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Feenfuchs und Feuerkuss

Feenfuchs und Feuerkuss

Titel: Feenfuchs und Feuerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lariane Westermann
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selbstsichere Miene auf, drehte sich zu Jonathan herum und ging auf
ihn zu.
    „Wer
war denn dieses Rumpelstilzchen?“, fragte er neugierig.
    Luisa
war verwirrt. „Rumpelstilzchen?“
    „Ja,
das Pulverfass eben. Warum war der Typ so sauer?“
    Luisa
zuckte mit den Achseln. „Er heißt Sam. Schätze, ich hab ihn verärgert.“
    „Das
hat man gesehen.“
    Sie
nickte und fluchte leise.
    Plötzlich
stimmte Jonathan in die Flucherei ein. Luisa folgte seinem Blick.
    „Oh
nein. Nicht das auch noch“, wisperte sie. Das Auto von Herrn Lichthang war in
Sicht gekommen.
    „Mein
Vater. Ich muss!“, entfuhr es Jonathan und schon zog er Ophelia herum.
    „Das
darf doch nicht wahr sein“, murmelte Luisa und musste mit ansehen, wie ihr
Pferd angetrieben wurde.
    Jonathan
drehte sich noch einmal kurz zu ihr um und rief: „Ich versuche mich morgen zu
melden.“
    Dann verschwand
er im Wald.  

    „Lügen
haben kurze Beine“, sagte Luisa verdrossen, als sie den halben Weg zur nächsten
Haltestelle hinter sich gebracht hatte.
    Ihre
Mutter hatte ihr das immer gepredigt. Luisa hatte sich diese Redewendung noch nie
zu Herzen genommen und steckte nun ordentlich in der Klemme, denn sie musste mit
dem Bus zurück zur Schule fahren, was viel zu viel Zeit kostete. Hoffentlich
würde sie wenigstens nicht zu spät zu Mathe kommen.  

    Als
Luisa eine Dreiviertelstunde später aus dem Bus stieg, lief sie geradewegs
ihrer Mutter in die Arme, die vor der Schule auf sie gewartet hatte.
    „Mama!“,
rief sie erschrocken aus. „Was machst du denn hier?“
    „Deine
Schulleiterin hat mich angerufen und gesagt, dass du den zweiten Tag in Folge
fehlst. Das Patenprogramm. Du bist aufgeflogen.“
    Luisa versuchte
im Gesicht ihrer Mutter abzulesen, wie schlimm die Strafe ausfallen würde. Aber
Eva brachte sie ohne Regung in den Zügen zu ihrem Auto. Luisa fühlte sich wie
eine Schwerverbrecherin.
    „Ich
hätte jetzt eigentlich Mathe, Mama.“
    Ihre
Mutter schüttelte den Kopf. „Das würde dir so passen, dich zu verdrücken. Was
ich dir jetzt zu sagen habe, ist wichtiger als jede Kurvendiskussion.“
    Luisa
saß gerade und hatte die Tür zugemacht, als das Gewitter über ihr nieder ging.
    Ihre
Mutter bekam sich erst wieder ein, als ihr Gesicht rot und ihr Dekolleté voller
hektischer Flecken war.
    Evas
Schlusssatz war der wichtigste und jagte Luisa einen Schauer über den Rücken: „Wenn
du dir noch einen Fehltritt erlaubst, Luisa, dann werde ich Ophelia verkaufen!“
    Luisa
wurde ganz klein in ihrem Sitz und versuchte diese Horrorvorstellung nicht zu
nah an sich heranzulassen.

13 Flucht in die
Vergangenheit

    Das Schülercafé des Schillergymnasiums
platze mal wieder aus allen Nähten. Während Luisa sich zwischen den anderen
Schülern durchschlängelte, versuchte sie Molly und Jess zu entdecken.
    Wie vermutet, hatten die beiden
schon ihr rotes Lieblingssofa in Beschlag genommen und waren in eine
anscheinend sehr amüsante Unterhaltung vertieft. Jeska, die heute ihre
heißgeliebte Zebrastreifen-Leggins mit einem übergroßen schwarzen Strickpulli
kombiniert hatte, redete eindringlich auf Molly ein, die sich vor Lachen nur so
kringelte und den Kopf schüttelte, dass ihr blonder Zopf hin und her wirbelte.
    Luisa musste bei dem Anblick der
beiden grinsen. Es wunderte sie oft, dass sich zwei so unterschiedliche Menschen
so gut verstehen konnten. Eigentlich dürfte die zurückhaltende und verträumte
Molly mit Jeskas Hirngespinsten und Eskapaden nichts anfangen können. Aber
zusammen mit Luisa waren die drei wie Pech und Schwefel. Drei Freundinnen, die
nichts trennen konnte.
    Molly blickte auf und winkte
Luisa lachend zu sich. „Schnell, das musst du dir anhören. Jess hat wieder eine
verrückte Idee.“
    Luisa ließ ihre Tasche vor dem
Sofa auf den Boden gleiten und setzte sich neben Molly, die wie immer einen
Kaffeebecher in der Hand hielt.
    Jeska beugte sich näher zu den
beiden und flüsterte: „Ich habe etwas Unglaubliches vor!“ Sie machte eine Pause
und strich sich die knallroten Haare aus dem Gesicht. „Ich mache eine
Rückführung.“
    Molly fing leise an zu kichern.
Luisa verstand nur Bahnhof. Sie packte ihr Käsebrot aus und fragte skeptisch: „Was
zum Henker soll das denn sein?“
    „Unglaublich!“, Jeska seufzte
theatralisch. „Ihr habt aber auch von nix eine Ahnung.“
    Molly und Luisa schauten sich an
und verdrehten die Augen.
    „Hör auf mit diesem ewigen Unglaublich und rück raus mit der
Sprache“, sagte Molly und hob

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