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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Geschichte vertieft, dass sie nicht merkte, wie Masral sie von der Seite anlächelte. Fee natürlich entging das nicht. Was mochte seine Frau denken? Waren die Schlangenleute polygam? „Ein Bär hatte die Mutter der Fohlen getötet. Vom Rest der Herde keine Spur. Und die Kriegerin ging auf die Tiere zu, legte der Stute einen Riemen um und führte die Pferde ins Dorf zurück. Wiederum hätte sie sich sicherlich verirrt und wäre erfroren, hätte die Schlange sie nicht geführt. Das war der Beginn unserer Pferdezucht. Einige Tage später gebar die Stute ein bildschönes Hengstfohlen. Als die Tiere ausgewachsen waren brachte die Kriegerin sie mit Pferden aus dem Dorf zusammen. Die Robustheit, Stärke und Schnelligkeit der Wildpferde und die Ausdauer, Verlässlichkeit und Intelligenz, die von unseren Hauspferden kamen, zeichnen unsere Zuchtpferde heute noch aus. Die Kriegerin brachte noch weitere Pferde aus dem Wald ins Dorf und da hatten wir dann plötzlich etwas, was die anderen Händler interessierte. Und langsam ging es uns besser. Da wussten wir, dass die Schlangen uns ausgewählt hatten und uns beschützten. Seitdem nennen wir uns das Schlangenvolk und wir bringen regelmäßig Opfergaben zum Schlangenstein für die Schlangen, in deren Schuld wir stehen. Wir haben nie vergessen, dass wir unser Überleben dieser kleinen Schlange verdanken, die sich entschied, uns zu retten.“
    Fee nickte.
    „Aber erst seit Lenyal uns anführt, haben wir tatsächlich auch Wohlstand erlangt“, sagte Masrals Frau. Fee warf ihm einen schnellen Blick zu. Lenyal reagierte nicht, so als habe er ihre Worte nicht gehört. Mochte er sie nicht, oder war er verlegen?
    „Es dauert nicht mehr lange bis zum Schlangenfest“, ergänzte Masral.
    „Was ist das Schlangenfest?“
    „Das ist das höchste unserer Feste“, antwortete er, „wenn die Schlangen wieder aus der Erde hervorkriechen, wissen wir, dass das Ende des Winters gekommen ist und der Frühling bevor steht. Wir feiern, dass wir den Winter überlebt haben, die Stärke unseres Stammes, das Leben, das in uns fließt.“
    „Oh“, machte Fee lächelnd. Das klang gut. „Wie lange dauert es noch?“
    „Zehn Tage“, antwortete Juja, „zwölf Tage? Es kann nicht mehr lang dauern.“
     
     

Nehr Keseke
     
    Schlotte stand vor Slowens Haus und starrte brütend zum Langhaus hinüber. Sie wollte hier weg, aus dieser dämlichen Zeit, in der es kein Mobilnetz gab, keine richtigen Zahnbürsten, und in der sie nix tun konnte! Sie hatten Fee die halbe Nacht und den gesamten nächsten Tag im Wald gesucht, und nicht gefunden. Das Ding hatte sich furchtbar aufgeregt. Sie verstand überhaupt nicht, wieso er dermaßen ausrastete. Fee hätte sich halbtot gelacht, wenn sie gesehen hätte, wie wunderbar sie ihn geärgert hatte. Wenn sie nur wüsste, dass Fee noch lebte! Und wenn sie ihr Kack-Handy benutzen könnte! Sie hätte ihr längst eine SMS geschickt, aber das ging ja nicht! Sie klemmte sich die Hände unter die Achseln, da die Kleidung, die Telfonal und Slowen ihr geschenkt hatten, keine Taschen besaß, und sie trotz der Kaninchenfellfäustlinge eisige Finger hatte. Es schneite wieder. Dieser verdammte Schnee. Sie hatten überhaupt keine Spuren von Fee gefunden. Schlotte glaubte inzwischen, dass das Ding recht hatte. Fee war von den Schlangen entführt worden. Aber was wollten sie von ihr? Dachten sie wirklich, sie wäre Ennaj? Wie würden sie reagieren, wenn sie herausfanden, dass sie es nicht war? Das musste ihnen inzwischen auch klar sein. Ning hatte angeordnet, mit allen Kriegern, die Pferde besaßen, zum Schlangendorf zu reiten und Fee zurückzuholen, und wenn sie das Schlangendorf dabei dem Erdboden gleichmachen mussten. Aber der dämliche Ältestenrat hatte ihn überstimmt und es schlichtweg verboten. Das Ding musste sich mit der unangenehmen Wahrheit arrangieren, dass das Schlangenvolk in seiner Abwesenheit noch stärker geworden war, und er sie nicht angreifen und gewinnen konnte. Noch stärker, dachte Schlotte. Das hatte sie überrascht. Offenbar waren sie nicht das schwache, zurückgebliebene Volk, als das das Ding sie dargestellt hatte. Tatsächlich schienen die Ältesten zu denken, dass sie dem Schlangenvolk unterlegen waren. Aber der eigentliche Grund war, dass Fee nicht zum Sonnenvolk gehörte, und die Ältesten deshalb keinen Grund sahen, ihre Krieger für sie zu riskieren.
    Frustriert rutschte Schlotte mit dem Rücken die Wand hinunter und blieb auf dem Boden hocken. So

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