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Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Titel: Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Blues samtene Stimme erfasste seine Sinne.
    Verruchte Nächte berichtet exklusiv aus dem Federzirkel .
    Es ist mir gelungen, die Gründer des Zirkels hautnah kennenzulernen. Ich gebe zu, meine Informationen hinsichtlich ihres Alters waren falsch. Sie sind keine lüsternen Greise, eigentlich ganz passabel aussehend, falls man auf den Bauarbeitertyp steht und nur Wert auf das Äußere und nicht auf das Innere legt. Bei ihrem Anblick hat man den Spruch im Sinn: Dumm fickt gut.
    Sie lachte gehässig.
    Miles trommelte mit den Fingerspitzen gegen seinen Oberschenkel. John schüttete den Inhalt des Whiskyglases in einem Schluck hinunter; seine Augen hatten diesen Glanz. Kim konnte froh sein, dass sie sich in diesem Moment nicht unter Johns Bauarbeiterhänden befand.
    Auch wenn sie ihre Opfer – so weit ich es bis jetzt beurteilen kann – nicht blutig schlagen, verletzen sie die Frauen emotional. Sie quälen sie, reizen sie, mit dem Ziel, ihnen den Orgasmus vorzuenthalten. Schließlich sollen die Damen wissen, wer den Blaumann anhat, wer im Haus das Sagen hat.
    Sie atmete heftiger, die Stimme verlor ein wenig von ihrer Ruhe. Die geübten Maestros erfassten es alle sofort, Dean sah es John und Miles an.
    Ihre zur Schau gestellte Sanftheit ist eine riskante Zutat, darunter lauern Grausamkeit und Sadismus. Der Federzirkel folgt angeblich hohen Standards, achtet auf die Unversehrtheit seiner Spielzeuge, doch ich hege die Überzeugung, dass das nur Fassade ist für die Ignoranz, die sie gleichberechtigten Frauen gegenüber verspüren. Sie sind gefährlich, überheblich und sich nicht bewusst, dass Frauen existieren, die ihnen das Wasser reichen können, die nicht auf ihre Spielchen hereinfallen.
    Es folgte eine Tirade auf SM, Bondage und andere Spielarten.
    John warf Dean einen besorgten Blick zu. „Sie läuft Gefahr, die Aufmerksamkeit von Perversen auf sich zu ziehen, die ihr übel nehmen, was sie von sich gibt.“
    „Hast du herausgefunden, woher ihre Verunsicherung rührt?“, fragte Miles. „Von allein kommen diese verdrehten Ansichten nicht. Aus jedem der Worte tropft Unsicherheit gepaart mit Angst, die sie unter zynischem Hass zu verbergen versucht.“
    Dean schüttelte den Kopf, betrachtete die goldene Flüssigkeit; die Eiswürfel klimperten gegen das Glas.
    „Ich versuche, es aus ihr herauszubekommen. Ihr Körper ist makellos, und sie wurde nicht misshandelt. Es ist etwas anderes.“ Dann grinste er sie an. „Wie sieht es mit unserer Wette aus? Ich sage, sie kommt exakt dreißig Minuten zu spät, trägt weiße Baumwollunterwäsche, bestehend aus einem Omaschlüpfer und einem Sportbustier, das sie sonst immer zum Reiten anhat.“
    Der Whisky brannte angenehm in seiner Kehle, als er ihn hinunterschluckte. Miles und John wussten, wie sehr er sich auf Kim freute. Es vor ihnen zu verbergen, war von vornherein zum Scheitern verurteilt.
    John grinste ihn verschwörerisch an. „Hoffentlich verschläft sie die Woche nicht.“
    Das brüllende Gelächter schallte in Deans Ohren.
     
    Kim durchsuchte das Schlafzimmer und das Wohnzimmer, doch die Kette mit dem silbernen Anhänger blieb verschwunden. Sie war nicht wertvoll, aber Kim mochte das verschnörkelte K, das an der Lederschnur hing. Es war ein Geschenk von Poppy. Verdammt, sie war sich sicher, sie hatte sie auf das Sideboard gelegt. Entnervt gab sie die Suche schließlich auf. Sie hoffte, dass das Schmuckstück über kurz oder lang wieder auftauchen würde.
    Ihre Reisetasche stand gepackt auf dem Bett, der Beweis, dass sie es durchzog, nicht zurückschreckte. Sie stellte sich nackt vor den Spiegel, griff nach der Kleidung, die sie anziehen wollte, und ignorierte das nervöse Flattern in ihrem Magen. Sie zog den Gürtel des knielangen lilafarbenen Mantels zu. Die Farbe ließ ihr Haar leuchten und vertiefte das Blau ihrer Augen. Das zumindest hatte ihr die Verkäuferin erzählt, und Kim stimmte ihr zu. Sie zog den Gürtel enger und packte ihre Tasche. Es besaß etwas Abschließendes, gab ihr den Mut, die Bedenken beherzt zur Seite zu schieben.
    Das Foto von Sally stellte sie zurück auf die Fensterbank. Sally lachte auf dem Bild und warf die rotgoldenen Haare zurück, die blauen Augen blitzten.
    Kim ignorierte die Alarmglocken, die in ihrem Kopf hallten. Sie freute sich auf die Woche, es zu leugnen war sinnlos. Die Phase des Abstreitens hatte sie gestern mehrmals durchlaufen, Hunderte Male in den Tagen zuvor.
    Ihr Outfit sollte Dean aus der Reserve locken. Nicht nur er

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