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Federschwingen

Federschwingen

Titel: Federschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel
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Stolz angekratzt.
    „Es tut mir leid“, nuschelte Erael und seufzte leise.
    Statt einer Antwort zog Dantalion ihn zurück in seine Arme und drückte ihn an sich. Himmel, das fühlte sich grandios an! Erael schmiegte sich an ihn und rieb seine Wange sanft an Dantalions.
    „Ich habe dich vermisst“, flüsterte ihm der Dämon ins Ohr und löste damit einen wahren Freudentau mel in Erael aus. Warme Finger legten sich in seinen Nacken und begannen, ihn zärtlich zu kraulen. N ein, so liebevoll wie Dantalion war, konnte er auf keinen Fall bei Zamael so ausgerastet sein! Wenn er nur wüsste, was er glauben sollte! Was Erael auf den Grund seiner Anwesenheit zurückbrachte. Er löste sich von Dantalion und blickte ihm fest ins Gesicht. Dabei fielen ihm die tiefen Augenringe auf, die ihm zuvor im ersten Schreck entgangen sein mussten. Dantalion sah furchtbar aus, doch darauf wollte er im Moment keine Rücksicht nehmen. Erst musste er wissen, ob Zamael die Wahrheit gesagt hatte, so unwahrscheinlich ihm das vorkommen mochte.
    „Dantalion, ich habe eine Frage an dich, und ich bitte dich, mir ehrlich zu antworten.“ Das war schwerer als gedacht. „Hast du heute Nacht mit Zamael geschlafen?“
    Unter der Bräune seiner Haut wurde Dantalion blass. Das sagte Erael alles; er schloss die Lider und schüttelte den Kopf, um das Brennen in seinen Augen zu verjagen.
    „Warum hast du das getan? Warum hast du ihn so zugerichtet? Und warum zum Teufel ausgerechnet mit ihm?“ Er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme zum Schluss hin lauter und schriller wurde.
    Dantalion wollte ihn an sich ziehen, er wehrte sich. „Nein, beantworte mir meine Fragen!“
    Nach diesem Ausbruch verschwand die Wärme von Dantalions Händen, und er kam sich seltsam verlassen vor.
    „Ja. Nein. Ich habe nicht mit ihm geschlafen, jedenfalls nicht auf die Weise, die du darunter verstehst. Das war nur Sex, reiner, animalischer Sex.“
    Erael schnaufte tief durch, um die erneute Übelkeit zu bekämpfen. „Warum?“ Die Frage war ein stimmloser Hauch.
    Er spürte einen Finger unter seinem Kinn, der seinen gesenkten Kopf so weit anhob, dass Dantalion ihn ansehen konnte.
    „Um mich von dir abzulenken. Ich wollte mir selbst etwas beweisen.“
    Aus einem unerfindlichen Grund ließ diese Antwort sein Herz höher schlagen. Wenn er sich von ihm hatte ablenken wollen, bedeutete das doch, dass er an ihn gedacht hatte, oder? Aber vielleicht bildete er sich das nur ein, weil es das war, was er hören wollte?
    „Was? Was wolltest du dir beweisen?“
    Dass es ohne dich geht. Dass ich mit jemand anderem Spaß haben kann – und zufrieden bin.
    Erael erzitterte, als er die weiche Stimme in seinem Kopf vernahm.
    Warst du zufrieden? Oh Himmel, was sollte das? Wollte er sich mit aller Macht selbst fertigmachen?
    Nein. Nicht so, wie ich es mit dir war.
    Eraels Herz beschleunigte den Takt weiter, hämmerte hart gegen seine Rippen.
    Und das bedeutet?
    Das bedeutet, dass ich mich in dich verliebt habe.
    Erael konnte nicht anders, er fiel Dantalion abermals um den Hals und küsste ihn tief, innig, mit Tränen in den Augen und einem Kloß im Hals. Er musste den Lippenkontakt unterbrechen, um zu schluchzen.
    „Dantalion ... eine letzte Frage. Brauchst du so was? Ich meine, willst du mich auch schlagen, wenn wir …“
    Dantalion lachte leise durch die Nase und unterbrach ihn mit einem Finger auf seinen Lippen. „Erael, habe ich jemals etwas getan, das du nicht wolltest? Das mit Zamael ist überhaupt nicht mit dem zu vergleichen, was zwischen uns ist. Ich wollte es und Zamael konnte es mir geben. Aber nein, ich brauche es nicht. Es stimmt, dass ich gerne mal die Führung übernehme und ja, ich will nicht ausschließlich Kuschelsex. Trotzdem würde ich mich niemals über deinen Willen hinwegsetzen. Wenn man so was macht, dann immer nur einvernehmlich. Solltest du also neugierig sein, kann dir gern etwas zeigen. Falls nicht, auch gut.“
    Erael stand stumm da. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Dieses Geständnis von Dantalion hatte ihn äußerlich regelrecht gelähmt, innerlich dagegen vibrierte er vor Glück. Wie sehr seine Hände zitterten, bemerkte er erst, als Dantalion eine davon ergriff. „Komm mit rein. Ich möchte kurz duschen und dann können wir reden.“
    Erael zögerte kurz, folgte Dantalion erst nach einem innerlichen Ruck ins Haus. Er war sich nicht hundertprozentig gewiss, dass ihm nichts passierte; er konnte lediglich hoffen, dass Dantalion auf ihn aufpassen

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