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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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müssen zuerst den Wald durchsuchen.“
    Vielleicht lag es daran, dass Schlotte ihn zum ersten Mal mit seinem richtigen Namen angeredet hatte, dass sie zu ihm durchzudringen schien. Ning sah sie an und nickte dann.
    Monal trommelte die Männer des Dorfes zusammen. Ela legte Ning seinen wärmsten Umhang um und brachte ihn zur Tür.
    „Ich hoffe, dass das keiner von Fees Späßen ist“, sagte sie. Daran hatte Ning noch nicht gedacht. Er lachte humorlos auf. „Wenn es einer ist, erwürge ich sie persönlich.“
    Ela lächelte und legte ihm die Hand an die Wange.
    „Viel Glück“, sagte sie, „und komm bald wieder. Ich mach mir Sorgen um dich. Ich weiß, dass dir im Wald im Dunklen aller Wahrscheinlichkeit nach nichts geschehen wird. Aber ich fühl mich trotzdem besser“, sie legte seine Hand auf ihren Bauch, „wenn du wieder bei uns bist.“
    Ning sah sie ernst an.
    „Ich verspreche dir 'was, Ela. Ich werde immer aufpassen, dass mir nichts zustößt, damit ich zu euch zurückkehren kann. Du bist die Frau, die das Schicksal und die Götter mir an die Seite gestellt haben. So ist es bestimmt und diese Entscheidung ist größer als Raum und Zeit. Ich habe Verantwortung für dich und meine Treue und Loyalität gehören dir“, er lächelte schief, „ich werde immer zu dir zurückkehren.“
    Ela war so bewegt, dass sie nicht sprechen konnte. Sie zog seinen Kopf zu sich herab und küsste ihn. Dann sah sie ihm nach, wie er mit den Männern des Dorfes aufbrach.
     
    Fee konnte sich nicht helfen, sie hatte Angst, als sich aus der Dunkelheit eine Gestalt löste und geräuschlos auf sie zu trat. Ihr Herz schlug heftig. Lenyal blieb vor ihr stehen. Das Feuer erhellte nur eine Seite seines Gesichts. Fee zwang sich, ihn anzusehen.
    „Ennaj“, sagte er, und obwohl sein Gesicht ausdruckslos blieb, erriet sie in seiner Stimme seine Emotionen. Hoffnung. Angst.
    Fee schüttelte traurig den Kopf. Dann erinnerte sie sich, dass diese Geste im Sonnendorf niemand gekannt hatte und dachte sich, dass Lenyal sie möglicherweise auch nicht verstand.
    „Ich bin nicht Ennaj“, sagte sie deutlich, „es tut mir leid.“
    „Mhm“, machte Lenyal, verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich ab. Er ging einige Schritte fort und wandte sich dann wieder Fee zu. Als er wieder sprach, war jegliche Emotion aus seiner Stimme verschwunden.
    „Wer bist du?“ 
    „Ich heiße Hannah“, sagte Fee, „ich komme nicht vor hier. Mein Land liegt sehr weit weg. Seit ich hier bin, hat man mir erzählt, was vor drei Jahren – oder vier inzwischen – geschehen ist, mit dir und Ennaj.“ Fee biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, wollte nur, dass er verstand, dass an ihr nichts Übernatürliches war und ihre Begegnung hier nichts bedeutete. „Und Ning und Elinorak. Man hat mir gesagt, dass ich aussehe wie Ennaj.“
    „Das stimmt.“
    „Ich weiß nicht, warum das so ist. Bevor ich herkam, hatte ich noch nie von einem von euch gehört.“
    „Du lügst.“ Seine Stimme klang immer noch mehr als beherrscht. Ruhig. Und so merkwürdig sanft.
    „Nein“, sagte Fee erschrocken, „wie kommst du darauf?“
    „Die Sonnenprinzessin ist zurückgekehrt. Gib zu, dass du gemeinsam mit ihr ins Sonnendorf gereist bist.“
    „Die Frau, mit der ich gereist bin, ist nicht Elinorak“, erklärte Fee konzentriert, „sie heißt Ela. Sie wusste auch nichts von Elinorak, bevor wir herkamen.“
    „Lüg mich nicht an!“
    Er klang noch immer nicht wütend. Nur ruhig.
    „Ich lüge nicht, ich schwöre es. Schlotte war auch noch bei uns. Wir waren zu dritt. Und alle dachten, als wir ins Dorf kamen, dass Elinorak zurückgekehrt sei. Aber Elinorak ist tot. Sie ist einfach nur Ela.“
    „Was hast du mit dem Sonnenvolk zu tun? Und lüg mich nicht an!“
    Fee seufzte. Sie war müde und musste sich wirklich konzentrieren. „Ich habe gar nichts mit dem Sonnenvolk zu tun. Es war Zufall, dass wir dort gelandet sind.“
    „Was war denn euer eigentliches Ziel?“
    Fee lachte. Wir wollten nach Halle, dachte sie, in die Bibliothek des Landesmuseums.
    „Ich weiß es nicht“, sagte sie. „Es tut mir leid. Die Wahrheit ist, Schlotte und ich, wir wissen nicht, wie wir ins Sonnendorf gelangt sind und vor allem wissen wir nicht, wie wir wieder nach Hause kommen. Ela scheint sich dort recht wohl zu fühlen. Sie hat sich mit Ning zusammengetan und niemand fragt mehr nach Elinorak. Schlotte und ich sind da eben irgendwie mit reingeraten. Du weißt

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