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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konrad Lischka
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führen zu Hausverweis, Hausverbot, Strafverfolgung und/oder Schadensersatzforderungen«). Trotzdem hält sich daran nur eine Minderheit.
    Deshalb funktionieren die Fahrtreppen mit Richtungswechsel auch nie. Naive Techniker, die an das Gute im Menschen glauben, haben solche Wechseltreppen mit einer seltsamen Standardeinstellung in deutschen Großstädten verteilt: Wer als Erster auf die Metallfläche tritt, gibt die Richtung an.
    Konsequenz: Wenn morgens im Minutentakt oben jemand auf eine Rolltreppe tritt und runterfährt, müssen die in Fünfminutenintervallen aus den ankommenden U-Bahnen drängenden
Pendlermassen eben die Treppe nehmen. Niemand wird oben auf die Idee kommen, einfach mal runterzulaufen. Man hat schließlich für die Rolltreppe bezahlt! Wer kennt die Situation nicht: Während man selbst von der Pendlerhundertschaft hinter sich die Treppe hochgepresst wird, sieht man auf einer sonst leeren Rolltreppe nebenan einen einsamen Fahrgast hinabgleiten.
    In Hongkong hat man dieses Pendlerproblem beim Central-Mid-Levels-Rolltreppensystem sehr pragmatisch gelöst: Das 135 Höhenmeter bewältigende Treppensystem fährt von sechs bis zehn Uhr früh abwärts und dann bis Mitternacht nur nach oben.
     
    So was machen Hamburger jeden Tag mit der zweispurigen Sierichstraße, auf der man von vier bis zwölf Uhr nur in die Stadt hineinfahren kann und den Rest des Tages raus. Wenn das bei einer Straße geht, dürfte es bei Rolltreppen ja kein Problem sein. Aber irgendjemand mit viel Macht über richtungsändernde Rolltreppen glaubt wohl, dass die Menschen runterlaufen, statt auf die Rolltreppe zu springen, wenn sie sehen, dass unten sehr viele Menschen stehen, die sehr schnell nach oben wollen. Falsch!

    Rolltreppe: Das R-Wort benutzen nur Ahnungslose, Experten sprechen von Fahrtreppen, wie es ja auch in der DIN-Norm EN 115-1 heißt (»Sicherheit von Fahrtreppen und Fahrsteigen«).

    Fahrtreppen haben es nicht leicht in Deutschland. Sie werden getreten, man verpasst ihnen Zerrungen und spricht sie immer mit falschem Namen an. Kein Wunder, dass die Treppen da anfangen sich zu wehren. Das hat vor Jahrzehnten schon die Düsseldorfer Punkband Male erkannt und singt in dem wohl bekanntesten Fahrtreppenlied:
    Rolltreppe Rolltreppe/Eisen und Stahl
Rolltreppe Rolltreppe/sinnlos brutal.
    Mit Fahrtreppen kann man’s ja machen.
    TIPP:
    Seien Sie einmal nett zu Ihrer Fahrtreppe, streicheln Sie den Handlauf, häkeln Sie ihr was Schönes für die kalten Tage. Wer weiß, wie lange es sie noch gibt. In Berlin sind im Winter 2007 elf Fahrtreppen verstorben. »Schleichend, still und leise« habe das »kleine Rolltreppensterben« um sich gegriffen, stellte im Jahr darauf die Lokalpresse fest.

Technikärgernis Webformular
    Minderjährige Webnutzer drücken den Killknopf
    Diese Minimacken quälen Webnutzer täglich: Ein Klick neben den Sendeknopf löscht den Inhalt von Formularen komplett, Facebook bevorzugt Babys, und Unternehmen behalten eingegangene Nachrichten eisern für sich.
    Ein Säugling hat es besonders einfach, sich beim deutschen Menschelnetzwerk Wer-kennt-wen anzumelden. Eigentlich müssen Mitglieder ja mindestens 14 Jahre alt sein, aber im Anmeldeformular stellt das Kölner Netzwerk trotzdem das Geburtsjahr 2010 nach ganz oben. Wer seinen ersten Geburtstag noch vor sich hat, muss bei Wer-kennt-wen am wenigsten rumscrollen, um sich anzumelden.
    Eine völlig sinnlose Anordnung - kein Säugling wird sich je bei Wer-kennt-wen anmelden. Und wenn sich jemand aus Scrollfaulheit als Nulljähriger ausgibt, erkennt die Software die Anmeldung einfach nicht an und verlangt wieder: »Bitte gib Dein Geburtsjahr an«. Sprich: Alle in dem Menü zum Herunterscrollen absteigend aufgeführten Jahreszahlen von 2010 bis 1996 sind überflüssig.

    Warum die unnötigen Jahreszahlen trotzdem da stehen? Vielleicht, weil das fast alle Netzwerke so machen. Bei Facebook beginnt das Auswahlmenü für das Geburtsjahr auf der Anmeldeseite natürlich mit dem aktuellen Jahr, bei MySpace genauso. Wer sich hier registriert, muss fleißig Jahreszahlen durchblättern, bis er auch nur in die Nähe eines Alters kommt, in dem man lesen kann.
    Etwas intensiver haben offenbar die Gestalter bei der Studenten-Community StudiVZ nachgedacht: Hier muss bei der Altersangabe nicht gescrollt, sondern getippt werden. Man gibt einfach sein Geburtsdatum ein. Auch eine andere weitverbreitete Webfalle haben die StudiVZ-Designer mittlerweile elegant umschifft: Statt sich sein

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