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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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musste.

Schließlich löste sich Chris aus der Gruppe der Männer und kam mit großen Schritten auf sie zu. Seine Miene wirkte nicht sehr erfreut.
"Es ist, wie ich gedacht habe", informierte er sie direkt. "Der Bootsmann verlangt einen Zuschlag für das Pferd. Und das Geld, das ich für mein eigenes kriege, reicht nicht für unsere Überfahrt
    und
Bruno aus. Wenn wir ihn jedoch verkaufen, hätten wir sogar genug, um uns mit Proviant für die Reise einzudecken."
Dhalia schwieg eine Zeitlang, dann öffnete sie kurzerhand Chris' Rucksack und begann, darin nach etwas zu suchen.
"Hey, was soll das?" beschwerte sich Chris.
Doch Dhalia ignorierte ihn, bis sie das Bündel mit den Feenamuletten entdeckte, die er unterwegs angefertigt hatte. "Wir könnten doch die hier verkaufen", schlug sie vor und hielt ihm das Bündel vors Gesicht.
Sofort riss er es ihr aus den Händen. "Bist du von Sinnen?" fuhr er sie an. "Wenn ein ehrlicher Bürger die hier auch nur zu Gesicht bekommt, wandern wir ohne Umschweife ins Gefängnis, wo wir dann bis zur Ankunft der Dunkelfeen genügend Zeit erhalten, um über unser Vergehen gründlich nachzudenken."
Ärgerlich funkelte Dhalia zurück. "Und wozu hast du diese Dinger dann gemacht? Wenn sie uns nichts einbringen?"
Chris ballte seine Hände und gab ein undefinierbares Knurren von sich. Er drehte sich um, machte einen Schritt, kam dann wieder zurück und öffnete mit sichtlicher Anstrengung seine Fäuste. "Mensch, Kind", sagte er schließlich fassungslos, "wie kann es nur sein, dass du noch immer so wenig von der Welt verstehst? Es gibt Leute, die gutes Geld dafür zahlen würden. Doch nicht diese hier", er deutete auf die versammelten Händler, die sie aus der Ferne neugierig beobachteten und sich über den
    Ehestreit
gehörig zu amüsieren schienen.
"Vielleicht finden wir ja jemanden auf einer der größeren Inseln", schlug Dhalia verunsichert vor. Sie mochte es nicht, wenn Chris sie wie ein Kind behandelte, doch manchmal verstand sie die Welt tatsächlich noch nicht so gut wie er. Als sie merkte, dass er über ihren Vorschlag nachdachte, wagte sie sich noch weiter vor. "Wir könnten ja der Brücke bis zur nächsten großen Insel folgen. Dort können wir dann die Amulette verkaufen und wären auch noch schneller dort als mit einem Boot."
"Also gut", gab Chris widerstrebend nach. "Aber wenn wir dort keinen Abnehmer finden, machen wir das so, wie
    ich
es gesagt habe. Diese Brücke ist für uns sehr gefährlich."
"Glaubst du, Eliza folgt uns noch immer?"
"Oh ja." Chris nickte grimmig. "Und früher oder später wird sie Lenuta finden. Ich glaube, sie kennen sich von früher."
Dhalia starrte ihn mit großen Augen an. Und das sagst du mir erst jetzt? hätte sie ihn am liebsten angeschrien. Doch als sie seinen Gesichtsausdruck bemerkte, hielt sie sich zurück. Sie wusste, er hatte keine andere Möglichkeit gehabt, den See für sie zu finden. "Wird sie uns verraten?" fragte sie daher nur.
"Ich weiß es nicht", gab Chris ehrlich zu. "Ich glaube nicht, dass sie sich Gewalt beugen würde. Aber ich weiß nicht, was die beiden verbindet."
"Gut", Dhalia nickte entschlossen. "Dann lass uns lieber beeilen." Sie sprang in den Sattel und lenkte Bruno zurück zur Straße.
Als Chris ebenfalls in den Sattel sprang, um ihr zu folgen, hallte das johlende Gelächter der Männer in seinen Ohren. Und dabei war sie noch nicht einmal seine Frau.

Gegen Abend erreichten sie den ersten Abstieg von der großen Brücke. Sie verlief mitten durch den hohen Hügel einer großen Insel. Durch diese natürliche Anbindung an die wichtigste Verbindungsstrecke war die Insel der ideale Ort für einen blühenden Handelsknoten, in dem heimische Erzeugnisse gegen Waren aus Nord und Süd, die auf der Straße transportiert wurden, eingetauscht werden konnten. Und so war da eine wohlhabende Stadt entstanden, die dem müden Reisenden alle Annehmlichkeiten des Körpers und der Seele bieten konnte.
Sie suchten sich eine halbwegs anständig und bezahlbar aussehende Gaststätte, in der Dhalia auf Chris warten sollte, während er versuchte, ihre Passage zu organisieren.
Unterwegs versuchte Dhalia immer wieder die Namen auf den Straßenschildern und Geschäften zu lesen, gab es dann aber schließlich auf.
"Was für eine Sprache ist das?" erkundigte sie sich bei Chris.
"Die Sprache der Seegilde."
"Die Seegilde, was ist das?" fragte sie, während er sie zielsicher durch die Eingangstür einer Taverne lotste.
"Die Seegilde ist der Zusammenschluss

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