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Federschwingen

Federschwingen

Titel: Federschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel
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auf. Diese Bewegungen in seinem Mund, das rhythmische Hinein- und Herausgleiten, war ein lustvolles Vorspiel, war Sex ohne einen Fick. Mit der Hand rutschte er über Eraels Schultern die Wirbelsäule hinab, bestimmend presste er Eraels Becken gegen sich, rieb sich zugleich an ihm. Er wollte ihn spüren lassen, welche Auswirkungen Erael auf ihn hatte – und stöhnte einmal mehr haltlos auf, als er selbst fühlen konnte, wie Erael auf ihn reagierte. Unter der hellen Hose des Engels gierte ein stahlharter Schwanz nach Aufmerksamkeit.
    Schnell fanden Dantalions Hände die Öffnung von Eraels Hose. Ohne auf die schockierten Protestlaute des Engels zu hören, ließ er seine Rechte hineingleiten und umfasste Eraels Länge.
    Nicht! Jemand könnte uns sehen! Eraels Widerstand bezog sich also lediglich darauf, dass sie entdeckt werden könnten.
    Niemand wird uns bemerken. Und selbst wenn, er würde dafür sorgen, dass der Betreffende schnell vergaß, was er wahrgenommen hatte. Dieser Anblick von Eraels erregtem Gesicht sollte nur ihm gelten, er wollte ihn für sich allein beanspruchen.
    Dantalion spürte Eraels Gewicht, das sich gegen ihn lehnte und das leise Keuchen wurde heftiger und unregelmäßiger, je schneller Dantalion seinen Schwanz massierte.
    Eraels Hände krallten sich in seinen Mantel und sein Becken bewegte sich ihm wie von selbst entgegen.
    Oh nein! Hör auf, Dantalion! Aus Eraels Gedanken troff die pure Lust und eine verzweifelte Zurückhaltung, die heftig ins Wanken geriet.
    Ich höre erst auf, nachdem du für mich gekommen bist.
    Dantalion war nicht überrascht, als das der Auslöser für Eraels Orgasmus war. Er war aber überrascht gewesen, dass es insgesamt nicht lange gedauert hatte, sogar noch kürzer als bei ihrem ersten Mal. Erael hatte ganz offensichtlich zu wenig Sex. Aber Dantalion nahm sich vor, dass sich das ab jetzt ändern würde. Zitternd und schwer atmend ließ Erael den Kopf auf Dantalions Schulter sinken, die verkrampften Hände lösten sich zögerlich aus seinen Oberarmen. Sanft strich er mit einer Hand über Eraels Schultern, nahm ihn schließlich sogar in den Arm, obwohl er normalerweise nicht der fürsorgliche Typ war. Hier war es nötig – und es fühlte sich verdammt noch mal richtig an.
    Und was ist mir dir? Sogar mental klang Erael atemlos.
    Mit mir?
    Du … Erael konnte nicht einmal gedanklich in Worte fassen, was er meinte. Stattdessen wölbte er seine Handfläche über die deutliche Beule in Dantalions Schritt.
    Weil ich nichts davon hatte? , vervollständigte er für Erael. Mit einem Finger unter Eraels Kinn hob er dessen Kopf an und sah ihm ins Gesicht. Dantalion spürte, dass sich bei ihm etwas verändert hatte. Inzwischen verlangte es ihn nicht mehr nach einer Gegenleistung. Allein das Gefühl, wie sich Erael unter seinen Händen ergab, sich ihm hingab, bereitete ihm Freude und Genugtuung.
    „Das ist okay, Erael.“ Der Wechsel in die akustische Form ging fließend und vermutlich von Erael eher unbemerkt vonstatten.
    „Aber …“
    „Nein. Es reicht mir, dass ich dir eine schöne Zeit bereiten konnte.“ Diese Rücksichtnahme lag im Grunde nicht in Dantalions Wesen. Und eigentlich hätte er darauf gepfiffen, ob sein Partner seinen Spaß hatte, solange er ihn hatte. Er hatte bei dem kurzen telepathischen Kontakt trotz seines Versprechens einen verbotenen Blick in Eraels unbewusste Gedankenwelt geworfen und genau solche Wünsche entdeckt. Erael wollte geliebt werden, respektiert, natürlich. Diese Bedürfnisse lagen den meisten Lebewesen zugrunde. Aber da war noch mehr: der heimliche Wunsch, verwöhnt und auf Händen getragen zu werden, was er bei einem Engel eher weniger erwartet hätte. Immerhin bestand ihre Hauptaufgabe darin, für andere da zu sein. Erael wollte einen Partner, der seine eigenen Bedürfnisse für ihn zurückstellen konnte. Genau das gab Dantalion ihm nun, indem er die Befriedigung seiner Lust auf später verschob. Und obwohl er unschuldig und mit einem leichten Lächeln in Eraels Augen schaute, hatte er das Gefühl, seine absolut nicht unschuldigen Hintergedanken leuchteten gut lesbar auf seinem Gesicht. Dafür, dass er sich jetzt zurückgenommen und verzichtet hatte, würde Erael ihn vermutlich doppelt und dreifach belohnen. Auf seine ganz eigene Weise. Genau darauf hatte er spekuliert und Erael ging ihm direkt in die Falle.
    „Aber ich möchte dir nichts schuldig sein.“
    Dantalion küsste Erael sanft auf die Wangen. „Das bist du nicht. Ich ha...

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