Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
Vom Netzwerk:
versuchen?"
"Warum sollte ich das tun wollen? Es gibt schon genug Feen in dieser Welt, wieso sollte ich die Tür für weitere von der Sorte öffnen?" Er klang aufrichtig erstaunt.
"Aber was ist mit all den Schätzen, die dort liegen mögen?" versuchte sie, ihn zu ködern.
Er dachte kurz darüber nach, dann schüttelte er entschieden den Kopf. "Das Risiko ist einfach zu groß. Und außerdem würde es mir ohnehin nicht gelingen.
    Ihr
wisst vielleicht nicht, was eine einzelne Dunkelfee schon vermag,
    ich
weiß es allerdings zur Genüge."
"Und doch hat diese Eliza Euch verschont", wandte Dhalia ein.
"Sie hat mich nicht verschont. Ich bin rechtzeitig abgehauen", widersprach er.
"Aber sie hätte Euch auch sofort töten können."
Christopher schluckte. Daran dachte er nur äußerst ungern. "Das hätte sie wohl. Wahrscheinlich hatte sie es nicht getan, weil mein Tod in dieser Situation ihr nichts genützt hätte. Aber täuscht Euch nicht", er hob mahnend die Stimme, "wenn ich sie das nächste Mal treffe, wird sie mich, ohne mit der Wimper zu zucken, vernichten. Eine Dunkelfee vergisst nichts. Erst recht keine Niederlage."
"Wo habt Ihr Eliza kennen gelernt?" fragte Dhalia, um ihren Begleiter von den finsteren Grübeleien abzulenken, in die er zu verfallen drohte.
"Das ist eine lange Geschichte", winkte er jedoch ab. "Wir sollten jetzt lieber Rast machen. Die Mittagsstunde ist schon längst vorbei und mein Magen beschwert sich bereits seit einer ganzen Weile."
Dhalia lächelte. "Ich glaube, ich höre Wasser plätschern. Wir können dort vorne am Bach eine Pause einlegen."

    * * *

Eliza fand, dass die Morgendämmerung zu bald gekommen war. Noch nie waren ihr die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne so unwillkommen gewesen. Während um sie herum das Leben erwachte, fühlte sie sich, als würde ihr Glücksstern gerade mit den Sternen am Himmel untergehen.
Sie seufzte tief und griff nach ihrem Sephrion. Es hatte keinen Sinn, das Unausweichliche noch länger hinauszuzögern. Kaum hatte sie die kleine Kugel in ihre Handfläche gelegt, als sich auch schon der vertraute gelbliche Schimmer über ihr ausbreitete. Die Zentrale hatte ihre Meldung wohl bereits dringend erwartet.
Die Dunkelfee schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können, und sofort tauchte Dennas strenges Gesicht vor ihrem inneren Auge auf.
Dennas Haare waren wie immer zu einem strammen Knoten zusammengenommen. Ihre dunklen Augen funkelten Unheil verkündend und eine tiefe Falte prangte über ihrem Nasenrücken, so zornig hatte sie die Augenbrauen zusammengezogen. Eliza glaubte fast, die Halsschlagader ihrer Chefin pochen zu sehen.
"Lässt dich also auch mal dazu herab, dich zu melden?" fuhr die ältere Frau sie an, bevor Eliza einen klaren Gedanken formulieren konnte. "Die Regeln gelegentlich zu verbiegen, ist eine Sache, sie völlig zu ignorieren, eine ganz andere. Seit Tagen haben wir nichts mehr von dir gehört, obwohl du weit herumgekommen und gewiss nicht untätig gewesen bist." Der Ton wurde eine Spur weicher. "Du wirst dich dafür verantworten müssen, Eliza", sagte Denna beinahe mitfühlend. "Ich musste dich melden, mir blieb keine Wahl."
Eliza spürte, wie Furcht sich wie ein kalter Klumpen in ihren Magen herabsenkte. Doch sie blickte ihre Chefin weiterhin trotzig an. Sie hatte ihre Gründe für ihre Handlungen gehabt.
"Ich kann es erklären", sagte sie fest.
"Das wirst du auch tun müssen", stimmte die ältere Frau ihr zu. "Vor dem Herrscher persönlich. Du weißt, er mag es nicht, wenn seine Dunkelfeen eigenmächtig handeln. Er wird es sich gewiss nicht nehmen lassen, dein Fehlverhalten zu überprüfen. Das einzige, das deinen Hals retten könnte, wäre ein erfolgreicher Abschluss deiner Mission. Kannst du so einen Erfolg melden, Eliza?" Es war deutlich, dass sie nicht daran glaubte.
"Nein", erwiderte Eliza fest. "Das kann ich nicht. Doch es gab einige äußerst interessante Entwicklungen."
"Da bin ich aber gespannt. Betrachte es einfach als deine Generalprobe."
"Ich bin nach Annubia gereist, um den magischen Vorfall zu untersuchen."
Denna nickte stumm. Sie hatte Eliza selbst auf diese Mission geschickt.
"Die einzige Spur, die ich dort finden konnte, führte zu einem jungen Mädchen, das sich erfolgreich vor einer Bande Straßenräuber versteckt hatte. Zeugen behaupteten, sie hätte sich praktisch in Luft aufgelöst. Ich konnte ihre Spur zur Bibliothek verfolgen, allein das hat mich mehr als einen Tag gekostet. Es war eine Routine-Ermittlung,

Weitere Kostenlose Bücher