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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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Feenamulett anzudrehen. Ich schlich um den Käufer herum und flüsterte ihm zu, dass es eine Fälschung war. ‚Das weiß ich auch, Bürschchen. Aber woher weißt du das?' fragte er mich, sichtlich beeindruckt. Danach lud er mich auf ein Bier ein. Es stellte sich heraus, dass er mit verbotenen Feengegenständen handelte. Manchmal unternahm er auch selbst Beutezüge. Das geschah jedoch eher selten. Meistens verkaufte er Fälschungen. Es war besser, als auf der Straße zu leben, und so fing ich als sein Gehilfe an. Das Wissen, das ich bei Del erworben hatte, erwies sich bei meinem neuen Gewerbe als äußerst nützlich. Und auch die Erfahrungen, die ich als Einbrecher und Taschendieb erworben hatte, waren gewiss nicht von Nachteil. Immer öfter zog ich alleine los auf der Suche nach den verborgenen Schätzen der Feen. Es ist erstaunlich, wie viel Geld manche Menschen für Dinge zu zahlen bereit sind, die sie niemals benutzen oder auch nur öffentlich ausstellen dürften. Selbst in der Hauptstadt, in der es vor Dunkelfeen wimmelt, wird jeder Einsatz von Magie streng kontrolliert. Natürlich lässt sich der Einsatz von Magie dort viel schwieriger nachverfolgen als hier in der Provinz, wo jede magische Aktivität wie ein gigantisches Leuchtfeuer wirken müsste." Er hielt inne, als Dhalia erschrocken nach Luft schnappte.
"Wollt Ihr damit sagen, dass der Zauber mit der Perle auch irgendwo registriert wurde?"
"Aber klar doch", sagte Christopher lässig. "Sagt bloß, Ihr habt es nicht gewusst? Anscheinend nicht", beantwortete er selbst seine Frage, als Dhalia noch immer kreidebleich aussah. "Ihr braucht keine Angst zu haben", beruhigte er sie. "Zumindest nicht mehr als zuvor", korrigierte er sich. "Dadurch weiß Eliza auch nicht mehr als vorher. Sie wusste bereits, dass wir auf dem Weg nach Annubia waren. Und sie wird mittlerweile auch schon wissen, dass wir Eure Ortung vom Kompass gelöscht haben."
Dhalia atmete erleichtert auf. Trotzdem fühlte sie sich unwohl bei dem Gedanken, dass ihre Handlungen von einer unbekannten Macht überwacht wurden. Doch daran würde sie sich wohl gewöhnen müssen. "Und dabei seid Ihr dann geblieben? Bei der Ausbeutung der Feenruinen?" knüpfte sie wieder an Christophers Erzählung an.
"So sieht es wohl aus", bestätigte er. "Ich habe immer auf den großen Coup gehofft. Auf den einen Fund, nach dem ich mich zurückziehen könnte, der mir ein sorgloses Leben auf irgendeiner feenfreien Insel ermöglichte. Und dann fiel mir die Karte nach Marterim in die Hände. Ich hatte große Hoffnung auf diese Höhle gesetzt, doch da seid Ihr mir ja zuvor gekommen."
"Wieso seid Ihr mir nicht einfach gefolgt?" fragte sie verwundert.
"Ich habe es versucht, doch ich kam nicht hinein."
"Wieso denn das?" Verständnislos sah sie ihn an. "Da war doch kein Tor, keine Tür, nichts, was den Eingang blockieren konnte."
"Bis auf das Kraftfeld, natürlich."
Ungläubig blickte Dhalia ihn an. Wollte er sie etwa auf den Arm nehmen? Doch es war keine Spur eines Lächelns in seinen Zügen. "Da war kein Kraftfeld gewesen, als ich hineingegangen bin", sagte sie unsicher.
"Vielleicht nicht. Vielleicht hat es Euch aber auch einfach durchgelassen."
"Wieso hätte es das tun sollen?"
"Ich hatte gehofft, Ihr würdet mir das sagen."
"Ich wusste ja nicht einmal, dass es da war, wie hätte ich es also neutralisieren sollen?" fragte sie leicht gereizt, als ihr endlich dämmerte, worauf er hinaus wollte. "Ich schwöre feierlich, dass ich nichts getan habe, um ein Kraftfeld zu überwinden." Feixend hob sie die linke Hand, doch ihre Augen blieben ernst.
Christopher wusste zwar nicht, wieso, doch er glaubte ihr. "Ist auch nicht so wichtig, wie Ihr es geschafft habt. Ihr sagtet ja selbst, dass es in der Höhle nichts für mich zu holen gegeben hätte." Er schmunzelte. "Vielleicht wollte mir die Höhle einfach viel Mühe ersparen."
Sie lächelte dankbar über seinen Scherz. Dann faste sie sich ein Herz und stellte ihm die Frage, die ihr schon die ganze Zeit über auf der Seele brannte. "Habt Ihr je was davon gehört, dass das Feenreich von unserer Welt durch ein Siegel getrennt wurde?"
"Ja. Es gab sogar immer wieder Verrückte, die vorhatten, das Tor zu öffnen. Doch ich habe nie gehört, dass es jemandem gelungen wäre."
Dhalias Herz sank ein wenig bei dieser Antwort. Ihre eigentliche Frage brauchte sie ihm nun gar nicht mehr zu stellen. Aber sie tat es trotzdem. "Und habt Ihr selbst es mal versucht? Oder auch nur daran gedacht, es selbst zu

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