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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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hatte, dass kein weiterer Angriff drohte, bückte ich mich, hob den Taser auf und steckte ihn mir zusammen mit der Pistole zurück in den Gürtel. »Alles okay bei dir, Stevie?«
    »Hat er dich gebissen?«, fragte er.
    Das war die zu erwartende Reaktion. »Ne«, sagte ich und hob die Hände, um ihm zu zeigen, dass die Haut an ihnen intakt war. »Du kannst mich noch mal testen, wenn wir beim Fahrzeugpool sind, in Ordnung? Aber vor allem sollten wir hier nicht länger rumlaufen. Das hier ist nicht gerade ein Spaziergang nach meinem Geschmack.« Ich hielt inne und fügte beinahe schuldbewusst hinzu: »Außerdem hatte ich keine Kamera laufen.« Dafür hätte mir Georgia eine Abreibung verpasst, gleich nach der Abreibung dafür, dass ich einen Infizierten so nahe an mich rangelassen hatte.
    »Die Quoten brauchst du nicht.« Steve packte mich am Arm und zog mich hinter sich her, während er schnellstens Richtung Fahrzeugpool eilte.
    Vielleicht lag es daran, dass Carlos und Heidi Zugang zu einem ganzen Munitionslager hatten, oder daran, dass der Fahrzeugpool auch für lebende Menschen kein beliebter Treffpunkt war, jedenfalls wurden die Infizierten immer weniger, als wir uns ihm näherten, und die letzten paar Meter bis zum Zaun brachten wir ohne Zwischenfall hinter uns. Das war gut so: Ich hatte fast keine Kugeln mehr, und mir war nicht danach, mich allein auf den Taser zu verlassen. Das Tor im Zaun war geschlossen und die elektronische Verriegelung aktiviert. Steve ließ meinen Arm los und streckte die Hand nach der kleinen Tastatur aus. Ein Schuss erklang über unseren Köpfen, der eindeutig zur Warnung abgegeben worden war und nicht, um jemanden zu treffen. Immerhin.
    »Bleibt genau da stehen!«, rief Carlos. Ich schaute dorthin, woher ich seine Stimme gehört hatte und sah, wie er und Heidi hinter dem Lagerschuppen hervortraten. Beide starrten vor Waffen. Ich schnalzte missbilligend. Klar, es sah gut aus , aber Zombies kann man nicht einschüchtern, und die beiden hatten so viel einander überlappendes Stückwerk, dass es ihnen schwerfallen würde, etwas davon zu ziehen, sobald ihre Hauptwaffen leer geschossen wären.
    »Total übertrieben«, brummte ich. »Amateure.«
    »Waffen runter«, bellte Steve. »Ich bin’s, mit dem jungen Mason. Als ich ihn abgeholt habe, war er sauber.«
    »Verzeihung, Sir, aber woher wissen wir, dass Sie beide jetzt auch noch sauber sind?«, fragte Heidi.
    Schlaues Mädchen. Vielleicht würde sie überleben. »Das wisst ihr nicht«, sagte ich, »aber wenn ihr uns reinlasst und dafür sorgt, dass wir mit dem Rücken zum Zaun stehen, während ihr unsere Bluttests durchführt, dann könnt ihr uns erschießen, bevor einer von uns an euch rankommt.«
    Sie und Carlos wechselten Blicke. Carlos nickte. »Alles klar«, sagte er. »Tretet vom Tor zurück.«
    Wir folgten brav der Anweisung. Steve bedachte mich mit einem nachdenklichen Blick, als das Tor zur Seite glitt. »Du bist gut in solchen Sachen.«
    »Einer der Besten auf meinem Gebiet«, sagte ich und folgte ihm in den Fahrzeugpool.
    Carlos warf uns Bluttestgeräte zu, während Heidi uns über den Zustand der anderen Einheiten Bericht erstattete, wobei sie auf sicherem Abstand blieb. Susan war ein bestätigter Infektionsfall: Ein Politikwissenschaftler hatte sie erwischt, als sie Mike dabei geholfen hatte, eine Gruppe Überlebender auf ein Dach zu evakuieren. Nachdem sie gebissen worden war, war sie unten geblieben und hatte alles in Sichtweite erschossen, bevor sie die Leiter zerstört und sich selbst die Kugel gegeben hatte. Das war so ziemlich das beste Ende, das man sich erhoffen konnte, wenn man in einer Kampfzone infiziert wurde. Mike ging es gut. Das Gleiche galt überraschenderweise für Paolo. Von Andres fehlte nach wie vor jede Nachricht, und drei weitere Gruppen von Sicherheitsleuten und Überlebenden wurden jeden Moment im Fahrzeugpool erwartet. Steve nahm die Neuigkeiten mit regungsloser Miene auf. Er zuckte nicht mal mit der Wimper, als sich ihm die Nadeln der Testeinheit in die Hand bohrten. Ich zuckte sehr wohl mit der Wimper. Bei den vielen Bluttests, die ich in letzter Zeit abgelegt hatte, war ich es langsam ernsthaft leid, gepiekst zu werden.
    Heidi und Carlos entspannten sich, als unsere Testeinheiten blinkend anzeigten, dass wir sauber waren. »Sorry, Sir«, sagte Carlos und trat mit zwei Sondermüllbeuteln auf uns zu. »Wir mussten sichergehen.«
    »Das Standardverfahren bei Ausbrüchen.« Steve wischte die Entschuldigung

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