Fehlfunktion
das ist! Wenn es Xenos sind, tragen Sie die Verantwortung, wenn sie auf die Konföderation losgelassen werden!«
»Wenn sie über die Technologie verfügen, diese Wolke zu erzeugen, dann besitzen sie auch verdammte Raumschiffe. Meine Sorge gilt einzig und allein Lalonde. Ich werde auf keinen Fall die Blackhawks losschicken, um sie abzufangen. Wir sind einfach nicht stark genug, um Schiffe für eine wilde Jagd zu entbehren.«
»Ihre Antriebe verhalten sich merkwürdig«, sagte Oliver Llewelyn. »Sie verbrennen den Treibstoff nicht sauber. Sehen Sie sich die spektroskopische Analyse an!«
»Nicht jetzt, verdammt noch mal!« brüllte Smith. Er funkelte Oliver wütend an. »Tragen Sie etwas Positives bei, oder halten Sie die Klappe!« Seine neurale Nanonik verband ihn mit dem Kommunikationsprozessor, und er öffnete direkte Kanäle zu den verbliebenen Schiffen. »Achtung, Achtung!« sagte er. »Dies ist ein Notfall …« Und während er das peinliche Eingeständnis formulierte, fragte er sich bereits, wie viele Schiffe seiner Flotte ihm überhaupt noch zuhörten.
Auf der Brücke der Lady Macbeth herrschte vollkommene Stille, als die Stimme von Terrance Smith aus den AV-Säulen drang.
»Mein Gott!« stöhnte Joshua. »Das hat uns gerade noch gefehlt!«
»Sieht aus, als würden die Datura und die Gramine Anstalten machen zu springen«, sagte Sarha. »Sie fahren ihre Sensorbündel und die Wärmepaneele ein.« Sie runzelte die Stirn. »Jedenfalls größtenteils. Und ihr Schub ist ebenfalls unregelmäßig. Noch fünf Minuten, bis sie aus dem Gravitationstrichter heraus sind.«
»Diese Invasion ist einfach zu übermächtig«, sagte Joshua. »Wir können Lalonde nicht retten, nicht mit dem, was wir zur Verfügung haben.«
»Sieht ganz danach aus«, stimmte Dahybi Yadev ihm leise zu.
»Also schön.« Joshuas Verstand war augenblicklich voll mit möglichen Flugvektoren. Eine ganze Reihe möglicher Sprungkoordinaten zu bewohnten Sternensystemen in der Nähe leuchtete auf.
Du läßt Kelly im Stich, sagte eine Stimme in seinem Hinterkopf.
Es war ihre eigene Entscheidung.
Aber sie wußte nicht, daß es so ausgehen würde.
Er befahl dem Bordrechner, die Wärmeableitpaneele einzuziehen. Voll ausgefahren waren sie nicht imstande, hohe Beschleunigungskräfte auszuhalten. Und wenn er fliehen mußte, dann wollte er es schnell tun.
»Sobald Ashly zurück ist, verschwinden wir von hier«, entschied er.
»Was ist mit dem Söldnerteam?« fragte Warlow. »Sie verlassen sich darauf, daß wir die Basis der Invasoren ausschalten.«
»Sie kannten das Risiko, bevor sie sich auf diese Geschichte eingelassen haben.«
»Kelly ist unten bei ihnen.«
Joshua preßte die Lippen zusammen, bis nur noch eine schmale Linie zu erkennen war.
Die Mannschaft beobachtete ihn mit einer Mischung aus Mitgefühl und Sorge.
»Ich denke schließlich auch an euch«, sagte er. »Die Invasoren stoßen in den Orbit vor und bedrohen uns in unseren eigenen Schiffen. Unter diesen Umständen kann ich einfach nicht befehlen, daß wir bleiben. Mein Gott, wir haben uns wirklich alle Mühe gegeben. Es wird kein Mayope mehr geben, und das ist der einzige Grund, aus dem wir überhaupt hergekommen sind.«
»Wir könnten wenigstens einen Versuch starten, sie aufzusammeln«, sagte Sarha. »Eine weitere Umkreisung. Hundert Minuten machen keinen großen Unterschied.«
»Und wer sagt Ashly, daß er noch einmal runter zur Oberfläche soll? Die Invasoren wissen, daß er zurückkommen wird.«
»Ich steuere das Raumflugzeug«, sagte Melvyn. »Falls Ashly nicht will.«
»Sie ist immer noch meine Freundin«, entgegnete Joshua. »Und es ist mein Raumflugzeug.«
»Aber wir brauchen dich hier oben, Kommandant, falls es im Orbit Schwierigkeiten gibt«, sagte Dahybi. Der magere Energieknotenspezialist war ungewohnt ernst. »Du bist der beste Schiffsführer, den ich je gekannt habe.«
»Das ist sowohl melodramatisch als auch unnötig«, brummte Warlow polternd. »Ihr wißt alle, daß Ashly noch einmal landen wird.«
»Ja«, gestand Joshua.
»Joshua!« rief Melvyn alarmiert.
Doch Joshuas neurale Nanonik hatte ihn bereits informiert. Die Frühwarnsatelliten hatten neun große Raumverzerrungen gemeldet, die gewaltsam aufgerissen worden waren. Fünfunddreißigtausend Kilometer über Lalonde waren die Voidhawks von Admiral Meredith Saldanas Geschwader endlich eingetroffen.
Eine elektronische Kriegführungstechnik, die imstande ist, nicht nur unsere Prozessoren, sondern
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