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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kannst du die beiden Raumschiffe sehen, die uns angegriffen haben?
    – Ja, antwortete das junge edenitische Habitat. – Sie befinden sich oberhalb der nördlichen Ringfläche und warten dort.
    In Gauras Bewußtsein formte sich ein Bild: die staubige Ringebene über dem Rund des Murora, bleich und farblos. Die externen Wahrnehmungszellen des Habitats entdeckten eine breite Zone, die durch Hitze und Elektrizität angeregt war. Zwei dunkle Punkte standen ein wenig darüber, Ionentriebwerke, die in unregelmäßigen Abständen feuerten, um ihre Position beizubehalten.
    – Exzellent. »Aethra kann die Schiffe nämlich sehen.«
    Joshuas Miene hellte sich auf. »Mein Gott, das ist eine großartige Neuigkeit! Also sind beide noch da, oder?«
    »Ja.«
    »Wie geht es Aethra?« fragte er ein wenig verspätet.
    »Die Hülle ist stark beschädigt, allerdings gibt es keine katastrophalen inneren Verletzungen. Die wichtigsten Organe funktionieren weiterhin. Wir werden eine beträchtliche Menge an Reparaturarbeiten leisten müssen, bevor Aethra weiterwachsen kann. Meine Kollegen, die im Verlauf des Angriffs getötet wurden … Aethra konnte ihre Bewußtseine auffangen und in der Habitat-Persönlichkeit speichern.«
    »Wenigstens etwas.«
    »Ja.«
    »Kann Aethra vielleicht die genauen Koordinaten der beiden anderen Schiffe für mich ausrechnen? Falls wir auf diese Weise auf dem laufenden gehalten werden, weiß ich, wann wir riskieren können, unsere Deckung aufzugeben und zu einem Sprungpunkt zu flüchten.«
    »Es geht sogar noch besser, Joshua.« Gaura zog einen Prozessorblock aus seiner Brusttasche. Das dünne, handtellergroße Rechteck aus Plastik hatte im Verlauf von Joshuas Manövern einen spektakulären blauen Fleck auf seinen Brustmuskeln hinterlassen. »Aethra kann mit dem BiTek-Prozessor kommunizieren, und falls Sie ein Interface zu Ihrem Bordrechner herstellen können, sind Sie imstande, die Bilder direkt zu empfangen. Die Raumschiffe, die uns jagen, werden nichts davon bemerken. Affinität läßt sich nicht mit Instrumenten entdecken.«
    »Das ist wunderbar!« sagte Joshua und nahm den Block entgegen. Er war ein wenig kleiner als das Modell aus der Fabrikation der Kulu Corporation, das er selbst benutzte. »Sarha, mach dich an die Arbeit. Wir brauchen dieses Interface. Ich möchte, daß Aethra so schnell wie möglich mit unserem Navigationsrechner verbunden wird.«
    »Betrachte es als erledigt, Boß.« Sie fischte den Prozessorblock aus seinen Fingern, noch während sie in ihrer neuralen Nanonik nach den entsprechenden elektronischen Spezifikationen für ein Interface mitsamt Adapterprogrammen suchte.
    Joshua musterte den Stationschef der Edeniten. Er sah immer noch am Boden zerstört aus. »Wir kommen von Tranquility, wußten Sie das?« sagte er. »Tranquility ist der Heimathafen der Lady Macbeth.«
    Gaura hob den Blick, und die Überraschung stand deutlich in seinen deprimierten Augen. »Tatsächlich?«
    »Ja. Ich habe mein ganzes Leben dort verbracht, ich wurde dort geboren. Ich weiß, wie wunderbar Habitate sind, und ich meine nicht nur ihre physische Struktur, Gaura. Ich schätze, ich kann ziemlich gut nachfühlen, was Sie empfinden. Besser als die meisten Adamisten. Machen Sie sich keine Sorgen. Wir bringen das hier hinter uns und holen Hilfe für Aethra, und Lalonde gleich mit. Im Augenblick brauchen wir nur Zeit, und dann sind wir frei. Zum Glück ist Zeit etwas, von dem wir reichlich haben.«
     
    »Also gehören Sie nicht zu den Marines der Konföderierten Navy?« fragte Vater Horst Elwes, bemüht, seine Enttäuschung zu verbergen.
    »Nein, tut mir leid, Vater«, erwiderte Reza. »Wir wurden von der LEG angeheuert, um das Quallheim-Gebiet zu erkunden und herauszufinden, was hier unten vor sich geht. Und glauben Sie mir, das haben wir getan.«
    »Ich verstehe.« Horst Elwes blickte sich in der einfachen Eingangshalle des Tyrathca-Wohnturms um, deren glatte Flächen im Schein des Leuchtstabs glänzten. Dunkle Schatten, die nahtlos in die dunkelgrauen Bögen übergingen. Das rote Licht draußen drang nur gedämpft durch das kleine Loch herein, das Sewell in den vermauerten Eingang geschnitten hatte. Trotz der Wärme im Innern fröstelte Horst.
    »Woher wußten Sie, wo wir waren?« erkundigte sich Pat.
    »Das wußte ich nicht. Jedenfalls nicht, daß ich Sie hier in diesem Turm finden würde. Wir haben gesehen, wie die Raumschiffe gestern morgen angekommen sind. Und dann am Nachmittag gab es am Fluß eine größere

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