Federschwingen
ließ.
„Ich ...“ Erael brach ab und schaute zu Boden. „Ich habe da ein paar Probleme mit einem Menschen. Robert Reddish, ein Jugendlicher, um den ich mir große Sorgen mache. Ich möchte ihm helfen, doch er lässt niemanden an sich heran, und ich ... ich muss wissen, was ihn bewegt, ich muss ihn verstehen.“
Dantalion starrte ihn ungläubig an. „Du verlangst meine Hilfe in DEINEN Jobangelegenheiten?“
Erael schluckte so sichtbar, dass sein Adamsapfel hüpfte. „Ich weiß mir nicht anders zu helfen. Der Junge richtet sich selbst zugrunde.“
Dantalion grinste. „Ist doch prima, dann ist er ein Anwärter für uns. Warum sollte ich dir helfen?“
Oh, natürlich würde Dantalion es tun. Aber dafür wollte er eine Gegenleistung. Er wollte alles von Erael, seinen Körper, seinen Geist. Er wollte in seinen Gedanken baden und seinen Samen trinken, sein sinnliches Stöhnen auskosten und jede kleine Verderbtheit in seinem Hirn zum Blühen und Gedeihen bringen, indem er sie auf seine Weise nährte.
„Dantalion, bitte! Du bist der einzige Telepath, den ich kenne.“
Dantalion schloss die Lider. Dieses ‚bitte‘ schoss ihm mit einer irrsinnigen Wucht in die Lenden und setzte seinen Körper in Brand. Er holte tief Luft, sah Erael fest in die Augen – auch wenn er dazu beinahe den Kopf in den Nacken legen musste, weil der so nah vor ihm stand – und fragte so gelassen er konnte: „Was bekomme ich dafür?“
Als er beobachtete, wie die geröteten Wangen alle Farbe verloren, tat ihm seine gespielte Kaltschnäuzigkeit fast leid.
„Was verlangst du dafür?“ Eraels Stimme zitterte minimal, Dantalion bemerkte es einzig, weil er ein aufmerksamer Zuhörer war, wenn es nötig war.
„Oh nein, so läuft das nicht, Erael. Ich bin ein Spieler vom gegnerischen Team und du willst etwas von mir, also mach mir ein Angebot.“
Nun war die Unsicherheit in Eraels Gesicht deutlich sichtbar. Seine Unterlippe zitterte, seine Kaumuskulatur arbeitete und sein Blick schweifte hektisch hin und her. Die schön geschwungenen Brauen waren angestrengt zusammengezogen und Erael vermied es, ihn anzusehen.
Dann weiteten sich seine Nasenflügel und er schnaubte verächtlich. „Ich merke schon, es war dumm von mir, dich zu fragen.“
Erael wollte flüchten, da hielt Dantalion ihn mit einem Griff in die Ellenbeuge zurück. „Ich habe nie gesagt, dass ich es nicht tun werde. Du weißt, was ich will, nicht wahr?“, raunte er dunkel. „Und ich weiß, dass du nicht abgeneigt bist. Also warum kannst du es nicht einfach aussprechen?“
Die blassen Wangen bekamen hektische rote Flecke, Erael starrte ihn erschrocken an. „Du weißt, dass ich es nicht kann.“ Er sprach so leise, dass Dantalion Mühe hatte, ihn zu verstehen. Er machte einen Schritt auf Erael zu und schloss damit die Lücke zwischen ihnen vollständig. Sacht glitten seine Finger über Eraels Handkanten.
„Du hast es nicht einmal versucht, Erael. Ist dir dieser Junge so wenig wert?“ Auf einmal wirbelten Eraels Gedanken wild durcheinander, so sehr , dass Dantalion von diesem Ansturm wüst hin und her springender Überlegungen schwindlig wurde.
„Ich …“ Erael räusperte sich und fing an, seine Hände nervös zu kneten. „Ich biete dir mich an als Gegenleistung für deine Hilfe.“
Dantalion verkniff sich ein Triumphgeheul. Ja! Endlich! Das war wesentlich einfacher gelaufen, als er befürchtet hatte! Wenn Erael jetzt noch aufhörte, so verflucht schuldbewusst und aufgeregt auszusehen , war es perfekt. Ein Lächeln bog seine Mundwinkel nach oben.
„Das ist der einzige Preis, den ich akzeptiere“, antwortete er. „Und der Einzige, den ich will.“ Das Letzte kam ihm so rau über die Lippen, dass er seine eigene Stimme beinahe nicht erkannte. Das Verlangen in ihm stieg unglaublicherweise weiter an, erreichte ein völlig neues Level.
„Dann kommst du also morgen früh mit mir zu Robert?“ Erael riss ihn brachial aus dem Siegestaumel. Dantalion runzelte die Stirn.
„Wenn du dafür heute Nacht dein Versprechen einlöst, ja.“
„Morgen. Ich will erst sichergehen, dass du Wort hältst“, sagte Erael so ernst, dass Dantalion ihn am Liebsten dafür geschlagen hätte. Diese verfluchte Kratzbürstigkeit regte ihn auf.
„Pah, wer gibt mir die Sicherheit, dass du Wort hältst?“, fauchte Dantalion. „Du könntest genau wie letztes Mal den Schwanz einziehen.“
„Vielleicht lebe ich in einer Paralleldimension, aber ich kann mich nicht daran erinnern,
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