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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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aus der Dunkelheit an der gegenüberliegenden Seite.
     
    Ela und Nings Mutter Pash standen gemeinsam an der Feuerstelle im Langhaus und kochten Honigwein. Ela hatte schon gemerkt, dass sie in Pashs Augen erbärmlich wenig über Hauswirtschaft wusste. Die ältere Frau hatte begonnen, ihr beizubringen, was sie wissen musste, um ihrem Sohn einen seiner Position angemessenen Haushalt führen zu können. Ela bemühte sich, alles zu lernen. Konzentriert hörte sie zu, als Pash ihr erklärte, wie sie mit der Maische aus bereits gegorenem Honigwein den Gäransatz für den neuen Wein bereiten musste. Sie hatten Äpfel kleingeschnitten und kochten diese in Wasser über dem Feuer. Gemeinsam hoben sie eine sehr große und schwere Keramikflasche und gossen daraus Honig in den Topf, als die Tür aufflog.
    „Ist Fee hier?“, rief Ning. Seine Augen jagten durch den Raum.
    „Wieso sollte Fee hier sein“, fragte Ela spöttisch, „ich habe seit Monaten nicht mit ihr gesprochen.“
    Hinter Ning erschien Schlotte in der offenen Tür. „Die Kinder haben sie den ganzen Tag noch nicht gesehen.“
    „Ich rufe die Ältesten zusammen“, Ning verschwand. Schlotte sah ihm nach und schloss die Tür. Von innen. Verwundert sah Ela sie an. Pash hielt die leere Keramikflasche mit beiden Händen vor ihrer Brust.
    „Nimm den Kessel weg“, sagte sie, „wir machen später weiter.“
    „Was ist denn los?“ Ela stemmte die Hände in den schmerzenden Rücken. Schlotte trat zu ihr.
    „Hier wird es gleich voll“, sagte sie, „willst du dich nicht lieber setzen?“
    Ela setzte sich auf einen Hocker. Ihr Bauch war riesig, sie konnte nicht lange stehen, und die Arbeit mit Pash hatte sie erschöpft. Trotzdem wollte sie wissen, was nicht stimmte.
    „Was ist passiert?“
    Pash trug die leere Flasche nach draußen. Schlotte setzte sich neben Ela.
    „Fee ist verschwunden. Schon den ganzen Tag. Keiner hat sie gesehen, und das Ding befürchtet das Schlimmste.“
    „Dass Lenyal sie entführt hat?“
    „Ja, genau. Wir müssen besprechen, was wir jetzt tun.“
    „Seit wann gehörst du zum Rat der Ältesten?“
    Schlotte starrte sie fassungslos an. Dann schüttelte sie nur den Kopf und wandte sich ab.
    Es dauerte nicht lange, bis Ning mit den anderen Dorfältesten im Langhaus um die Feuerstelle saß. Pash schenkte Becher mit Honigwein ein. Ela seufzte. Als Hausherrin war dies eigentlich ihre Aufgabe, aber sie war zu müde. Ning setzte die Ältesten schnell von seinen Vermutungen in Kenntnis. Niemand stellte Schlottes Anwesenheit in Frage.
    „Wir wissen nicht, dass die Schlangen sie wirklich entführt haben“, gab Udiske zu bedenken, „und es hat den ganzen Tag geschneit.“
    „Jegliche Spuren, die es gegeben haben mag, sind verschwunden“, ergänzte Nings Vater Hadfal.
    „Natürlich haben die Schlangen sie“, brach es aus Ning heraus, „wo soll sie denn sonst sein?“ Ela hatte ihn noch nie so aufgebracht gesehen.
    „Wo soll sie sonst sein?“, Schlotte sah ihn wütend an, „Sie könnte in den Wald gegangen sein und sich verletzt haben. Vielleicht liegt sie irgendwo halb erfroren, wir müssen sie sofort suchen!“
    „Es ist dunkel“, sagte Oisdal, der Meister der Bronzegießer.
    „Dann nehmen wir eben Fackeln mit!“, Schlotte funkelte wütend in die Runde, „Sie stirbt, wenn wir sie nicht finden.“
    Ning atmete heftig.
    „Wir nehmen Fackeln und reiten direkt ins Schlangennest. Sie liegt nicht verletzt im Wald. Er hat sie, ich weiß es genau.“
    „Woher willst du das denn wissen, red' doch nicht solchen Quatsch!“
    Ning verlor die Beherrschung.
    „Sie ist bei ihm, er darf sie nicht haben!“, brüllte er. „Ist dir nicht klar, was er ihr antun könnte?“
    Schlotte packte ihn bei den Schultern.
    „Tom!“, rief sie. „Wir reden hier von Fee, selbst wenn er sie entführt hat, er wird ihr nichts tun! Er wird erst einmal verstehen müssen, dass sie nicht Ennaj und dass Ela nicht Elinorak ist, und danach wird er vermutlich versuchen, so viele Informationen über dich von Fee zu kriegen wie möglich.“ Sie ließ ihn los. „Wenn sie im Schlangendorf ist, haben wir noch etwas Zeit. Wenn sie verletzt in der Kälte liegt, nicht. Wir müssen den Wald durchsuchen.“
    „Teilt euch doch auf“, schlug Ela vor. Ning schüttelte den Kopf.
    „Wenn ich zum Schlangennest reite, brauche ich jeden Mann.“
    „Ning“, sagte Schlotte eindringlich, „ich mach mir auch Sorgen um Fee. Lass uns nicht kopflos zum Schlangendorf preschen. Wir

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