich zu reiben, bin froh, dass er fertig ist.
Er verlässt meinen Körper, endlich!
Noch nicht mal fünf Minuten!
Gut, dass es nicht mehr waren ...
Das ist es also, was man machen muss, Sex!
Seine Lippen suchen meine und ich küsse ihn, obwohl ich gerade gar nicht mag.
Das Kondom landet in einer Ecke und Sam zieht mich mit runter, deckt uns zu und nimmt mich von hinten in den Arm.
Schweigen!
Warum macht er es mir nicht mit der Hand? Oder warum fragt er nicht, wie es für mich war?
Wenn ich es recht bedenke, will ich es gar nicht sagen.
In diesem Moment mag ich Sam nicht so wie vorher.
Seine Atemzüge werden regelmäßiger und ich weiß, dass er eingeschlafen ist.
Salzige Nässe läuft aus meinen Augen und ich schäme mich vor mir selbst.
Mühsam versuche ich, das Zittern meines Körpers zu unterdrücken.
Sam soll es nicht merken.
Aber er spürt es, küsst meinen Nacken.
"Es tut mir leid ... ich war so scharf ... ich konnte nicht mehr zurück", flüstert er.
Ich nicke nur.
War das eine Entschuldigung?
Soll ich sie annehmen?
Sein Körper schiebt sich nah an meinen und seine Hände beginnen mich zu streicheln. Erst will ich das nicht, aber dann lass ich es zu.
Lasse das Prickeln zu, auch das Ziehen in meinen Lenden. Genieße die Atemnot, die seine Küsse auslösen ...
Das zweite Mal tut auch noch weh, aber nicht mehr so, wie das erste Mal.
Das zweite Mal war nicht geplant ...
Der Wind und der Drache ...
Der feinkörnige Sand unter meinen Füßen fühlte sich toll an. Ich bohrte mit den Zehen Löcher in die losen Körner, genoss es, bis ich unter der heißen Schicht auf den feuchten Sand darunter stieß.
Kalt und angenehm fühlte es sich an. Der stahlblaue Himmel zeigte keine Wolken, nur ein paar weiße Streifen zogen sich quer über den Horizont.
Ich hatte das Ärmel des Hemdes und auch die Hose hochgekrempelt. Der spontane Abstecher zum Strand war natürlich nicht geplant.
Mit der Arbeitshose und dem Hemd mit Krawatte wirkte ich ziemlich deplatziert.
In diesem Moment war es mir egal. Abschalten, fünf gerade sein lassen, einmal unvernünftig handeln und nicht diszipliniert meinem festen Rhythmus folgen.
Andere konnten loslassen. Ich nicht. Aber heute hatte ich mein eigenes, strenges Regelwerk durchbrochen.
Jeden Tag waren mir diese Drachen am Himmel aufgefallen. Sie schwebten in der Luft und leuchteten kunterbunt.
Ich sah sie im Vorbeifahren.
Warum ich heute das Auto einfach auf dem kleinen Parkplatz abgestellt, die Schuhe und Socken im Auto gelassen hatte, konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Die Drachen hatten mich gelockt, magisch mit ihrem Tanz in der Luft angezogen.
Die Zufriedenheit, die sich sofort einstellte, als der Sand meine nackten Füße berührte, hatte ich schon ewig nicht gespürt.
Ich streckte mich aus, verschränkte die Arme im Nacken und der warme Sand wärmte meinen Körper.
Der Blick in den Himmel beruhigte mich, mehr als meine alltägliche Routine es je vermocht hätte.
Da waren sie, die Drachen!
Schwerelos schwebten sie am Himmel. Zehn Verschiedene, aneinander gebunden.
Der Wind unter ihren ausgebreiteten Schwingen ließ sie hin und her tänzeln. Ein unbestimmtes Gefühl breitete sich in mir aus. Ein flattern im Magen, ganz so, als würde etwas Wichtiges passieren.
Die Sonnenstrahlen kitzelten mich an der Nase und fasziniert beobachtete ich den abrupten Richtungswechsel der Drachen am Himmel. Sie kamen immer näher. Der junge Mann, der die Schnur fest in der Hand hielt, lief in meine Richtung.
Er achtete nicht auf mich, übersah mich, weil sein Blick auf die Drachenformation gerichtet war. Die Jeans bis zu den Waden hochgekrempelt, barfuß, mit nacktem
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