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Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Titel: Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Portion auf den Teller zu legen. Alle starrten sie an.
    Als sie sich nicht rührte, griff Miles nach einer Gabel und drückte sie ihr in die Hand. „Dean wartet auf dein Lob.“ Er zwinkerte ihr zu. „Denk dran, was wir besprochen haben.“
    Enthusiastisch nickend probierte sie ein Stück.
    „Köstlich.“
    Dean küsste sie brüderlich mitten auf den Mund, lachte lauthals, denn sie errötete.
    Es löste ihre innere Spannung.
    Die Szenerie wirkte unwirklich, weil sie sich nicht daran erinnerte, wie es sich anfühlte, Freunde zu besitzen, keine Angst zu verspüren, einfach nur entspannt zu essen. Miles schenkte ihr Wasser nach, zwang sie fast, ein Glas Wein zu trinken. Sie war es nicht mehr gewohnt, an einer Unterhaltung teilzunehmen und dabei frei zu reden. Sally erhielt null Chance, stumm zu bleiben. Bald schwirrte ihr der Kopf.
    Miles spürte es sofort. „Du hast für heute genug.“ Ohne mit der Wimper zu zucken, hob er sie hoch und trug sie in ihr Zimmer, wo er sie auf das Bett legte. „Erlaubst du?“
    Ehe sie reagierte, zog er sie aus, drehte sie auf den Bauch und verteilte die Salbe auf den Striemen. Die Berührungen waren nicht intim, und auf eine sonderbare Weise wirkten sie tröstlich.
    „Sie sind gut verheilt. Verspürst du noch Schmerzen?“
    „Nein.“ Zögerlich spielte sie mit dem Gedanken, ihn anzuflehen, bei ihr zu verweilen, bis sie einschlief.
    „Sag mir, was du herbeisehnst, Kleines.“
    „Bitte bleib bei mir, ich möchte nicht allein einschlafen.“ Am liebsten hätte sie ihn gebeten, die Nacht bei ihr zu verbringen, denn sie wachte oft schweißgebadet auf, von Angst erfüllt, dass Séamus neben dem Bett mit einer Gerte in der Hand aufragte und auf sie einschlug, bis sie nicht mehr schreien konnte.
     
    Die erste Nacht, in der sie nicht von den eigenen Schreien aufgewacht war. Sie erinnerte sich an Arme, die sie sicher festhielten, während ein Albtraum sie packte. Sally berührte das Laken, noch warm von Miles‘ Körperwärme. Er hatte sie nicht sich selbst überlassen. Der Gedanke erfreute sie – zu sehr.
    Sie musste daran arbeiten, die aufkeimenden Gefühle sofort zu ersticken. Er zog sie an, weil er sie gerettet hatte, mehr steckte nicht dahinter.
    Doch so recht wollte sie den Ansichten nicht glauben, denn genau genommen hatten auch Dean und John sie gerettet. Sie mochte die beiden trotz der beängstigenden Ausstrahlung. Aber ausschließlich Miles erweckte die beunruhigenden Emotionen in ihr. Sie fühlte sich wie ein junges Mädchen, bevor es den ersten Kuss bekam.
    Energisch schob sie die Decke zurück. Schluss damit. Als ob sie sich im Moment auf eine Liebelei einlassen könnte, die von vornherein zum Scheitern verurteilt war.
    Jetzt erinnerte sie sich deutlich, dass er sie in der Nacht beruhigt hatte, sie an sich gezogen, ihren Kopf auf seiner Schulter gebettet, sie mit sanften Händen gestreichelt und auf den Mund geküsst hatte. Sie berührte ihre Unterlippe. Kein fordernder Kuss, ein sanfter, nur dazu da, um sie zu beruhigen.
    Shit!
    Ihr Herz dirigierte sie in eine andere Richtung als ihr Verstand. Miles brauchte eine starke Persönlichkeit an seiner Seite, keine gebrochene Frau. Instinktiv wusste sie, dass er ein Dominus war, jemand, der Schmerz mit Lust verband. Sie war verrückt, nur daran zu denken, müsste wissen, was es bedeutete, Agonie durch Schläge zu erleiden, die Begierde so viel ähnelte wie das Bearbeiten eines Schnitzels mit einem Hammer. Und wenn sie Miles vor Séamus kennengelernt hätte?
    Reiß dich zusammen, Mädchen.
    Träumereien führten ins Nirwana. Während sie duschte, beschloss sie, die Küche einer Inspektion zu unterziehen. Die Sullivans erwarteten, dass sie frühestens in einer Woche mit ihrer Tätigkeit anfing, doch sie wollte die innere Unruhe mit etwas bekämpfen, was sie vermisst hatte. Sie liebte es zu kochen.
    Die Küche strahlte eine gemütliche Atmosphäre aus mit den hellen Möbeln im Landhausstil und der Flügeltür, die den Blick in den Garten ermöglichte. Sie öffnete die Tür, und Sonnenschein begrüßte sie. Ein herrlicher Herbsttag mit klarer Luft, gekrönt von bunten Blättern. Rechts von den Fenstern entdeckte sie den idealen Platz für einen Kräutergarten. Sie schlug sich fast gegen die Stirn. Erneut diese dämliche Träumerei. Bis zum Frühling weilte sie bestimmt nicht mehr im Federzirkel . Die Sullivans waren freundlich, aber irgendwann würde ihre Geduld ein Ende erreichen.
    Sie strich mit der Handfläche über die

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