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Feenfuchs und Feuerkuss

Feenfuchs und Feuerkuss

Titel: Feenfuchs und Feuerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lariane Westermann
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im Ohr.
    Der Reiter in der Bahn beendete
den Parcours mit etlichen Abwürfen und ritt enttäuscht durch das nun geöffnete
Tor hinaus.
    Jonathan trabte in die Halle und
gab Alcantarro die Gelegenheit, sich an die Halle und die Sprünge zu gewöhnen.
Die Bande war mit grellen Werbetafeln beklebt und neben den bunten Sprüngen
standen kleine Buchsbäume. Die Tribüne war bis auf den letzten Platz besetzt
und die angespannte Turnieratmosphäre setzte dem jungen Pferd sichtbar zu.
    Die Lautsprecher knackten: „Das
waren 12 Fehlerpunkte für Daniel Schmidt auf Cassandra. Und nun begrüßen wir
den amtierenden rheinischen Meister der Jungen Reiter: Jonathan Lichthang.“ Das
Publikum applaudierte begeistert. „Er sitzt im Sattel des achtjährigen
Alcantarro, einem gekörten rheinischen Hengst von Accord II aus einer Polydor-Mutter.
Der Hengst befindet sich im Besitz des Lichthang Gestüts und stellte bei dem
letzten Fohlenjahrgang bereits einige Prämienfohlen.“
    In der Halle kehrte wieder Ruhe
ein und die drei Freundinnen beobachteten, wie Jonathan sein Pferd zum Halten
durchparierte und die Richter grüßte. Alcantarro, akkurat eingeflochten und auf
Hochglanz poliert, wieherte leise und ließ sich von Jonathan nur schwer
beruhigen.
    Luisa merkte, wie ihr Herz
schneller klopfte. Sie kannte das Gefühl genau, in den letzten Sekunden vor dem
Start, in denen man sich nur noch auf sein Pferd und den Parcours konzentrierte
und alles andere ausblendete.
    Die L-Springen, die sie mit
Ophelia bestritten hatte, ließen sich aber selbstverständlich nicht hiermit
vergleichen und sie bewunderte Jonathan für seine Ruhe. In weißer Reithose und
dunkelblauem Turnierjackett wirkte er sehr erwachsen und auch wenn sie es ihm
gegenüber niemals zugeben würde, war sie längst Mitglied in seinem Fanclub. Wie
jede andere Reiterin im Alter von vierzehn bis vierundachtzig Jahren… mit Ausnahme
von Jeska Rubin natürlich.
    Jonathan galoppierte an und
lenkte sein Pferd auf den ersten Sprung zu. Alcantarro zog an und überwand den
gelben Steilsprung mit einem mächtigen Satz. Danach ließ er sich von Jonathan
jedoch direkt wieder zurücknehmen, um eine kurze Wendung zur nächsten
Kombination zu nehmen. Luisa merkte, wie sie rhythmisch im Oberkörper mitwippte
und zählte leise Alcantarros Galoppsprünge.
    Ein Blick zu ihren Freundinnen
sagte ihr, dass diese genauso mitfieberten wie sie selbst. Sogar Jeska,
fanatische Dressurdiva, schaute gebannt auf das eingespielte Team im Parcours.
    Jonathan blickte über dem letzten
Sprung der Kombination schon auf den überbauten Wassergraben und verlagerte
sein Gewicht leicht nach rechts. In der engen Wendung zum Wassergraben kam
Alcantarro kurz aus dem Rhythmus. Die drei Freundinnen hielten die Luft an.
Doch der Hengst fing sich wieder und flog nur so über den Stangenwald.
    Die letzte Linie des Parcours war
eine anspruchsvoll gebaute Dreier-Kombination, in der Jonathan die
Galoppsprünge deutlich verkürzen musste, damit der Absprung passte. Harmonisch
ging er mit der Bewegung seines Pferdes mit und steuerte konzentriert den
letzten Oxer an.
    Luisa umklammerte Mollys Arm.
Wenn die beiden jetzt Null blieben, wären sie im Stechen.
    Und tatsächlich, Jonathan und
Alcantarro durchquerten fehlerlos die Ziellinie.
    Luisa, Molly, Jess und die ganze
Halle jubelten und klatschten wild Beifall. Der Sprecher war in dem Trubel nur
schwer zu verstehen: „Das waren Null Fehler in der erlaubten Zeit und damit
sehen wir Jonathan Lichthang im Stechen wieder.“
    Lobend parierte dieser Alcantarro
durch und verließ am langen Zügel den Parcours. Als er an Luisa vorbei ritt,
zwinkerte er ihr zu.
    Molly stupste Luisa an und grinste.
„Aufgeben tut er aber nicht, oder?“
    Nachdem Jonathan die Bahn
verlassen hatte, beachtete das Trio die nächsten Starter kaum.
    „Was willst du Sam denn jetzt
schreiben?“, fragte Molly.
    Luisa hatte kaum die Zeit Luft zu
holen, da rief Jeska schon: „Wie wäre es mit Cricket? Als halber Engländer
müsste er doch darauf total abfahren.“
    Molly lachte auf: „Stimmt
eigentlich, aber lieber nicht. Luisa ist ja nicht gerade unser Talent, was
Schläger angeht.“
    Luisa vergrub ihr Gesicht in den
Händen, als sie an den missglückten Minigolfausflug vor kurzem dachte.
    Jeska pflichtete Molly sofort
bei: „Wenn Luisa eins nicht kann, dann mit einem Schläger umgehen. Okay, dann
fällt Cricket schon mal flach, wir wollen ja nicht, dass unser süßer Engländer
direkt in die Flucht

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