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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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bist derjenige, der für die Printmedien gearbeitet habt. Warum versuchst du nicht mal zur Abwechslung, es mir zu sagen?«
    »Selbst bei Verdacht auf Terrorismus darf man als Journalist seine Quellen schützen, solange man dabei nicht den Verdächtigen selbst schützt.« Rick zögerte. »Das tun wir doch nicht, oder? Ihn schützen?«
    »Tut mir leid, Ihnen das mitzuteilen, Mr Cousins, aber wenn Ms Masons Beweise so schlagkräftig sind, wie sie zu glauben scheint, dann spielt es keine Rolle, ob sie ihn schützen will oder nicht. Mein Partner ist in Eakly gestorben.« Steves Tonfall klang nun normal, beinahe beiläufig. Irgendwie war das umso verstörender. »Tyrone war ein guter Mann. Er hatte Besseres verdient. Der Mann, der für diesen Ausbruch verantwortlich ist, tja. Der verdient nichts Besseres.«
    »Mach dir darüber keine Gedanken«, sagte ich. »Ich habe nicht die Absicht, ihn zu schützen. Ich bespreche die Sache mit dem Senator, und wenn er uns aus dem Wahlkampfteam schmeißen will, soll er das tun. Dann schicke ich unsere Daten an jeden Open-Source-Blog, jede Zeitung und jeden Politiker im Land, noch während wir auf dem Heimweg sind.«
    »Das ist doch Kacke«, sagte Shaun und zog seinen Arm zurück.
    »Stimmt«, sagte ich.
    »Absolute Megakacke.«
    »Kann ich nur zustimmen.«
    »Ich will jetzt sofort jemanden schlagen.«
    »Nicht mich«, sagte Rick.
    »Ich schlage zurück«, sagte Steve. Eine Spur Belustigung schlich sich in seinen Tonfall ein, sodass es ein bisschen weniger danach klang, als ob er gleich explodieren würde. Das war gut. Nicht, dass ich etwas dagegen gehabt hätte, wenn jemand Tate grün und blau prügelte – ich wollte bloß nicht, dass Steve dafür ins Gefängnis wanderte, wenn das FBI das genauso gut übernehmen konnte. Himmel, in Anbetracht der Geschehnisse in Eakly würden sie Steve vielleicht sogar mal zulangen lassen, wenn sie Tate erst einmal in Gewahrsam hatten. Solange sie selbst zuerst drankamen.
    »Hab Geduld. Das wird alles schon bald vorbei sein«, sagte ich. »Ich schätze, dass wir diese Sache auf die eine oder andere Art heute Nacht zu Ende bringen.«
    »Lass uns die eine Art nehmen, in Ordnung?«, sagte Shaun. »Die andere gefällt mir nicht.«
    »In Ordnung«, sagte ich. »Mir auch nicht.«
    Wir beendeten die Fahrt schweigend, durchquerten das Tor zum Kongresszentrum und ließen das darauffolgende Bombardement von Bluttests mit aller Geduld, die wir noch aufbringen konnten, über uns ergehen. Drei von uns waren erschöpft, verängstigt und wütend. Steve war nur wütend, worum ich ihn beinahe beneidete. Es ist leichter, sich von Wut antreiben zu lassen als von Erschöpfung. Dabei springt einem nicht so leicht der Gang raus. Weniger als zwei Stunden, nachdem ich ihn dazu gebracht hatte, seinen Posten für meine abstrusen Ideen zu verlassen, kehrte Steve zum Fahrzeugpool zurück, mit zwei weiteren Journalisten und einer dichten Wolke frei flottierender Besorgnis im Auto.
    »Bitte kein weiteres Wort«, sagte ich, als wir ausstiegen. »Heute Abend treffe ich mich mit dem Senator, wenn er von der Dinnerparty zurückkommt. Danach … «
    »Danach muss wohl auf die eine oder andere Art Klarheit hergestellt werden«, sagte Steve. »Keine Bange. Ich wäre nicht zum Sicherheitsdienst gegangen, wenn ich nicht wüsste, wie man den Mund hält.«
    »Danke.«
    »Kein Ding.« Steve lächelte knapp. Ich lächelte zurück.
    »George, komm schon!«, rief Shaun, der sich bereits ein paar Meter vom Auto entfernt hatte. »Ich will diesen affigen Anzug loswerden!«
    »Komme!«, rief ich und brummte leise »Himmel«, bevor ich mich umdrehte und ihm Richtung Trailer folgte.
    Rick begleitete uns bis zum Sendewagen. Dann bog er nach links ab, während wir nach rechts zu unserem Trailer gingen. »Er ist ein guter Kerl«, sagte Shaun und drückte den Daumen ans Türschloss. Klickend öffnete es sich, nachdem es Shauns Zugangsrechte überprüft hatte. »Ein bisschen altmodisch, aber ein guter Kerl. Ich bin froh, dass wir Gelegenheit haben, mit ihm zusammenzuarbeiten.«
    »Glaubst du, dass er dabei bleibt, wenn wir zu Hause sind?« Ich begann, mich durch die Kleiderberge auf Betten und Boden zu wühlen, auf der Suche nach dem Baumwollhemd und den Jeans, die ich vorher angehabt hatte.
    »Nach dieser Wahlkampagne kommt er bestens alleine klar, aber ja, ich denke, dass er wohl bleiben wird.« Shaun hatte sich seiner förmlichen Garderobe bereits zur Hälfte entledigt. Geübt schälte er sich aus seinen

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