Fehlschlag unzulässig
nichtvorhandene Fabrik auch niemals Ihre Maschine hergestellt haben. Wohl aber könnten Sie fassungslos Ihre Besitzurkunde studieren, vorausgesetzt, sie wäre nicht ebenfalls in dieser Fabrik ausgefertigt worden.
Solche und ähnliche Überlegungen beschäftigten die GWA seit dem Auftauchen der Zeitreisenden, der versehentlichen Entführung meines Doubles und unserem Kampf gegen den Atlanter Tafkar.
Genau genommen, handelte es sich um eine kaum vorstellbare Situation. Sie war abstrakt, widersinnig und weit jenseits des menschlichen Gefühlsspektrums liegend. Es war Wahnsinn!
Trotzdem kamen wir nicht umhin, einige Tatsachen als solche einzustufen und sie zu akzeptieren.
Marsianische und atlantische Wissenschaftler waren aus dem Jahr 187.000 gekommen. Sie hatten einen »Zeitdeformator« in verbesserter Ausführung benutzt, der es ihnen ermöglichte, in ihre Zukunft zu reisen. Diese Zukunft war unsere Realzeit des Jahres 2011 n. Chr. Die Realzeit der Atlanter war für uns prähistorische Vergangenheit.
Sie reisten in ihre Zukunft, um zu sehen, ob eine Langzeitwaffe wie vorgesehen funktionieren würde oder schon funktioniert hatte.
Das war logisch, sachlich richtig und auch für uns verständlich. Wenn man die technischen Möglichkeiten besaß, einen Blick in seine eigene Zukunft zu werfen, sollte man das bei der Frage um Sein oder Nichtsein ruhig tun.
Alles war richtig und akzeptabel, zumal wir selbst einen dieser Zeitdeformatoren aus der Hinterlassenschaft des Mars erbeutet und auch bereits richtig eingesetzt hatten.
Bei unserem Gerät handelte es sich jedoch um eine ältere, überholte Ausführung, denn mit dem Zeitdeformator konnte man nur in die Vergangenheit reisen. Das genügte aber für unser Vorhaben.
Das tatsächlich Abstrakte der neuen Situation bestand in dem Wirrwarr zwischen wird sein und ist längst gewesen .
Ein normalmenschlicher Verstand weigerte sich, mit den überdimensionalen Erkenntnissen eines unendlich überlegenen Volkes Schritt zu halten. Die meisten Menschen konnten es überhaupt nicht, was ich für absolut natürlich hielt.
Selbst wir, die tausendfach geschulten, erfahrenen Einsatzschatten der GWA hatten unsere liebe Not, die ständigen Gedankensprünge und Vorstellungsabläufe nicht miteinander und untereinander zu verwechseln.
Es wunderte mich daher nicht, daß Hannibal Relings knurriges Verhalten, das sicherlich nur seiner eigenen seelischen Zerrissenheit entsprang, ein »charmantes« Ende gesetzt hatte.
An alles denkende Könner sind, besonders wenn sie die Befehlsgewalt besitzen, häufig nervenzermürbend und oft schädlich für die Sache.
Das Aufheulen der Alarmsirenen riß mich aus meinen Überlegungen. Hannibal nahm unwillkürlich eine kampfbereite Haltung ein. Die gespreizten Hände streckte er nach vorn, als wollte er einen Unsichtbaren fassen.
Meine Reaktion konnte ich nicht so klar definieren. Sie war auch nicht wichtig!
Wirklich wichtig war allein die Tatsache, daß die Alarmsirenen im Innern des geheimen GWA-Hauptquartiers, »Zentrum« genannt, seit Jahren nicht mehr betätigt worden waren.
Des Rätsels Lösung wurde uns sofort mitgeteilt. Die Wandbildschirme leuchteten auf. Ich erkannte Ausschnitte der Abwehr- und Kommandozentrale. Dort herrschte Drei-Sterne-General John F. Mouser, der korpulente Riese, der viel mehr Wissenschaftler als Geheimdienstmann war.
»Zentrale an alle, Alpha-Alarm, gültig für unbeschränkte Zeit. Mouser spricht«, vernahm ich seine Stimme. »Das Zentrum ist abgeriegelt, Oberflächentürme zur Luft- und Raumabwehr
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