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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Geschenk für sie. Telfonal hatte jedoch diesmal nichts dabei und Schlotte entspannte sich. Sie sprachen über Fees Verschwinden und Schlotte dachte, dass Fee sie wahrscheinlich darauf hingewiesen hätte, dass sie sich eigentlich freuen sollte, dass ein junger Mann Interesse an ihr zeigte. Schließlich waren sie hier in diesem Dorf quasi zwei alte Schachteln. Ende zwanzig und unverheiratet. Der Zug war abgefahren. Beinahe hätte Schlotte gelacht. Aber Telfonal war nett.
    „Was sagen denn die Großmütter dazu, dass Fee bei den Schlangen ist?“, wollte sie wissen.
    „Sie sagen, dass Nehr Keseke bald kommt, morgen oder übermorgen.“
    „Was? Und das sagst du erst jetzt?“
    „Entschuldige, ich wusste nicht, dass dich das interessiert.“
    „Entschuldige mich.“
    Schlotte drehte sich um und rannte zurück ins Dorf, um Monal zu bitten, noch zu warten und nicht am nächsten Tag zu den Schlangen zu reiten.
    Es begann zu tauen. Schlotte wartete gespannt. Sie war überzeugt, dass Nehr Keseke der Schlüssel war. Wenn sie recht hatte und der Nehr und Herr Knüttel ein und dieselbe Person waren, dann würde er ihr ein paar Antworten geben müssen. Und dann kam sie endlich wieder nach Hause.
    Zum ersten Mal, seit sie in dieser Zeit gelandet war, schien die Möglichkeit nach Hause zu kommen in greifbare Nähe zu rücken.
    Und tatsächlich konnte Schlotte beobachten, dass im Dorf Vorbereitungen für etwas besonderes liefen. Auf dem Dorfplatz wurde ein großes Feuer vorbereitet. Telfonal lief für die Großmütter von A nach B nach C zurück nach A zu D und wieder zu B, ohne einmal anzuhalten. Schlotte versuchte, ihn abzufangen und zu erfahren, was loswar, doch er hatte keine Zeit. Nur, dass der Nehr noch nicht im Dorf angekommen war, erfuhr sie. Frustriert beobachtete sie die Geschäftigkeit im Dorf. Slowen trat aus dem Haus. „Mach dir keine Sorgen“, sagte sie, „ich glaube, dass alles gut wird. Fee lebt. Der Nehr kommt und wird uns sagen, wie wir sie zurückbekommen. Bald wird es Frühling und wir werden diese schreckliche Zeit vergessen.“ Schlotte lächelte Slowen dankbar an. Und Fee und ich gehen nach Hause, dachte sie.
    Als es dunkel wurde, versammelten sich die Dorfbewohner am Feuer. Schlotte gesellte sich zu Monal, denn sie dachte sich, dass sie Nehr Keseke möglicherweise am besten sehen und am ehesten zu sprechen bekam, wenn sie sich an die Herrscherfamilie hielt. Monal sah angespannt aus. Er schenkte ihr ein kurzes Lächeln. Neben ihm standen seine Eltern mit Ela. Das Ding sah noch schlimmer aus, als in den vergangenen Tagen. Seine Augen lagen in tiefen dunklen Höhlen, sein Haar war ungekämmt, doch er hatte eine neue Ruhe gefunden, die Schlotte verdächtiger war als das unkontrollierte Wütende und Nervöse der letzten Tage. Etwas schwelte da unter der Oberfläche. Er wirkte wie jemand, der von einer Idee besessen war, und dem es egal war, was er tun musste, um sein Ziel zu erreichen. Schlotte starrte ihn offen an. Er merkte es nicht mal. Da stimmte doch was nicht. Sie hatten seit Monaten kein privates Wort miteinander gewechselt, doch Schlotte beschloss, ihn bei der nächsten Gelegenheit beiseite zu nehmen und herauszufinden, was mit ihm los war.
    Udiske entzündete mit den anderen Priesterinnen und Priestern das Feuer. Die Menschen begannen zu trommeln und eine Art murmelnden Sprechgesang. Monal beugte sich zu Schlotte.
    „Sie wissen, dass der Nehr kommt, aber sie wissen nicht, warum“, erklärte er, „Fees Verschwinden hat sie erschreckt und ihnen verdeutlicht, dass wir nicht sicher sind. Dieses Lied ist ein Gebet zu den Göttern, eine Bitte um Beistand.“
    Schlotte nickte. Das Feuer brannte hell auf. Lichterloh züngelten die Flammen in den dunklen Nachthimmel.
    „Weißt
du,
warum er kommt?“, flüsterte sie zurück.
    „Der Nehr wird eine Prophezeiung aussprechen“, antwortete Monal, „Es scheint, als habe Fees Verschwinden mehr zu bedeuten, als ich dachte.“
    Schlotte hob zweifelnd eine Augenbraue.
    „Was meinst du denn damit?“
    „Die Priesterinnen haben sich den ganzen Nachmittag mit uns und den Großmüttern besprochen“, antwortete Monal und scannte dabei mit den Augen die Menschenversammlung, „und es scheint, als käme der Nehr zu uns, weil Fees Verschwinden mit dem Mord an Elinorak vor vier Jahren zu tun hat.“
    „Wie denn das, vor vier Jahren waren wir noch in, äh, Gondor. Was kann denn Fee... oh.“
    Eine Gestalt war zwischen den Priesterinnen und Priestern hervorgetreten

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