Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung
sein.“
Instinktiv wollte sie sich aufrichten, aber er legte seine Hand auf ihren unteren Rücken.
„Entspann dich.“
Sein seifiger Zeigefinger glitt hinein und sie hieß ihn mit einem Seufzer willkommen. Er wartete, bis sie nachgab, drang mit einem zweiten Finger ein. Sanft bewegte er sie. Sie blieb ruhig stehen und atmete gleichmäßig, wie er es gesagt hatte. War gespannt und ängstlich.
„Ich lasse dich jetzt allein. Ich möchte, dass der Analverkehr eine unvergessliche Erfahrung für dich wird. Du sollst es genießen, dass ich dich auf diese Art ficke. Dich unter mir winden, schreiend vor Lust.“
Er küsste sie zärtlich und verließ das Badezimmer. Seine Worte gaben ihr die nötige Geborgenheit. Sie dachte darüber nach, wie sehr sie es ausgekostet hatte, lustvoll geschlagen und benutzt zu werden. Ein weiteres Lachen kam aus ihrer Kehle. Sie fühlte sich verdammt gut.
Ein Zettel lag auf seinem Bett.
„Zieh das zum Frühstück an.“
Kritisch begutachtete sie das durchsichtige Negligé aus schwarzem Voile, welches das Attribut Kleidungsstück nicht verdiente. Sie zog es über, betrachtete ihr Spiegelbild und eine sinnliche Frau blickte ihr entgegen. Zum ersten Mal seit geraumer Zeit war sie im Einklang mit ihrem Bewusstsein. Vielleicht war es doch nicht schlecht, kurvig zu sein?
Das zweite Mal an diesem Tag wartete Dean vor der Tür auf sie.
„Du siehst bezaubernd aus.“ Sein Ausdruck wurde ernster. „Haben wir zu viel von dir verlangt, Kleines?“
Sie schluckte. „Ich wollte vor mir selbst nicht zugeben, dass es mir gefallen hat.“ Seine Mimik forderte sie auf, weiterzusprechen. „Ich brauchte Mut.“ Sie lächelte ihn an. „Ihr seid zu geschickt, um euch zu widerstehen.“
Er zog sie brüderlich in die Arme.
Johns Augen leuchteten bei ihrem Anblick auf.
Sie fiel fast auf den Stuhl, denn ihre butterweichen Beine trugen sie nicht länger. Sie schob ihn so nah an die Tischkante heran, wie es ging. Mit Heißhunger aß sie das Frühstück. Knuspriger Toast, fruchtiger Orangensaft und sahniger Tee. Es schmeckte gut, wie niemals zuvor.
„Viola.“
Sie schaute von ihrem Teller auf, traf Johns Blick, der sie erhitzte.
„Ich verspüre Erleichterung, dass du dich nicht mit der Tischdecke einwickelst. Was meinst du, Dean, lassen wir ihr das Verhalten durchgehen?“
Der dämonische Bruder seufzte theatralisch.
„Sie war großartig. Daher bemerke ich einen mildtätigen Drang. Dieses eine Mal können wir gnädig sein. Aber nächstes Mal …“ Er zog bedeutungsvoll seine Augenbrauen nach oben und ihr Magen reagierte mit einem Sprung.
Viola lehnte an dem Arbeitstisch des Ateliers. Sie benötigte einen Moment, um ihre Konzentration auf die Arbeit zu richten.
Helle Striemen überzogen ihren Körper. Sie würden bis heute Abend verblasst sein, hatte John versprochen.
Seufzend schob sie die Vorstellung zur Seite, was er noch mit ihr vorhatte. Analverkehr. Wieso hatte sie nicht gesagt, dass sie niemals daran gedacht hatte? Ihn anzulügen stand außer Frage. Der Gedanke so genommen zu werden, sich einem Mann auf diese Weise zu unterwerfen, lockte sie.
Innerlich fluchend richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die Malerei. So wurde das nichts mit den Gemälden.
Kritisch suchte sie ein paar Fotos von Blumen aus, die sie als Anregung benutzen wollte.
Sie beschloss, eine Iris zu malen. Das passte irgendwie. Satte Blau- und Violetttöne sollten dasBild bestimmen. Der Hintergrund ging ihr leicht von der Hand, die Farben etwas heller als die in der Blüte.
Mit einem Aquarellstift begann sie mit der Vorzeichnung. Diese Stifte waren eine göttliche Erfindung. Falsche Linien konnten weggewischt werden, ohne Spuren zu hinterlassen. So wie Johns Schläge. Kaum setzte sie den ersten Strich, verlor sie sich in der Arbeit.
Nachdem die Skizze sie zufriedenstellte, legte sie die Umrisse mit Acrylfarben an. Das Motiv nahm Gestalt an und das platte Ding auf der Leinwand erwachte durch das geschickte Anlegen von Licht und Schatten zum Leben.
Wie immer, wenn sie malte, verblasste alles andere. Sie trat zwei Schritte von dem Tisch zurück, schrie auf, ließ fast den Pinsel fallen, verkrampfte ihren Körper.
„Verzeih mir. Ich wollte dich nicht erschrecken.“
Verdammt, noch nach Jahren, sprang sie aus den Schuhen, sobald sich jemand unbemerkt näherte. John umfasste ihre Schultern und drehte sie zu sich. Sein ernster Blick traf sie.
„Gibt es etwas, das du mir erzählen möchtest?“
Sie schüttelte den
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