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Feenland

Feenland

Titel: Feenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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prallt mehrmals gegen Morags
Stiefel.
    Die wilde Fahrt dauert ein paar Minuten. Dann verkündet die
Blondine, daß die Zeit um ist. Sie streift Maske und Brille ab.
Die Versiegelung hat rote Striemen auf ihrer Haut hinterlassen.
»Alles in Ordnung«, sagt sie zu Morag. »Die Dinger
vermehren sich nicht, und sie enthalten eine
Selbstmord-Uhr.«
    Morag nimmt ebenfalls ihre Maske ab und entdeckt, daß es im
Laderaum des Lieferwagens nach billigem Weihrauch riecht. Katrina
hält an und springt ins Freie. Alex öffnet die
Hecktüren, und Katrina packt Armand und schleppt ihn zu ihrem
Taxi. Es steht noch an der gleichen Stelle, wo sie es am Abend zuvor
verließen. Die Blondine klettert ins Freie und geht zu
Fuß die Straße entlang, ohne die anderen eines Blickes zu
würdigen. Sie dreht sich selbst dann nicht um, als Alex ihr
nachruft, daß er seinen Teil des Deals halten werde und
daß er das gleiche von Max erwartet. Sie biegt um die
nächste Ecke und ist verschwunden.
    »Was für ein Deal?« fragt Morag.
    »Max überwacht den Kinder-Kreuzzug. Er hat es geschafft,
in ihr Netz einzudringen. Deshalb wußten wir um die
Möglichkeit eines Überfalls.«
    »Und er ist einfach abgehauen.«
    »Er muß einen neuen Knoten errichten.«
    »Und das macht Ihnen Spaß, nicht wahr? Diese albernen
Verschwörungen.«
    Alex hebt die Schultern. »Ich habe kaum eine andere
Wahl.«
    »Beeilt euch!« ruft Katrina.
    Eine Gang von Kids, alle in weißen T-Shirts und blauen
Jeans-Coveralls, kommt auf sie zugestürmt. Während Morag
neben Armand auf die Rückbank des Taxis hechtet und Alex sich in
den Beifahrersitz plumpsen läßt, dreht Katrina den
Zündschlüssel herum und prescht mit aufheulendem Motor
los.
    Etwas schlägt gegen das Dach. Im nächsten Moment
hängt ein Kind mit dem Kopf nach unten über die
Windschutzscheibe. Es besitzt die leere, vollkommene Schönheit
eines Engels, mit rosigen Pausbacken und einer Fülle goldener
Locken. Katrina drückt auf den Schalter, der die Autobatterie
mit der Karosserie verbindet. Ein bläulicher Blitz zuckt auf.
Das Kind rollt zur Seite und stürzt neben dem Taxi auf
Hände und Knie. Katrina fährt mit Vollgas weiter.
     
    Als das Taxi das Ende der Sackgasse erreicht, fesselt Katrina
Armand mit Handschellen an den Rahmen des Beifahrersitzes und fordert
Morag auf, sitzenzubleiben und ihn zu bewachen. Aber Morag weigert
sich, allein mit dem Werwolf im Auto zu bleiben, obwohl er
bewußtlos ist und sie ihm eigenhändig den Chip entfernt
hat. So folgt sie Alex und Katrina im fahlen Morgenlicht über
die Eisenbahnbrücke zu ihrem hohen, schmalen Domizil.
    Jemand hat die Tür aufgebrochen und mit weißer Farbe
ein Ewigkeitssymbol – eine Spirale, von deren einem Ende ein
Kreuz herabhängt – über den Rahmen geschmiert. Im
Innern des Hauses sind die schweren Vorhänge heruntergerissen.
Die Eindringlinge haben versucht, sie zusammen mit dem Perserteppich
in Brand zu stecken, aber Wasser aus den ebenfalls beschädigten
Leitungsrohren hat die Flammen erstickt. Es stinkt nach Rauch und
feuchter Asche.
    Das Computerdeck ist verschwunden. Alex erklärt, daß es
nur ein Terminal war, genau wie bei Max, und daß er seine
Dateien anderswo gespeichert hat. Aber er hat etwas von seiner
fröhlichen Gelassenheit verloren. Er setzt sich auf einen
Plastikstuhl und starrt ins Leere, ohne Morags Fragen zu beachten,
während Katrina lärmend die Räume durchstöbert.
Als sie zurückkommt, berichtet sie, daß die Zeichen
überall sind.
    »Dieser verdammte Ray hat uns reingelegt.«
    Morag will wissen, ob die Feen hinter dem Anschlag stecken, aber
Alex verneint. Er macht den Kinder-Kreuzzug dafür
verantwortlich.
    »Kein Zweifel – jetzt haben wir ihre Aufmerksamkeit«, sagt er. »Gehen wir! Sie lassen das
Haus sicher überwachen, und ich weiß nicht, ob meine
Roboter alle ihre Kameras aufspüren.«
    Draußen sagt Katrina: »Dieser kleine Wichser! Ich hasse
seine blaue Visage und sein blödes Grinsen. Am liebsten
würde ich ihn umbringen.«
    »Wir wissen aber nicht, ob er es war«, beschwichtigt
Alex.
    »Du bist viel zu vertrauensselig«, fährt sie ihn
an. »Der Scheißkerl arbeitet für beide Seiten. Wie
gewöhnlich. Er war von Anfang an ihr Geschöpf. Sie wird
jetzt alles wissen.«
    »Nein, nicht alles. Ich denke, daß wir noch eine Chance
haben.«
    »Ohne Ray?«
    »Was willst du? Du hast ihm von Anfang an mißtraut.
Immerhin haben wir Bloch, und wir haben den Werwolf. Das letzte Mal
waren wir ganz allein.«
    »Das letzte

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