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Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Titel: Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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BDSM-Club.“
    Sie schluckte hörbar. John tauschte einen vielsagenden Blick mit ihm aus.
    „Die dafür ausgestatteten Räume sind für dich tabu.“
    Sally versteifte sich in seinen Armen.
    „Ihr tut Viola und Kim an, was Séamus mir angetan hat?“
    „Nein, Sally. Was dieser Abschaum mit dir getrieben hat, hat gar nichts mit uns zu tun. Die Unversehrtheit der Schiavas stellt das oberste Gebot im Federzirkel dar. Wir tun ihnen ausschließlich das an, was sie herbeisehnen. Eines Tages kannst du einer Session als Zuschauerin beiwohnen, um dich davon zu überzeugen. Wir lieben Viola und Kim.“
    Nach wie vor erweckte sie den Eindruck, flüchten zu wollen. Allerdings drückte sie den Rücken durch, nachdem sie eine Entscheidung getroffen hatte. Hinter ihrer Verunsicherung und der Angst steckte eine starke Frau.
    „Ich würde gern hierbleiben.“
    „Das freut uns, Kleines.“ Sie sah zu ihm hoch. „Eine Kleinigkeit noch, Sally.“
    Ihre Augen weiteten sich misstrauisch. „Wir stellen dir viele Fragen, damit du die Vergangenheit in den Griff bekommst. Wir setzen Ehrlichkeit voraus, die du auch von uns erwarten kannst. Lüge uns nicht an.“
    Sie durften ihr keine Fluchtmöglichkeit lassen. In diesem Fall würde sie sich selbst anlügen, wäre nicht mehr in der Lage, aus Séamus’ Netz zu entkommen. Sie hatten Sally von dem Abschaum befreit, indes umschlang sie das Geflecht noch immer.
     
    Überdeutlich fühlte Sally Miles’ Wärme, die sie umhüllte. Sie verspürte den Wunsch, für den Rest des Tages in seinen Armen zu verbleiben. Sein Herzschlag war ein beruhigender Laut in ihrem Bewusstsein, zog er sie doch unwiderstehlich an – bestimmt eine Reaktion darauf, dass er sie gerettet hatte.
    Oder nicht?
    Die dunklen Brüder zogen sie nicht auf diese Weise an. Zu lange hatte sie niemand behutsam geliebt und gehalten. Bevor sie Séamus kennengelernt hatte, war sie auf der Suche nach etwas anderem gewesen. Zärtlichkeit gepaart mit einer härteren Gangart. Wie ein Schlag traf sie der Gedanke an Violas roten Po. John meisterte offensichtlich, wonach sie sich vor ewigen Zeiten gesehnt hatte; in einem weit entfernten Leben.
    Beherrschte Miles es? Wie stand es um Kim? Sie hatte nie ein Blatt vor den Mund genommen, wenn es um SM ging. Weigerte sich vehement, mit der Fantasie zu spielen, dass Pein mit Lust einherging. Unter Séamus’ Händen hatte Sally keinen erregenden Schmerz verspürt, stattdessen ausschließlich Agonie, die so qualvoll war, dass sich nur der Hauch der Erinnerung in sie fraß wie Säure, knochentief und unauslöschlich. Sie verbannte die gefährlichen Einfälle, die sie in risikoreiche Experimente mit Männern geführt hatten.
    In diesem Moment streichelte Miles ihren Oberschenkel, als ob er wüsste, was in ihrem Kopf vorging. Er berührte sie mit dem Ziel, sie zu beruhigen. So überaus zärtlich.
    Überhaupt benahmen sich die Mitglieder dieses ominösen Federzirkels anders im Vergleich zu der übrigen Menschheit. Berührungen und Fragen schienen ihnen am Herzen zu liegen, sie erweckten sogar den Eindruck, dass sie sich für ihre Mitmenschen interessierten, abweichend zu dem, was in der schnelllebigen modernen Welt üblich war.
    „Du wirst jeden Tag Herausforderungen gegenüberstehen, und ich akzeptiere kein Ausweichen von dir.“
    Miles sagte es mit einer Selbstsicherheit, die ihren Herzschlag beschleunigte.
    Verdammt, sein Effekt auf sie beunruhigte sie nicht nur ein wenig. Die Sullivan-Brüder besaßen eine natürliche Dominanz, der jegliche Aggressivität fehlte, bei der es leicht fiel, zu gehorchen. Hier hörten die abstrusen Fantasien nicht auf, stattdessen packte sie das Hirngespinst, dass Miles sie fesselte, sie liebevoll quälte, bis sie sich unter seinen Zuwendungen rekelte, alles um sich herum vergaß und er sie nach der herrlichen Pein sanft liebte.
    Mein Gott, sie war völlig durcheinander.
    John und Miles sahen ihr direkt in den Kopf, sie spürte es. Das leise Lächeln um ihre Mundwinkel bestätigte den Verdacht. Worauf ließ sie sich ein? Eine Alternative bot sich ihr nicht, zumal sie instinktiv wusste, an diesem Ort zu sein, rettete ihr das Leben.
    „Komm, Sally. Wir essen zu Abend.“ John reichte ihr die Hand. Sie erfasste sie ohne zu zögern. Miles legte ihr den Arm um die Schultern und ihr traten ungewollt Tränen in die Augen.
    Konnte es wirklich wahr sein? Sie würden ihr helfen und als Gegenleistung wirklich nur Ehrlichkeit erwarten? Oder wollten die Männer sie in Sicherheit

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