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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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er inständig, sich geirrt zu haben.
"Hallo, Eliza", sagte er tapfer, als er die Sprecherin sah. Er hatte sich nicht geirrt.
"Christopher." Es war eine Feststellung, keine Frage. "Ich wusste doch gleich, dass mir die Restaura an dem Pferd bekannt vorkam." Interessiert zog die Dunkelfee die Augenbrauen hoch. "Wie ich sehe, hast du dich von unserer letzten Begegnung gut erholt. Ich muss zugeben, ich bin äußerst überrascht, dich hier zu treffen." Ihre Augen funkelten gefährlich, auch wenn ihre Stimme den lockenden Unterton nicht verlor.
Chris schluckte. Eliza war definitiv die eine Person, die er niemals wieder hatte sehen wollen. Er riss sich jedoch zusammen, bevor ihn die Erinnerung an ihre letzte Begegnung überwältigte. Diesmal hatte Eliza keinerlei Rechte über ihn.
"Ich bin hier nur auf der Durchreise", sagte er beiläufig. "Und was verschlägt dich in diese abgelegene Gegend?"
Sie setzte sich graziös auf eine Wurzel und deutete auf eine weitere daneben. "Komm her, Chris, setz dich zu mir, lass uns plaudern. Das tun Freunde doch so, wenn sie sich wiedersehen, oder?"
Freunde? schoss es ihm durch den Kopf. Doch er sagte nichts, sondern nahm Elizas Befehl, denn nichts Anderes war es gewesen, wortlos hin.
"Ich bin erfreut, dich nach unserer letzten Begegnung lebendig wieder zu sehen", sagte sie im Plauderton. "Allerdings nicht in dieser Gegend."
"Dich hätte ich hier auch nicht vermutet", gab er zurück. "So weit ab von deinem sonstigen Jagdgebiet. Ist das eine dauerhafte Versetzung, Eliza?"
"Nein, ist es nicht!" gab sie bissig zurück.
Er merkte, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. Was auch immer sie hier tat, sie machte es nicht gerne.
"Wie ich hergekommen bin, tut nichts zur Sache", sagte sie schließlich. "Viel spannender ist die Frage, was ein Plünderer wie du in der Höhle von Marterim zu suchen hatte."
"Ich bin es nicht gewesen, Eliza, ich habe nichts getan", beteuerte Chris hastig.
Zufrieden hörte die Dunkelfee den panischen Unterton in seiner Stimme. Ihre letzte Begegnung war ihm also stark in Erinnerung geblieben. Es überraschte sie, dass er überhaupt noch lebte. Die offiziellen Verhörmethoden zeichneten sich nicht gerade durch Rücksichtnahme auf Leib und Seele aus.
"Die Höhle ist aber betreten worden und außer dir habe ich hier keine Räuber gesehen." Lächelnd beobachtete Eliza, wie Chris' Gedanken hinter seiner Stirn rasten. Er hatte zweifellos etwas zu verbergen.
"Durchsucht seine Sachen!" wandte sie sich an Traian und Gheorghe, die in einigen Schritten Entfernung auf dem Boden in ein Kartenspiel vertieft waren. Die beiden machten sich sofort an die Arbeit.
"Dazu habt ihr kein Recht!" protestierte Chris empört.
Die Ermittlerin schenkte ihm ein mitleidiges Lächeln. "Ich habe hier alle Rechte, die ich brauche. Legt alles heraus, was euch verdächtig erscheint!" rief sie ihren Wächtern zu. "Was meinst du, Christopher? Werden die beiden genug finden, um ein offizielles Verhör zu rechtfertigen?"
Chris' Herz sank.
Als hätte Eliza seine Gedanken gelesen, streichelte sie ihm mitfühlend die Wange. "Ich fürchte, dieses Mal wirst du es nicht heil überstehen, mein Lieber. Die wenigsten schaffen
    ein
Verhör.
    Zwei
hat noch niemand geschafft. Schade, du wirst mir fehlen. Du warst ein amüsanter Gegenspieler gewesen."
Es überraschte den jungen Mann, wie aufrichtig ihr Bedauern klang, doch es jagte ihm kalte Schauer über den Rücken: In ihren Augen war sein Schicksal bereits besiegelt.
Sie erhob sich und schritt langsam zu den beiden Wächtern herüber, die Chris' Besitztümer auf dem Boden ausgebreitet hatten. Belustigt stieß sie den kleinen Haufen mit Medaillons, die er so mühsam angefertigt hatte, mit der Fußspitze an.
"Gehen die Geschäfte schon so schlecht, Chris?" fragte sie spöttisch. Dann wurde ihr Gesicht wieder ernst. "Wie hoch war noch mal die Strafe für die Fälschung von Artefakten?" Sie schien nachzudenken, machte dann aber eine wegwerfende Bewegung mit der Hand. "Es ist mir doch tatsächlich entfallen. Aber ich bin sicher, sie ist weitaus geringer als die für den Einbruch in einen Feenort. Die Strafe dafür
müsste dir doch noch geläufig sein, oder?" Sie lächelte ihn zuckersüß an. "Packt den Krempel zusammen, wir gehen!" wies sie dann Traian und Gheorghe an.
"Warte!" schrie Chris verzweifelt auf. "Ich war es nicht, ich schwöre es. Ich wollte rein, ja, aber die Kleine ist mir zuvorgekommen", sprudelte es aus ihm heraus.
Mit einem triumphierenden

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