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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Zeit­rei­sen­de die Wahr­heit sprach, hat­te ich gu­te Aus­sich­ten, in der fer­nen Ver­gan­gen­heit je­ne Ge­heim­waf­fe zu fin­den, die das Kriegs­glück zu­guns­ten des Mars wen­den soll­te.
    Ei­gent­lich wuß­ten wir erst seit vier Ta­gen, dem 24. Ja­nu­ar 2011, daß sich Ad­mi­ral Sag­hon, obers­ter Be­fehls­ha­ber des Mars, Chef der Sys­tem- und Hei­mat­ver­tei­di­gung Oko­lar, bei der ab­seh­ba­ren Nie­der­la­ge ent­schlos­sen hat­te, die über­mäch­tig wer­den­den De­ne­ber in ei­ne Fal­le zu lo­cken.
    Der Mars selbst exis­tier­te noch in sei­ner ur­sprüng­li­chen Ober­flä­chen­ge­stal­tung, aber de­ne­bi­sche Flot­ten­ver­bän­de grif­fen mit ei­ner neu­ent­wi­ckel­ten Su­per­waf­fe aus dem frei­en Raum an.
    Es han­del­te sich um das »Ro­te Leuch­ten«, wie wir es ge­nannt hat­ten. Tat­säch­lich war es ei­ne über­aus kurz­wel­li­ge, im Teil­be­reich fünf­di­men­sio­na­le Strah­lung, die völ­lig laut- und schmerz­los die zen­tra­len Ner­ven­zen­tren be­trof­fe­ner Mar­sia­ner und or­ga­nisch le­ben­der Hilf­s­trup­pen zer­stör­te.
    Dar­über hin­aus trat ein schnel­ler Zer­fall der Zell­ver­bän­de im Be­reich der Groß­hirn­rin­den ein.
    Die­ser Waf­fe hat­te der Mars nichts mehr ent­ge­gen­zu­set­zen, denn sie durch­drang mü­he­los die mar­sia­ni­schen Ener­gie­schutz­schir­me.
    Ei­ne strah­lungs­ab­sor­bie­ren­de Ge­gen­waf­fe war in der Ent­wick lung, aber sie wür­de wahr­schein­lich zu spät zum Ein­satz kom­men.
    Uns war da­her klar, warum sich Sag­hon mit ho­her Wahr­schein­lich­keit ent­schlos­sen hat­te, die De­ne­ber »an­ders her­um« zu ver­nich­ten.
    Das ent­sprach sei­nem Ge­nie, sei­ner ho­hen Kunst der Stra­te­gie.
    Un­ser Ge­fan­ge­ner war aus der Zeit der At­lan­ti­schen Epo­che ge­kom­men. Ihn hat­ten wir durch die Un­tat ei­nes mensch­li­chen An­ar­chis­ten ei­gent­lich ge­gen un­se­ren Wil­len fas­sen kön­nen. Sein Kom­man­deur, der At­lan­ter Taf­kar, war in die Ver­gan­gen­heit zu­rück­ge­kehrt.
    Ich hat­te ihn ganz be­wußt ent­kom­men las­sen, denn mir war klar­ge­wor­den, daß ein mar­sia­ni­sches Such­kom­man­do nie­mals mehr un­se­re Par­al­le­le­be­ne im Stru­del der Zeit fin­den wür­de. Al­so soll­te Taf­kar ru­hig be­rich­ten, im Jah­re 2011 gä­be es ei­ne re­la­tiv hoch­ent­wi­ckel­te Mensch­heit, die ei­gent­lich gar nicht exis­tie­ren dürf­te!
    Zu die­sem Schluß wür­de Sag­hon kom­men! Wir ver­mu­te­ten, daß Sag­hons ge­gen die De­ne­ber ge­rich­te­te Spät­fol­ge-Waf­fe zur Ver­nich­tung, min­des­tens aber zur Teil­ver­nich­tung der Er­de und des Mon­des ge­führt hät­te – oder füh­ren wür­de …
    Noch war es nicht ge­sche­hen, oder es hät­te kei­ne Mensch­heit des Jah­res 2011 ge­ben kön­nen.
    Uns blieb nach die­sen Er­eig­nis­sen und Er­kennt­nis­sen kei­ne Wahl, als die Wur­zel des Übels zu fin­den und zu be­sei­ti­gen, ehe es zur Ka­ta­stro­phe kom­men konn­te.
    Pa­ra­dox war da­bei der Ge­dan­ke, daß wir Men­schen ei­gent­lich gar kei­nen Grund hat­ten, uns vor ei­ner even­tu­el­len Ver­nich­tung zu fürch­ten.
    Al­le Sym­pto­me des Selbs­t­er­hal­tungs­triebs, vor al­lem die schnell ein­tre­ten­de Pa­nik beim Er­ken­nen des Un­ab­än­der­li­chen, wa­ren in die­sem Fal­le null und nich­tig.
    Wenn näm­lich et­wa 187.000 Jah­re vor un­se­rer Jetzt­zeit ei­ne Bom­be oder et­was Ähn­li­ches ex­plo­die­ren und die Er­de min­des­tens teil­wei­se zer­stö­ren wür­de, könn­te es nie­mals ei­ne Mensch­heit ge­ben. Wo­vor soll­te man sich ei­gent­lich fürch­ten?
    Wir konn­ten uns trotz­dem nicht mit dem Ge­dan­ken ver­traut ma­chen, ein­fach aus dem Fluß der Zeit und der his­to­ri­schen Ent­wick­lung ge­stri­chen zu wer­den. So ist der Mensch nun ein­mal ver­an­lagt.
    Oder wür­den Sie es gern se­hen, daß die Ih­nen liebs­te Er­run­gen­schaft Ih­res Le­bens, viel­leicht ein un­ter fi­nan­zi­el­len Op­fern er­wor­be­nes Sport­flug­zeug, plötz­lich un­ter den Hän­den ver­schwin­det, weil die Fa­brik, die es ge­baut hat, ei­gent­lich nie­mals exis­tier­te?
    Lo­gi­scher­wei­se könn­te die

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