Federleicht & Bittersüß: 9 Gay - Romanze Kurzgeschichten (German Edition)
liebe dich. Zeig mir heute Nacht, wie das Licht der Sterne in deinen Augen funkelt. Der Mond wird dir den Weg zu mir beleuchten und wir werden die beruhigende Stille nur mit den Lauten unserer Lust durchbrechen ..."
Der rot Geflügelte nickte und bettete seinen Kopf auf der bunt schimmernden Brust des Anderen ...
Schuld?
Musik! Körper, die sich drehen, sich biegen. Mal mit Kraft, mal sanft, aber immer mit einer Leichtigkeit. Bewegungen drücken aus was die Musik erzählen will. Eleganz, Anmut fliegt über die Bühne, dreht Pirouetten, macht Sprünge. Richtungswechsel! Alles verschmilzt zu einer Einheit. Blicke, die man nicht von dieser Leichtigkeit abwenden kann.
Ich wünsche mir, einer unter ihnen zu sein und doch wird genau das nicht passieren. Nie mehr!
Warum nur tue ich mir das jedes Mal wieder aufs Neue an? Warum komme ich hierher und sehe mir das an, was ich einmal war, gern wieder wäre und nie mehr sein kann? Immer und immer wieder!
Warum sitze ich hier unten, an den Rollstuhl gefesselt und du bist da oben?
Deine Statur gleicht der eines Gottes. Durchtrainiert schwebst du mit nacktem Oberkörper, in der Hose, die sich wie eine zweite Haut an deine muskulösen Beine schmiegt, über die Bühne.
Meine Beine sehen aus wie Streichhölzer. Dünn und unförmig entstellen sie meinen Körper.
Ich weiß, du wolltest es nicht, aber deine Schuld wird bleiben, nie vergehen. Ich will sie dir am liebsten jeden Tag aufs Neue vor Augen führen.
Darum sitze ich hier und sehe dir zu.
Ich sitze hier und lass dich meine zertrümmerten Beine sehen.
Ich lass dich wissen, dass du es warst, der mir mein Leben genommen hat.
Das Leben, welches du noch führst.
Liebe ich dich?
Nein ich hasse dich!
Ich bleib nur bei dir, damit du ein schlechtes Gewissen hast.
Und trotzdem scheint es, dass du noch besser geworden bist. Je mehr du leidest desto besser wirst du. Je mehr ich dich leiden lasse, desto schlimmer werden die Leiden, die ich mir damit selbst zufüge.
Du bist das, was ich selbst gern wäre, nur noch besser, als ich es jemals war ...
...
Du sitzt da und das jeden Tag. Du siehst mir zu und ich spüre deine Anwesenheit. Ich spüre, was ich dir antat, nur weil ich einen Moment meines Lebens unachtsam war. Weil ich ein klingendes Handy suchte, und dich übersah.
Das Krachen werde ich nie vergessen. Das Geräusch lässt mich nachts aufwachen, oder gar nicht erst einschlafen.
Du zwingst mich die Augen zusammenzukneifen, um den Anblick zu verbannen, der sich in meinem inneren Auge eingebrannt hat. Blut, verdrehte Knochen.
Schlimmer noch, dein anklagender Blick, deine Verachtung, dein Hass.
Hass, den du mir jeden Tag entgegenbringst.
Im Tanz vergesse ich, verarbeite ich, lasse ich los. Je mehr du mich anklagst, desto mehr vergesse ich mich im Tanz und desto mehr klagst du mich an.
Liebe ich dich? Ich weiß es nicht. Ich muss büßen und das tue ich, jeden Tag aufs Neue. Die Schuld wird nicht vergehen. Nie!
Was macht es für einen Unterschied, dass du es warst, der mich damals anrief?!
Sommerregen
Die Hitzewelle war einfach nicht auszuhalten. Stephan und Lenny hatten den ganzen Tag damit verbracht ihren besten Freunden beim Umzug zu helfen. Kristina und Nico waren seit einem Jahr ein Paar und wollten nun zusammen ihr Glück genießen. Alle Freunde halfen und so ging der Umzug reibungslos über die Bühne. Durchgeschwitzt klebte ihnen ihre Kleidung am Körper. Stephan und Lenny waren auch ein Paar. Erst seit Kurzem und das auch nur heimlich.
Noch ziemlich unbeholfen, was ihre Bekundung von Liebe anging. Keiner von beiden wollte sich in dieser Hinsicht klar ausdrücken. Keiner definierte seine Gefühle wirklich eindeutig für sich. Sie wussten, dass sie sich unglaublich anziehend fanden. Schon in der ersten Nacht fielen sie übereinander her. So blieb es auch in der nächsten Zeit. Aber auch nachdem sie fast drei Wochen unzertrennlich ihre Zeit zusammen verbrachten, wussten sie nicht, ob sie eine richtige Beziehung führten.
Der Himmel über ihnen verfärbte sich gerade sehr gefährlich von Blau ins Grüne und es begann zu grollen und zu rumpeln. Lenny sah erschrocken auf. Sie hatten sich nach dem anstrengenden Tag zurückgezogen. Waren in den Park gefahren. Dort setzten sie sich an den kleinen See zum Entspannen.
Stephan griff nach Lennys Hand und zog ihn mit sich hoch.
"Komm, lass uns zurück, bevor es zu regnen beginnt." Er lächelte sein Gegenüber an. Der etwas kleinere Lenny sah zu ihm hoch. Kaum das Stephan seinen Satz beendet
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