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Federschwingen

Federschwingen

Titel: Federschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel
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sicherlich in den nächsten Tagen blau werden würden.
    „Was ...“
    „Alles nicht so wild. Keine bleibenden Schäden , Erael. Kannst du was zum Kühlen holen? Aber keine feuchten Tücher.“
    Erael nickte und folgte schnell den Anweisungen. Er konnte nicht verstehen, wie jemand so etwas freiwillig machen konnte. Wie konnte es Lust bringen, rot und blau geschlagen zu werden?
    Erael kam mit einem trockenen Geschirrtuch und einem Coolpack aus dem Kühlschrank zurück sowie einer Salbe, die gleichzeitig kühlte und die Wundheilung beschleunigte.
    In der Zwischenzeit hatte Zamael sich ausgezogen und sich bäuchlings auf sein Bett gelegt. Auf seinem Hintern sah es nicht besser aus. Auch er war komplett rot. Erael schüttelte den Kopf bei diesem Anblick und setzte sich seufzend auf die Bettkante.
    „Wo willst du es haben?“, fragte er und meinte den Kühlakku.
    „Nicht von hinten.“ Zamael grinste frech und Erael rollte mit den Augen. Nachdem es Zamael gleichgültig zu sein schien, wickelte er das Coolpack in das Handtuch und legte es über den dunkelsten Streifen an Zamaels Rücken. Ein erleichtertes Ausatmen war die Reaktion darauf. Dann machte er sich daran, vorsichtig Zamaels Gesäß mit der Salbe einzureiben. Zamael wandte den Kopf und blickte ihn über die Schulter hinweg dankbar lächelnd an.
    „Das machst du gut. Deine Hände sind schön weich.“
    Der schnurrende Unterton steigerte seine Wut, und Erael musste sich beherrschen, um Zamael nicht kräftig auf den Hintern zu schlagen.
    „Kannst du einmal an was anderes denken?“ Er konnte nicht ändern, dass er Zamael anfauchte.
    „Wird mir in der nächsten Woche schwerfallen. Weißt du, das ist der Nebeneffekt des Schmerzes. Ich werde immer an die Lust denken, die damit verbunden war.“
    „Du bist doch irre!“
    „Oh nein. Du bist unerfahren“, konterte Zamael, der sich davon gar nicht beeindrucken ließ.
    „Erfahren genug, um zu erkennen, dass das Körperverletzung ist.“
    „Wäre es nur, wenn es nicht beide Seiten so gewollt hätten“, korrigierte Zamael.
    „Wer macht so was?“
    „Das willst du nicht wissen“, murmelte Zamael, der inzwischen die Augen geschlossen hatte. „Würde dein Weltbild zerstören.“
    „Es war ein Kerl, oder?“
    „Jap. Ein wunderschöner. Du würdest ihn sicher auch nicht von der Bettkante stoßen. Ich glaube, er ist genau dein Typ.“
    „Ich brauche sicher keine Typen, die mich verprügeln, bis ich nicht mehr sitzen kann!“
    Zamael hob den Kopf und schaute ihn grinsend an. „Dann überleg dir gut, ob du Dantalion wirklich noch willst. Er wa r es. Und er steht eindeutig darauf, andere zu dominieren und ihnen lustvolle Schmerzen zuzufügen. Er liebt es, seine Partner zu fesseln und zu quälen. Und jetzt denk mal darüber nach, ob du nicht lieber die Finger von ihm lassen solltest.“
    Erael riss die Finger weg, als hätte er sich verbrannt, und sprang auf, um Zamael anklagend anzustarren. Übelkeit ballte sich in seinem Magen zusammen und Wut explodierte in seinem Kopf.
    „Du dämliches Arschloch!“, schrie er Zamael an. „Du vögelst mit ihm, obwohl du weißt, dass ich ihn liebe?“
    Es interessierte ihn nicht, dass Zamael zusammenzuckte und schuldbewusst den Kopf zwischen die Schultern zog.
    „Und ich Idiot verarzte dich auch noch!“ Er schleuderte das eine Handtuch, das neben ihm auf der Matratze lag, kräftig auf Zamaels geschundenen Hintern, machte auf dem Absatz kehrt und stapfte zornbebend aus dem Raum. Die Tür fiel nicht ins Schloss, sie krachte hinein, dass die Fenster klirrten.
    Noch nie war er so ausgerastet, hatte nie jemanden so wüst beschimpft, zudem mit solchen Worten. Das sah ihm gar nicht ähnlich! Und dann war da noch diese Sache mit Dantalion. Zamael war viel zu zerschunden, um bei seiner Aussage, er hätte das alles wahrhaftig freiwillig über sich ergehen lassen, glaubwürdig zu sein. Die logischere Erklärung war doch, dass die Sache aus dem Ruder gelaufen war, oder? Dass Dantalions Beherrschung zusammengebrochen war?
    Ob er Dantalion damit endgültig verloren hatte? Die letzte Zeit war so übel gewesen. Er war sich sicher, dass es nichts gab, was schlimmer war. Mit Dantalion zu schlafen, war schön gewesen. Er hatte sich so wohl und geliebt gefühlt, auch wenn Dantalion nichts dergleichen behauptet hatte. Wahrscheinlich redete er sich das nur ein, aber vielleicht war eine schöne Lüge besser als eine hässliche Wahrheit. Um Abstand zu halten und sich selbst zu schützen war es

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