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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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blieb sie eine Weile sitzen, bis sie Normal, Nings Bruder, aus dem Langhaus kommen sah. Sie hoffte, er sähe sie nicht. Sie war nicht in der Stimmung, mit irgendwem zu sprechen. Tja, die Hoffnung war wohl vergebens gewesen. Er kam direkt auf sie zu.
    „Hallo“, sagte er. Der Höflichkeit halber stand Schlotte auf.
    „Hallo Monal“, sagte sie. Monal sah sie an. Schlotte ärgerte sich, dass sie zu ihm aufblicken musste. Er war so groß! Sie mochte Monal eigentlich, er war ein bisschen simpel und seit dem Tod seiner Familie lebte er in seiner eigenen Welt, aber sie hatten zusammen viel Spaß im Schnee gehabt. Trotzdem, sie wollte allein sein. Ermutigend hob sie die Augenbrauen. „Ja?“ Hoffentlich ging das schnell.
    „Schlotte, ich weiß, dass du dir riesige Sorgen machst wegen Fee...“ Schlotte schlug die Augen nieder. Es tat ihr leid, dass sie innerlich so abweisend gewesen war. Er war nur nett. „Ich wollte dir nur sagen, dass Ning alles tun wird, um sie wiederzufinden. Die Entscheidung des Ältestenrats kann nicht umgangen werden. Aber er hat mich gebeten, zum Schlangendorf zu reiten und herauszufinden, ob sie da ist oder nicht.“ 
    Schlotte öffnete den Mund, doch Monal war noch nicht fertig.
    „Wenn sie dort ist, werden wir mit den Schlangen in Verhandlung treten. Wenn sie Lösegeld wollen, wird Ning es bezahlen. Aber wiederum wird der Ältestenrat entscheiden, ob wir auf ihre Forderungen eingehen oder nicht. Ning würde jede Forderung erfüllen, egal was, wenn dafür Fee zu uns zurück käme. Ich wollte dich gern etwas fragen, Schlotte.“
    Schlotte legte neugierig den Kopf schief. Er klang verlegen. Monal bemerkte ihren Blick und lächelte. Er wusste ganz offensichtlich nicht, wie er sich ausdrücken sollte.
    „Ich bin überrascht, dass Ning so heftig reagiert. Ich würde mich überhaupt nicht wundern, wenn es Ela wäre, die verschwunden ist, aber dass er so besessen davon ist, Fee zurück zu bekommen! Bitte versteh mich richtig, ich weiß, dass sie deine beste Freundin ist. Ich mag sie auch gern und hoffe inständig, dass ihr nichts passiert. Aber ich hab kaum zwei Mal gesehen, dass Fee und Ning miteinander gesprochen haben. Und ich frage mich... ob da etwas ist oder war zwischen ihnen, von dem ich nichts weiß?“
    Schlotte nickte langsam. Sie erkannte, dass sie Monal gewaltig unterschätzt hatte. War es, dass er oft abwesend wirkte und sich gleichzeitig freuen und Spaß haben konnte wie ein Kind, weshalb sie ihn für ein wenig dumm gehalten hatte? Oder lag es daran, dass er ein laufender Muskelberg war und sie gedacht hatte, er sei eben nur intelligent genug, um ein Schwert zu halten?
    „Ich verstehe, was du meinst“, sagte sie und sah ihn an, „ich habe mich auch schon gefragt, wieso er so krass reagiert.“
    Monal hob die Augenbrauen. Schlotte hatte die Angewohnheit, mitten im Satz deutsche Wörter zu benutzen, wenn sie die entsprechenden Vokabeln nicht kannte, und „krass“ benutzt. Sie sprach weiter, ohne es weiter auszuführen.
    „Als wir noch in Gondor waren, haben sie sich sehr gemocht. Aber das war es. Soweit ich weiß, sind sie niemals zusammengekommen. Und in der Zeit, die wir hier waren, haben sie kaum vier Wörter miteinander gewechselt. Deshalb bin ich genauso schlau wie du.“
    Monal lächelte. Es wurde dunkel. Schneeflocken saßen auf seinen Schultern.
    „Danke trotzdem“, sagte er und zuckte mit den Achseln, „vielleicht bedeutet es nichts. Und ich halte es für eine gute Idee, zum Schlangennest zu reiten und herauszufinden, ob sie da ist.“
    Schlotte biss sich auf die Unterlippe. Sie fand die Idee auch gut. Wenn Fee dort war, hatte sie wenigstens die Gewissheit, dass sie noch am Leben war. Andererseits gefiel ihr nicht, dass der Trip höchst gefährlich war.
    „Willst du das wirklich tun? Wenn sie dich erwischen, bist du in großer Gefahr.“
    Monal sah sie überrascht an.
    „Bist du besorgt um mich?“
    „Klar“, sagte Schlotte, „ich will schließlich nicht, dass dir was passiert.“
    „Ich bin der beste Reiter der Dorfes“, erklärte Monal ohne Eitelkeit. Er stellte einfach eine Tatsache fest. „Und ich werde aufpassen.“ Er lächelte ihr zu und Schlotte ertappte sich dabei, das Lächeln zu erwidern. „Sie werden mich nicht erwischen.“
    Vielleicht brauchte man zum Kämpfen und Reiten doch etwas mehr Intelligenz, als sie gedacht hatte. „Danke, dass du das machst.“
    „Mach dir keine Sorgen. Ich bin sicher, dass ich sie da finden werde. Und dann fällt

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