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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die andere für Arbeiten im Vakuum direkt nach draußen, sowie zahlreiche Spinde und Waffenschränke. Die Wände bestanden aus nacktem Titan und waren von einem dichten Gewirr aus Kabeln und Leitungen überzogen.
    »Manschette aktiviert«, meldete André. »Madeleine hat von jetzt an die Steuerung übernommen.«
    Das Surren von Aktuatoren trug schwach durch den Rumpf der Villeneuve’s Revenge in das Unterdeck. Erick schaltete auf die Kamera im Hangar um und beobachtete, wie das Raumflugzeug in die zylindrische Kammer gezogen wurde. Eine Motte, die in ihre silbrige Puppe zurückkroch. Die eingezogenen Flügel waren nur Zentimeter von den Wänden des Hangars entfernt.
    Erick erteilte den Prozessoren im Hangar eine Serie von Befehlen. Als das Raumflugzeug schließlich fest in seiner Verankerung ruhte, fuhren Energiekabel, Kühlschläuche und optische Datenkabel aus den Hangarwänden und in die entsprechenden Buchsen am Rumpf der kleinen Fähre.
    »Da kommen wirklich nur verdammt wenig Daten raus«, sagte Erick, als er den Holoschirm der Hangarkonsole überflogen und die vorläufigen Ergebnisse der Systemüberprüfung abgelesen hatte. »Ich erhalte keinerlei Signale von den internen Sensoren!«
    »Sind die Prozessoren oder die Sensoren selbst gestört?« wollte André wissen.
    »Schwer zu sagen, Boß«, antwortete Bev, der hinter Erick an einem Haltebügel hing und ihm über die Schulter blickte. »Nur zehn Prozent der internen Datenbusse sind funktionstüchtig, und wir erhalten keinen Zugriff auf die Prozessoren in der Kabine, um nachzusehen, wo der Fehler liegt. Gott allein weiß, wie Brendon es überhaupt schaffen konnte, die Kiste in den Orbit zu steuern. Er verfügt nur noch über die Hälfte seiner Kontrollsysteme.«
    »Brendon ist eben einfach der Beste«, sagte Madeleine Collum.
    Die AV-Säule der Konsole piepste und zeigte an, daß vom Raumflugzeug aus ein einzelner Kommunikationskanal geöffnet worden war. Ein rein akustischer Kanal.
    »Jemand dort draußen?« fragte Brendon. »Oder habt ihr euch alle zum Mittagessen verpißt?«
    »Wir sind hier, Brendon«, antwortete Erick Thakrar. »Wie sieht es bei dir an Bord aus?«
    »Die Luft ist verdammt schlecht. Soweit ich es beurteilen kann, ist das Lebenserhaltungssystem vollständig hinüber … ich atme aus einem Notversorgungssystem … Schließt endlich die Luftschleuse an, ja? Ich ersticke sonst noch. Irgendwo brennt Plastik … giftige Gase …«
    »Ich kann die Kabinenluft nicht austauschen«, meldete Erick per Datavis an den Kommandanten der Villeneuve’s Revenge. »Unsere Pumpen arbeiten, und die Dichtungen der Schläuche sitzen korrekt, aber die Druckventile des Raumflugzeugs öffnen sich nicht. Die verdammten Schaltkreise reagieren nicht mehr.«
    »Dann laßt ihn in die Luftschleuse«, befahl André. »Aber keinen Schritt weiter. Noch nicht.«
    »Aye, aye.«
    »Nun macht schon!« rief Brendon.
    »Wir sind auf dem Weg, keine Angst.«
    Bev fuhr den Andockschlauch aus. Das Schutzpaneel des Raumflugzeugs glitt beiseite und enthüllte die äußere Schleusenluke.
    »Was für ein Glück, daß wenigstens die Mechanik funktioniert hat«, murmelte Erick.
    Bev starrte in die Projektion der AV-Säule und beobachtete, wie der Schlauch sich an den Rand der Luftschleuse legte und versiegelte. »Das ist ein einfacher elektrischer Schaltkreis. Nichts Kompliziertes.«
    »Aber die Prozedur wird von einem Prozessor überwacht. Verdammt!« Die Sensoren im Innern des Andockschlauchs entdeckten giftige Gase, als die Schleuse des kleinen Raumflugzeugs aufglitt. Der Holoschirm der Konsole schaltete auf eine Kamera im Innern der Metallröhre um. Ein Schwall aus dünnem blauem Rauch drang aus der Luftschleuse. Im Innern der Kabine flackerte grünes Licht. Brendon erschien im Durchgang und zog sich an eng beieinander liegenden Haltegriffen in den Schlauch. Sein gelber einteiliger Bordanzug starrte vor Dreck und Ruß. Das kupferfarbene Visier seines Schalenhelms bedeckte sein Gesicht. Der Helm war an ein tragbares Atemgerät angeschlossen.
    »Warum nur hat er nicht seinen Raumanzug angezogen?« fragte Erick.
    Brendon winkte in die Kamera.
    »Gott sei Dank, danke. Ich hätte nicht mehr viel länger durchgehalten. Hey, ihr habt die Luftschleuse noch nicht geöffnet!«
    »Brendon, wir müssen vorsichtig sein«, sagte Bev. »Wir wissen, daß die Invasoren über Möglichkeiten verfügen, Menschen zu sequestrieren.«
    »Oh, sicher. Ja. Einen Augenblick.« Er erlitt einen

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