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Feenfuchs und Feuerkuss

Feenfuchs und Feuerkuss

Titel: Feenfuchs und Feuerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lariane Westermann
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ihr
mittlerweile bis zum Oberschenkel reichte und erkannte Sam, der um sie herum
schwamm.
    Er tauchte auf und grinste sie
übermütig an.
    Luisa fasste ihn wütend an den
Schultern und schüttelte ihn. „Weißt du eigentlich, was für einen Schrecken du
mir eingejagt hast?“ Sie atmete immer noch keuchend und wartete auf eine
Antwort.
    Sam sagte jedoch kein Wort und
tauchte mit einem großen Satz wieder unter Wasser. Mit wellenartigen Bewegungen
schwamm er von ihr fort. Luisa traute ihren Augen nicht, denn ab der Taille
hatte Sam sich in einen Fisch verwandelt und dort wo seine Füße sein müssten,
befand sich eine große Schwanzflosse, deren Schuppen bläulich schimmerten.
    Als sie besorgt nach ihm rief,
wachte sie von ihrem Schreien auf.

18 Furore

    „Unglaublich. Jetzt feuern wir
doch tatsächlich diesen arroganten Schnösel auf einem Turnier an.“ Jeska
schüttelte ihren Kopf, dass die feuerroten Spitzen nur so flogen. „Warum zum
Teufel tun wir das nochmal?“
    „Damit er nicht mehr
eingeschnappt ist, weil Lu ihn hat abblitzen lassen.“ Molly kicherte und biss
herzhaft in ihren Crêpes.
    Luisa runzelte die Stirn und
versuchte Jonathan in der überfüllten Abreitehalle zu entdecken. Molly und Jess
hatten es sich natürlich nicht nehmen lassen, Luisa zu dem großen Turnier in
der Nachbarstadt zu begleiten. Jonathan würde gleich mit Alcantarro an den
Start gehen.
    Aus ganz Deutschland waren
Nachwuchsreiter angereist, um sich im Schwerelos
Förderpreis zu messen und den Bundestrainer der Jungen Reiter auf sich
aufmerksam zu machen.
    „Ich versteh immer noch nicht,
warum Jonathan nicht Dressur reitet.“ Jeska drängelte sich zu der Absperrung
durch, damit sie besser sehen konnte. „Bei dem Vater würden ihm doch alle Türen
offen stehen.“
    Molly und Luisa konnten einen
Platz neben ihr ergattern und blickten sie fragend an.
    „Jetzt sagt bitte nicht, dass ihr
noch nicht von Friedrich Lichthang gehört habt?“ Jeska war entrüstet.
    „Natürlich, er ist Jonathans
Vater.“ Luisa verstand nicht, worauf Jeska hinaus wollte.
    „Ach ja, der war Dressurreiter“, sagte
Molly und wischte sich Schokoladensoße vom Kinn.
    „Aber nicht irgendein
Dressurreiter, Molly. Er war der Dressurreiter in den 90er Jahren. Hat an Weltmeisterschaften und Olympischen
Spielen teilgenommen. Sein Pferd Prometheus war der Wahnsinn.“ Jeska geriet
richtig ins Schwärmen.
    „Und warum reitet er jetzt nicht
mehr?“, fragte Luisa. Da entdeckte sie endlich Jonathan, der Alcantarro im
lockeren Trab durch das Gewusel steuerte.
    Molly schaute sich nach allen
Seiten um und blickte ihre Freundinnen betroffen an: „Da muss Jonathan noch
ganz klein gewesen sein, als Felicitas Lichthang mit Prometheus einen Ausritt
gemacht hat.“ Molly senkte noch einmal ihre Stimme. „Plötzlich zog ein Gewitter
auf. Prometheus kam verletzt auf den Hof zurück galoppiert. Aber der Sattel war
leer.“ Luisa hing gebannt an Mollys Lippen. „Es wurden sofort Suchtrupps
losgeschickt, um Jonathans Mutter zu finden. Man entdeckte sie tot unter einem
umgestürzten Baum.“
    „Wie schrecklich.“ Jeska sah
bestürzt drein.
    Luisa war sprachlos. Der arme
Jonathan. Und sie mochte sich auch nicht ausmalen, wie furchtbar es für Herrn Lichthang
gewesen seien musste.
    „Ach, deswegen hat man Friedrich Lichthang
auf einmal kein Turnier mehr bestreiten sehen.
    Molly nickte: „Prometheus hatte
sich nach dem Unfall schnell wieder erholt, aber Friedrich hat ihn nie wieder
geritten.“
    „Warum hast du uns das nie
erzählt?“, fragte Luisa jetzt.
    Molly seufzte. „Meine Mutter und
Felicitas waren gut befreundet. Diese Tragödie ist ein absolutes Tabuthema bei
uns. Ich hab‘s anscheinend verdrängt.“
    Plötzlich erklang eine Durchsage
durch die Abreitehalle: Der erste Reiter wurde an den Start gerufen. Die
meisten Zuschauer machten sich auf, um ihre Sitzplätze aufzusuchen, doch die
drei Freundinnen blieben, um Jonathan beim Abreiten zu zuschauen. Die schlimme
Geschichte hatte die ausgelassene Stimmung getrübt und jede hing nun ihren
Gedanken nach.
    Luisa beobachtete Friedrich Lichthang,
der auf der anderen Seite der Halle am Rand stand und seinen Sohn kritisch unter
die Lupe nahm.
    Jonathan hatte Luisa und ihre
Freundinnen wohl endlich erkannt und lenkte Alcantarro im versammelten Galopp
auf sie zu. Kurz vor ihnen parierte er zum Halten durch und deutete einen Gruß
an, dann sagte er: „Na? Du konntest dir meinen Auftritt hier wohl nicht
entgehen

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